Unsere zweite Etappe beim Nahe-Wandern mit RheinWanderer Stefan führte uns auf dem Weinwanderweg Rhein-Nahe bei strahlendem Sonnenwetter von Laubenheim über Guldental-Heddesheim nach Bretzenheim. Der Höhepunkt war die Felseneremitage bei Bretzenheim.
- Strecke: Laubenheim – Kelterplatz – Forsthaus Langenlonsheim – Sonnenberghütte – Guldental-Heddesheim – Guldenbachtal – Felseneremitage – Bretzenheim.
- Länge: 15,7 km
- Höhenmeter: 222 hm ↑ / 208 hm ↓
Inhaltsverzeichnis
- Nahe-Wandern
- Von Laubenheim nach Bretzenheim
- Laubenheim
- Kelterplatz Langenlonsheim
- Kreuz am Langenlonsheimer Wald
- Pittoreskes Wingertshäuschen
- Vitaltour am Forsthaus Langenlonsheim
- Aussichtspunkt Donnersbergblick und über die Höhe
- Kinderwingert
- Sonnenberghütte
- Guldental-Heddesheim
- Im Guldenbachtal nach Bretzenheim
- Felseneremitage von Bretzenheim
- Bretzenheim
- Alle Fotos
- Vitaltour Eremitenpfad
- Stefans Bericht
- Zum Nachwandern auf Outdooractive
- Bisherige Etappen
- Newsletter
- Neues aus Rheinhessen über Wandern, Genuss und Kultur
Nahe-Wandern
Auf Einladung von RheinWanderer Stefan wandern wir im Laufe des Jahres etwa 170 km auf voraussichtlich zehn Etappen von Bingen am Rhein den Weinwanderweg Rhein-Nahe, die zweite Etappe des Nahehöhenwegs und den Nahesteig bis Neubrücke. Unsere Start- und Endpunkte der einzelnen Etappen wählen wir so, dass wir von Bahnhof zu Bahnhof wandern und dann mit der Bahn zurück zum Startpunkt fahren. Die Etappen planen wir so, dass wir genügend Zeit für Pausen sowie Erkundungen haben und möglichst nahe der Nahe folgen. Die Routen wandern wir je nach Wetter, eigener Terminlage und Lust und Laune.
Von Laubenheim nach Bretzenheim
Wie auf allen unseren Etappen beim Nahe-Wandern verlief die Route von Bahnhof zu Bahnhof. Manuela bereitete uns noch ein paar Kleinigkeiten für die Wanderung vor, bevor wir Stefan abholten und mit ihm zum Bahnhof in Laubenheim fuhren.
Laubenheim
Vom Bahnhof in Laubenheim ging es zunächst einmal auf die Höhe. In Laubenheim kamen wir zunächst an der evangelischen und der katholischen Kirche Laubenheims vorbei. Erst an der Naheblickhalle, die auch eine Feuerwehrstation beherbergt, konnten wir einen Blick auf Laubenheim erhaschen, auch wenn einige Äste uns das verwehren wollten.
Auf der Höhe ging es einige Zeit weiter. Es war sehr schönes Wetter mit guter Sicht bis zum Rochusberg und dem Taunus. Auf der Höhe waren zwar viele Weinberge, doch aufgrund der frühen Jahreszeit war alles noch sehr kahl.
Kelterplatz Langenlonsheim
Der Kelterplatz bot eine willkommene Rast, die wir aber nicht in Anspruch nahmen. Immer mal wieder fuhren Autos vorbei, vermutlich auf ihrem Weg vom oder zum Forsthaus.
Kreuz am Langenlonsheimer Wald
Vom Kelterplatz aus gingen wir bis zum Rand des Langenlonsheimer Waldes und bogen dort links ab, um kurz darauf auf ein Holzkreuz zu stoßen, bevor wir weiter am Waldrand entlang wanderten.
Pittoreskes Wingertshäuschen
Gleich eine Entschuldigung vorab: „Pittoresk“ habe ich von RheinWanderer Stefan geklaut. Erstens, weil mir der Ausdruck so gut gefällt, und zweitens, weil er so zutreffend ist. Vom Wingertshäuschen aus öffnet sich der Blick in eine Talmulde. Windgeschützt durch eine Hecke ist unterhalb des Häuschens ein schöne Stelle mit einem runden Steintisch. Weiter ging es am Wald entlang, am Aussichtspunkt Donnersbergblick vorbei, bis wir dann in den Wald abbogen.
