Eine gemütliche Wanderung rund um Hahnheim an der Selz, auf den Zornheimer Berg und durch die Weinberge, durch den Wahlheimer Hof, über die Selz und durch Kirschbaumfelder, am Jüdischen Friedhof Hahnheim vorbei und durch ein Naturschutzgebiet an der Selz.
Am 2. Juli joggte ich von Selzen aus rund um Hahnheim. Neben Laufklamotten und -schuhen hatte ich meine Garmin Fenix 5 Plus und mein Smartphone dabei. Mit dem Smartphone machte ich einige Fotos. Im Nachhinein überlegte ich mir, dass die Laufstrecke sich auch sehr gut für eine Wandertour rund um Hahnheim eignet.
Die Tour 12,4 Kilometer lang, hat 120 Höhenmeter und ist in etwa dreieinhalb Stunden zu wandern. Bei sonnigem Wetter sollte man Wasser mitnehmen, da es fast keinen Schatten auf der Strecke gibt.
Inhaltsverzeichnis
Start in Selzen
Wir starten an der Hahnheimer Straße in Selzen und schlendern auf der Selzer Seite der Selz entlang in Richtung Nordwesten. Kurz vor einem kleinen Steg über die Selz biegen wir nach rechts in einen kleinen Weg ab. Wir überqueren die Kurt-Schuhmacher-Straße und biegen die nächste Straße, die Baumgartenstraße, nach links. Am Ende überqueren wir vorsichtig die Bahnhofstraße und K 37, um halb rechts in den gemeinsamen Rad- und Fußweg einzubiegen.
Wir folgen der nächsten Straße, der Bergstraße, nach links aus Selzen hinaus. Der asphaltierte Weg führt uns zwischen Ackerflächen und an einer Baumreihe entlang hinaus. Am Menhir („Hinkelstein“) biegen wir halbrechts ab. Rechts von uns ist ein kleines Wäldchen, nach links blicken wir bereits auf den Zornheimer Berg.
Die nächste Möglichkeit biegen wir links in einen Feldweg ab, um nach knapp 200 Metern in den Feldweg nach rechts abzubiegen. Nach weiteren 500 Metern geht es links herum.
Auf den Zornheimer Berg
Von hier aus geht es stetig nach oben, zunächst wechselweise auf erdigem Feldweg und Asphalt. Später verschwindet der Asphalt. Es geht einen Kammhügel hinauf, an einem Wingertshäuschen mit drei großen Tannen vorbei und dann kann man bald links auf die Weinberge am Hang und rechts bis zur Rhein-Main-Ebene blicken.
Am Wingertshäuschen auf dem Winkel stoßen wir auf die von rechts kommende Hiwweltour Zornheimer Berg und folgen ihr einige Zeit. Irgendwann führt ein Wegezeichen nach links ab, doch wir gehen weiter und auf den großen einzelnen Baum zu. Dort biegen wir in den Weg nach links ein und schlendern zwischen den Rebstockreihen links und rechts des Weges bis zum Hang.
Hier stoßen wir wieder auf die Hiwweltour und folgen dem Weg oben auf dem Hang nach rechts. Schon lange konnten wir die beiden hohen Windräder sehen. Die Tour führt uns an dem linken Windrad vorbei und dann ein kleines Stück abwärt zur Selzstellung.
Eine Informationstafel weist auf eine historische Besonderheit der Gegend hin: Mainz und Rheinhessen waren im Westen des Deutschen Reiches ein möglicher Kriegsschauplatz. Ähnlich wie später die Franzosen 20 Jahre später mit der Maginotlinie (siehe Fort de Schoenenburg) bauten die Deutschen vor dem 1. Weltkrieg mehrere Festungslinien. Eine davon war die Selzstellung in Rheinhessen. Zornheim war die am stärksten ausgebaute vorderste Front des Bollwerks Mainz. Heute sieht man keine Anlagen mehr, aufgrund des Versailler Vertrages wurde alles gesprengt.
Leicht nach rechts geht es an einer „Wohlfühlbank“ vorbei und dann ein kurzes Stück steil nach unten zum Ende eines betonierten Weges.
Hinab durch die Weinberge
Hier verlassen wir die Hiwweltour, die weiter nach unten führt, und folgen dem betonierten Weg. Auf dem Weg gelangen wir an dem Zornheimer Ruhkreuz vorbei, das im Kriegsjahr 1918 errichtet wurde.
