Zur heutigen Eröffnung Hiwweltour Zornheimer Berg gibt es von mir ein #12SunriseSpecial. Es ist ein „Remake“ meines #12SunriseRheinhessen und des Sonnenaufgangs über dem Selztal vom 16. Januar 2017. Am 16. August war ich an derselben Stelle zum Fotografieren des Sonnenaufgangs, diesmal war sie mein Startpunkt für eine Wanderung der Hiwweltour Zornheimer Berg.
Inhaltsverzeichnis
Die Selzstellung
Mainz und Rheinhessen waren im Westen des Deutschen Reiches ein möglicher Kriegsschauplatz. Ähnlich wie später die Franzosen in den dreißiger Jahren mit der Maginotlinie (siehe Fort de Schoenenburg) bauten die Deutschen vor dem 1. Weltkrieg mehrere Festungslinien. Eine davon war die Selzstellung in Rheinhessen:
Vor und zu Beginn des 1. Weltkrieges entstand unter größter Geheimhaltung hier in Mainz und Rheinhessen eine der wichtigsten Festungen im Westen des Deutschen Reiches – die Selzstellung. Sie erstreckte sich von Heidenfahrt über Ingelheim, Ober-Olm, Nieder-Olm, Zornheim, Mainz-Ebersheim bis nach Mainz-Weisenau […]. Bis 1916 entstanden über 350 Festungswerke in einem Halbkreis von ca. 15 km um Mainz.
[…]
Mit 89 Festungswerken bildete Zornheim die am stärksten ausgebaute vorderste Front des Bollwerks Mainz […].
(Informationstafel an dem Infopunkt Selzstellung der Hiwwelroute Zornheimer Berg, siehe auch „Festung Mainz“ in der Wikipedia)
Mit der Selzstellung sollten die französischen Streitkräfte daran gehindert werden, zum Rhein durchzubrechen. Der Versailler Vertrag legte nach dem 1. Weltkrieg fest, dass die Festungsanlagen der Selzstellung gesprengt und die zugehörigen Bahnlinien rückgebaut wurden. Monatelang wurden die betonierten Festungen gesprengt. Deswegen gibt es heutzutage keine Festungen oder Anlagen mehr. Nur ab und zu flucht ein Winzer, weil er Betonbrocken unter seinem Wingert findet.
Sonnenaufgang an der Selzstellung
Der Sonnenaufgang war wohl um 6:18 Uhr (The Photographer’s Ephemeris), doch der Himmel war von vielen Wolken nahezu bedeckt. Am östlichen Horizont war von der Sonne lange Zeit nur ein Schimmern zu sehen. Am Vortag hatte es heftig und länger geregnet, so dass ich zunächst befürchtet hatte, es wäre nicht nur sehr matschig, sondern auch noch total dunkel.
Immerhin war das mit dem Matsch gar nicht so schlimm. Doch die Wolken verzogen sich nur sehr zögerlich. Die Sonnen schimmerte immer mal wieder irgendwo ihr Licht durch die Wolken, sie selbst verbarg sich jedoch lange Zeit. Einerseits ergab das ein interessantes Licht. Andererseits war es schon kurz vor sieben Uhr, bis sich endlich eine Lücke in den Wolken auftat und die Sonne wirklich durchblinzelte.
Kaum hatte sie sich sehen lassen, da war sie schon wieder weg. Glücklicherweise öffnete sich die Wolkendecke später doch noch, so dass ich schöne Ausblicke auf meiner Wanderung der Hiwweltour hatte.
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Alle Fotos sind im Flickr-Fotoalbum „Selzstellung: Sonnenaufgang Selztal“.