Vitaltour am Forsthaus Langenlonsheim
Im Wald liegt das Forsthaus Langenlonsheim, zu dem wir einen kurzen Abstecher machten. Ausflügler nutzten das Gelände zum Parken, um dann spazieren zu gehen oder die Vitaltour Wald, Wein & Horizonte zu wandern. Das Forsthaus selbst bot keine Einkehrmöglichkeit, doch es gibt einen Spielplatz und eine Schutzhütte.
Aussichtspunkt Donnersbergblick und über die Höhe
Nach einem kurzen Stück führte uns der Weinwanderweg aus dem Wald hinaus und dann einige Zeit an ihm entlang. An einer Stelle passierten wir den Donnersbergblick. Ein Stück blieben wir auf der Höhe mit vielen Weinbergen, bis es dann zunächst leicht und dann immer steiler hinunterging.
Kinderwingert
Unter der Bezeichnung „Kinderwingert“ laufen seit einigen Jahren in Weinbaugebieten von Rheinland-Pfalz Projekte, bei denen Kinder im Wingert ihre Rebstöcke betreuen. Kinder übernehmen die Patenschaft für ein Jahr und erledigen unter Anleitung die Arbeiten, die im Weinberg anfallen – inklusive der Traubenlese. Weitere Themen sind Abläufe in der Natur, nachhaltiger Umgang mit der Natur und Umweltschutz.
Sonnenberghütte
Oberhalb von Guldental mit schöner Ausicht liegt die Sonnenberghütte, an der wir uns zu einer Rast niederließen.
In den Weinbergen gelegen – mit herrlichem Blick auf Guldental – ist die Sonnenberghütte ein toller Platz zum feiern und genießen. Oder einfach Ihre Wanderung mit einem mitgebrachten Picknick unterbrechen. Oder nur schauen – das schöne Ortsbild, die gleichmäßigen Rebzeilen, Licht und Schatten im Tal.
Guldental-Heddesheim
Hinunter ging es dann zum Ortsteil Guldental-Heddesheim, das über einige sehenswerte Häuser und Kirchen verfügt.
Katholische Kirche „St. Jakobus“
1894 nach den Plänen des Freiburger Dombaumeisters Max Meckel in neugotischen Formen erbaut; einschiffiger Backsteinbau mit Chor und querschiffartig angeordneten Seitenkapellen
(Schildtafel an der Kirche)
Im Guldenbachtal nach Bretzenheim
Aus Guldental hinaus wanderten wir entlang des Guldenbachs im Guldenbachtal (ach was?!), vorbei an der Kronberg-Brücke.
Die Namensgebung erfolgte in Würdigung der seit 1974 bestehenden Freundschaft zwischen der Stadt Kronberg und Guldental.
Etwa 400 m nach der Kläranlage wies uns die Auszeichnung des Weinwanderwegs nach rechts zum Waldrand und dann an ihm entlang. Das ist allerdings ein Asphaltweg, der mittags aufgrund der Lage direkt unterhalb dem südlich gelegenen Waldhügel mittags im Schatten lieg. Nur in den Sommermonaten dürfte dort durch den hohen Sonnenstand die Sonne scheinen. Wir folgten ihm aufgrund der Auszeichnung doch etwas widerwillig. Eine Alternative ist, an der Abzweigung weiter parallel am Bach entlang auf einem Naturweg zu gehen. Dieser Weg gehört zur Vitaltour Eremitenpfad, der später auch wieder zur Eremitage führt.
Felseneremitage von Bretzenheim
Die Felseneremitage, die nordwestlich von Bretzenheim liegt, entstand wohl schon in grauer Vorzeit. Sie wurde in heidnischer Zeit wahrscheinlich auch zu kultischen Zwecken gebraucht, was durch die erkenntnis das es unterhalb des Felsenbaus einen oder mehrere Hinkelsteine gab, noch warscheinlicher wird. Hätte somit eine weit in die Vergangenheit reichende religiöse Geschichte. In frühchristlicher Zeit wurde sie umgewidmet und 1043 erstmals als Kirche erwähnt. Wie der Name verrät handelt es sich bei der Eremitage um einen Ort an dem sich tiefst gläubige Christen von der Gesellschaft abschotteten also als Eremiten lebten. Aber anscheinend entwickelte es sich doch eher zu einem Kloster, in welchem immer einige Eremiten, später bezeichneten sie sich als Mönche, beisammen lebten und sogar an die Felsenkapelle eine nach außen reichende Kirche anlegten, welche allerdings 1819 wegen Baufälligkeit abgetragen wurde. Der letzte Einwohner Andreas Zahn (Bruder Abraham) verunglückte 1827 tödlich, als er vom Felsen herunter fiel.