Vor Pest, Hunger und Krieg bewahre uns o Herr.
Vor dem „WeinErlebnis Zornheimer Berg“ biegen wir nach links ab und folgen dem Weg entlang des Hanges durch die Weinberge. Am Weinerlebnis gibt es in der Saison an Wochenenden von den Winzern der Gegend einen Ausschank.
Wir gehen an zwei Wingertshäuschen vorbe bis zur Landstraße. Parallel zur Kreisstraße (K 35) führt uns ein Grasweg hinab. Den dritten Weg biegen wir wieder nach links ab und folgen dem Weg, bis ein Grasstreifen nach rechts hinabführt. Wir können bereits das kleine Kreuz sehen, zu dem wir hinabschreiten.
Von hier aus geht es weniger steil leicht nach links weiter und dann den zweiten Weg in Richtung Wahlheimer Hof. Zunächst passieren wir auf der linken Seite ein Rückhaltebecken mit Wasser, um dann nach rechts weiter zu gehen.
Wahlheimer Hof und über die Selz
Wir überqueren vorsichtig die Landesstraße 432 in die Straße „Wahlheimer Hof“. Die Straße liegt im gleichnamigen Ortsteil von Hahnheim. Im 13. Jahrhundert gründete Zisterzienserkloster Eberbach aus dem Rheingau einen Wirtschaftshof mit Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Mühle, Abthaus und Zehntscheuern ein.
Vor dem Weingut Klostermühlenhof biegen wir die Straße nach rechts ab. Dann geht es auch schon nach etwa 200 Metern links um die Ecke und direkt auf die Selz zu und auf eine kleine Brücke darüber.
Auf der Brücke ruhen wir uns ein paar Minuten aus und genießen den Schatten. Dann folgen wir dem Weg weiter zwischen Äckern, um zunächst nach rechts und dann wieder nach links abzubiegen. Dann sehen wir auch schon die beiden „Baumtore“, durch die wir nach oben schreiten. Am ersten Baumtor gönnen wir uns einen Blick zurück.
Kirschbäume und Getreidefelder
Direkt nach dem zweiten Baumtor liegt rechter Hand ein großes Kirschbaumfeld. Wir gönnen uns einen kurzen Abstecher und genießen den Anblick der roten Farbkugeln. Am Ende der Kirschbäume biegen wir nach links ab und gehen bis zur Landesstraße 432.
Davor geht es links ein kurzes Stück (ca. 30 Meter ) an der Straße entlang in Richtung Hahnheim. Dann überqueren wir die Landesstraße, um auf der anderen Seite dem Feldweg zwischen den Getreidefeldern zu folgen.
Jüdischer Friedhof Hahnheim
Der Feldweg führt uns nach etwa 150 Metern zum Jüdischen Friedhof Hahnheim. Der um 1884 angelegte Friedhof von Hahnheim wurde Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört und für den Bau von Panzersperren „geräubert“. Auch Familien aus Mommenheim und Selzen gehörten zur jüdischen Gemeinde Hahnheim.
Wir betreten mit gebotenem Respekt kurz den Friedhof und betrachten die alten Grabsteine und die Inschrift an dem Gedenkstein.
Dem Andenken der durch das Nazi-Regime umgekommenen Mitglieder der israelitischen Kultusgemeinde Hahnheim. Der Friedhof wurde 1945 von den Nazis zerstört und die Grabsteine zu einer Panzersperre verwendet.
Naturschutzgebiet an der Selz
Wir betreten wieder den Weg und schreiten ihn nach rechts leicht abwärts bis zu einem Naturschutzgebiet. Es liegt an der Selz, davor gibt es einige Kirschbäume und eine große Rasenfläche. An seinem Rand gehen wir den Weg nach links, bis wir eine Bank und gemähte Pfade erkennen können. Einer davon führt in das Naturschutzgebiet hinein und bis zu einer Brücke über die Selz.
Über die Brücke geht es und danach links auf dem Feldweg parallel zur Selz bis zu unserem Ausgangspunkt an der Hahnheimer Straße.
Informationen zum Wanderweg
- 12,4 Kilometer
- 3,5 Stunden
- 120 Höhenmeter ↑ und 120 Höhenmeter ↓
- Tiefster Punkt 119 Meter
- Höchster Punkt 238 Meter
- Start und Ende: An der Selz in Selzen
- Achtung: Es gibt fast keinen Schatten auf der Strecke!