Nach den Regenmonaten lohnt sich der Frost für ein trockenes Erkunden der Umgebung. Ich nutzte die Gelegenheit zum Genießen des Sonnenaufgangs auf dem Selzer Berg.
Viele Monate war hatten wir feuchtes und sehr oft regnerisches Wetter. Der Boden ist durchtränkt, als Jogger und als Wanderer macht es keinen Spaß durch die Weinberge Rheinhessens zu streifen. Doch dann jammerte so mancher, es wäre kalt geworden, sogar Frost hätte Rheinhessen im Griff. Ich jubelte: Endlich wieder in die Weinberge und vielleicht sogar beim wolkenlosem Himmel den Sonnenaufgang erleben. Leichter Frost bis etwa minus 5 Grad lässt den Boden hart werden, aber nicht so hart, dass die Gelenke weh tun.
Am Dienstag war es soweit: Bei minus 6 Grad, gefühlten minus 10 Grad, sternenklarem Himmel und eisigem Wind verließ ich um 7:25 Uhr das Haus. Das Ziel: Den Sonnenaufgang um 8:23 Uhr auf dem Selzer Berg genießen.
Ich hatte mich warm angezogen, lange Funktionsunterwäsche sollte mich unter der Laufbekleidung schützen. Ich verließ Selzen in Richtung Paulinenhof und blickte zurück. Hinter mir waberte das Morgenrot unter einem dunkelblauen Himmel. Und genau da, wo später die Sonne aufgehen würde: Die Mondsichel.
Vom Paulinenhof aus ging es durch die Weinberge, zunächst mit einer leichten und dann mit einer immer stärkeren Steigung. Gelegentlich sah ich Scheinwerfer in den Weinbergen. Die Arbeit muss getan werden, ob der Winzer auch noch so gerne im warmen Haus bleiben möchte. Ich quälte mich hinauf zum Weinpavillon Zornheim mit der Schönsten Weinsicht 2020 Rheinhessen und dem Zornheimer Ruhkreuz. Schnaufend genoss ich die Ruhe und die fantastische Atmosphäre der blauen Stunde.
Dann ging es quer hinüber weiter zur Selzstellung, einer Station der Hiwweltour Zornheimer Berg, die an den Festungsring des Ersten Weltkriegs rund um Mainz erinnert. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass mir ein paar Minuten zum Genießen blieben.
Danach rannte ich zur Kapelle in den Zornheimer Weinbergen und dann zum Wingertshäuschen (Weinbergshäuschen) auf dem Winkel. Hier wartete ich gespannt auf die Sonne. Und sie kam! Über dem etwa 30 km entfernten Odenwald stieg sie empor.
So lange es ging, harrte ich aus. Doch verschwitzt wie ich war, musste ich weiter und in Bewegung bleiben. Hinab führte mich das Laufen an der „Ponderosa“ vorbei. Den Namen habe ich irgendeiner Karte entnommen für die Stelle des Weinbergshäuschen mit den zwei Nadelbäumen. Gerne halte ich hier kurz für ein Foto an, wenn die Sonne zwischen den Ästen hervorblinzelt.
Dann ging es schnell weiter hinunter. Der Blick ging zurück auf den Selzer Berg, der inzwischen von der Sonne beschienen wurde. Abschließend machte ich in Selzen einen kurzen Abstecher zur Selz. Kurz darauf war ich nach 1,5 Stunden und 10,5 km wieder zuhause und genoss einen wärmenden Kaffee.
Alle Fotos sind im Album „SunriseRun 09.01.24„.
P.S. In Kürze gibt es noch einen Bericht von einem #SunriseHike auf dem Roten Hang am Mittwoch.
….traumhaft schön…..danke fürs teilen…..
herzlichst
annette
Hallo Annette, es war wirklich eine wunderbare Atmosphäre.