(Felseneremitage – Regionalgeschichte.net)
Die Felseneremitage wurde 2019 aus dem Eigentum der Stiftung kreuznacher diakonie herausgelöst und an die Gemeinde Bretzenheim verkauft. Das Gelände kann jederzeit besichtigt werden. Die Felsenwohnung ist nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
Bretzenheim
Von der Eremitage aus wanderten wir auf dem Asphaltweg weiter in Richtung Bretzenheim und dann nach Bretzenheim hinein. Aufgrund des guten Wetters am Sonntag war hier reger Betrieb.
In Bretzenheim bewunderten wir zunächst die Mariä-Geburt-Kirche, eine Barockkirche mit einem frühklassizistischen Saalbau.
Die Kirche „Maria Geburt“ wurde 1789 bis 1791 als Simultankirche, d. h. Genutzt von Katholiken sowie Protestanten, errichtet. Die Pläne stammten von dem Koblenzer Baumeister H. Faxlunger. Sie wurde vom Fürsten von Bretzenheim, der Ortsgemeinde und dem Grafen von Ingelheim finanziert. Sie schließt die Kirchstraße, dass ehemaliges Regierungsviertel, nach Westen hin ab.
(Kath.Pfarrkirche „Maria Geburt“ – Regionalgeschichte.net)
Erst 1954 bauten die evangelischen Bürger ihre eigene Kirche, wodurch das Simultaneum endete.
Weiter durch Bretzenheim kamen wir am Bretzenheimer Schloss, den Überresten des alten Schlosses und am alten Amtshaus vorbei. Vor der Bahnlinie bogen wir am Schloss Puricelli/Plettenberg rechts ab und konnten aus einiger Entfernung den Wasserturm bewundern – während ein Schwein darüber flog.
Der Wasserturm, errichtet im Jahre 1879, der von weither noch sichtbar ist, steht auf dem Parkgelände der Familie von Plettenberg. Seine Höhe beträgt 20 m und sein Fassungsvermögen 40.000 Liter. Zu der Zeit, als er noch in Benutzung war versorgte er durch den Falldruck das gesamte Gelände der von Plettenbergs, ehemals Puricelli, mit fließend Wasser. Der grundlegende Baustoff ist Sandstein. Für die Zierde von Fenstern und Dachterasse Gußeisen, aus der Puricelli Eisengießerei in Rheinböllen. Der Turm hat durch seinen imposanten Bau heute nur noch eine seiner ehemaligen Funktionen, nämlich eine Repräsentative.
(Wasserturm – Regionalgeschichte.net)
Alle Fotos
Alle Fotos sind auf Flickr im Album „Nahe-Wandern 02 Laubenheim – Bretzenheim„.
Vitaltour Eremitenpfad
Die Vitaltour Eremitenpfad startet an der Kronenhalle in Bretzenheim an der Nahe bei Bad Kreuznach. Die Rundtour ist 9,3 km lang mit etwa 160 Höhenmetern und lässt sich in unter drei Stunden wandern. Sie ist eine sehr schöne und kurzweilige Tour, um Sandsteinbrüche und die Felseneremitage zu erkunden.
Manuela und ich wanderten die Tour bereits mit Freunden. Hier ist mein Bericht:
Vitaltour Eremitenpfad bei Bretzenheim an der Nahe
Stefans Bericht
Stefan hat auf seinem Blog ausführlich über unsere Wanderung berichtet. Nahe-Weinwanderweg 2: Von Laubenheim nach Bretzenheim.
Zum Nachwandern auf Outdooractive
Stefan hat unsere Etappe zum Nachwandern auf Outdooractive hinterlegt. Nahe-Weinwanderweg 2: Von Laubenheim nach Bretzenheim.