Gestern rieb ich mir verwundert die Augen: Für diese Woche war ab Dienstag trockenes kaltes Wetter vorhergesagt – und für den nächsten Tag (heute) sollte es wolkenloses sonniges Wetter bereits beim Sonnenaufgang sein.
Geplant hatte ich eigentlich, den Super Bowl gemeinsam mit zwei super-bowl-verrückten Frauen zu schauen. Doch heute Nacht habe ich irgendwann die Segel gestrichen. Dafür war ich dann kurz vor 7 Uhr wach und bestaunte den sternenklaren Himmel.
Ich schnappte mir die Laufklamotten, die ich mir gestern bereits bereit gelegt hatte, und machte mich fertig. Um 7:26 Uhr verließ ich in der Morgendämmerung die Wohnung und trabte nach Nord-Nordost, aus Selzen hinaus und den Selzer Berg hinauf. Überall in den Weinbergen standen die Autos und die Trecker von Winzern. Sie waren wohl schon im Dunklen zur Arbeit gefahren und schnippelten jetzt die Triebe zurecht.
Die letzte Steigung musste ich vom Laufen ins Gehen wechseln, dann war ich oben. Jetzt konnte ich die Quelle für die helle Dämmerung noch besser sehen: Ein nicht mehr ganz voller Mond beschien die Landschaft. Ein Stück ging es auf der Hiwweltour Zornheimer Berg am Hang entlang, und dann war ich an meiner Lieblingsstelle für Sonnenaufgänge, der Selzstellung. Es war kurz vor 8 Uhr. Zwar war bereits das Schimmern der Sonne, aber nicht die Sonne selbst zu sehen. Verschwitzt wie ich war trabte ich weiter, um mir keine Erkältung zu holen. Schade, dachte ich.
Doch dafür konnte ich dann die Sonne über dem Hügel neben und zwischen den Windrädern aufgehen sehen. Auf dem Boden war ein Flaum mit übriggebliebenem Schnee, die Pfützen waren zugefroren. Um die Glatteisflecken auf den Wirtschaftswegen zu vermeiden, lief ich auf den Grasstreifen daneben. Das Gras knirschte unter meinen Füßen, die Luft war knackig, und gelegentlich pfiff der Wind mir um die Ohren.
Irgendwann bog ich nach unten ab. Die ersten Spaziergänger mit ihren Hunden liefen mir über den Weg. Ich trabte bis zum Ortseingang von Hahnheim, um dann an der Selz entlang zurück nach Selzen zu laufen.
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Die Fotos sind im Flickr-Album „SunriseRun 05.02.2018„.
Gut so, Super Bowl führt ja nach neuen Studien bei direkt Beteiligten (Also den gepanzerten Kiegern) zu überproportional häufigen Hirnschäden aufgrund der häufigen Hirnerschütterungen. Und zig1000 tonnen Popcorn, Nachos und Hektolitern von Bieren geben es dem Rest. Dann also besser „Raus Und Laufen“!
Ich kann das durchaus mit dem Football nachvollziehen. Mein erstes großes Footballspiel war im Stadium der Dallas Cowboys gegen die Chicago Bears. Sowas ist schon ein Erlebnis 🙂