Wandern durch das Selztal: Die RheinhessenWunderTour führt von Selzen aus über die Höhe zum Selzer Berg und nach Zornheim. An den Hängen und durch die Weinberge geht die Tour hinab nach Sörgenloch, um von dort durch das Selztal und seine Naturschutzgebiete über Hahnheim nach Selzen zurückzuführen.
Gemütliche Ortschaften, Weinberge und Höhen mit weiten Blicken, Naturschutzgebiete im Selztal und mit etwas Glück Schottische Hochlandrinder. Dabei gibt es Einkehrmöglichkeiten auf der Hälfte der Strecke und auch am Ende der Tour (Öffnungszeiten aber am besten vorab klären!).
Inhaltsverzeichnis
Tourdaten
- Rundtour
- 16,5 Kilometer
- Start: Zwischen katholischer und evangelischer Kirche in Selzen (Google Maps).
- Schwierigkeitsgrad: Leicht bis Mittel
- Je nach Tempo 4 bis 5 Stunden.
- Einkehrmöglichkeiten auf der Hälfte der Strecke oder am Ende in Hahnheim oder Selzen. Auf jeden Fall vorab die Öffnungszeiten klären!
- Insbesondere anfangs etwas steiler Anstieg und Abstieg, ansonsten wenig Höhenmeter
- Unterschiedliche Bodenbeschaffenheit der Tour: Befestigte (teilweise asphaltierte) Wege, Wege durch die Weinberge, aber auch feuchte oder sogar morastige Abschnitte an der Selz.
- Es gibt immer wieder Bänke und Tische zum Ausruhen, teilweise auch größere Tischgruppen
- Aufzeichnung der Tour mit Runtastic
Selzen
Ich starte meine Wanderung in Selzen in der Friedhofstraße zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche. Durch ein Tor in der Friedhofsmauer geht es auf den nicht mehr genutzten Friedhof der evangelischen Kirche, wo zwischen alten Linden- und Kastanienbäumen und Grabsteinen ein paar Bänke zum kurzen Verweilen einladen. In der evangelischen Kirche befindet sich eine restaurierte Stumm-Orgel. Falls die Kirchentür geöffnet ist, lohnt sich ein kleiner Abstecher in die Kirche. Auf der anderen Seite führt der Ausgang auf die Kirchstraße.
Nach rechts geht es die Kirchstraße auf die Oppenheimer Straße. An deren Ende (links, Ecke Kaiserstraße) ist das Gemeindezentrum, wo zwischen März und November ein kleiner Wochenmarkt stattfindet. Die Kaiserstraße führt nach links an der Gutsschänke „Zur alten Kastanie“ vorbei bis zur Hauptstraße, wo auf der Ecke der Polizeidiener und Ausscheller seine Schelle läutet.
Ein Stückchen zurück biegt die Kapellenstraße ab, wo in der Kurve sich nebeneinander der Kapellenhof und der Wilmshof befinden. Im Wilmshof gibt es eine Gutsschänke, die saisonal geöffnet hat.
Am Ende der Kapellenstraße geht es nach rechts die Gaustraße entlang bis zur Kreuzung, wo die Gaustraße nach rechts in Richtung Mainz abbiegt. Es geht jedoch geradeaus weiter durch die Bergstraße.
Tipp: Kristin Heehler hat auf Rheinhessenliebe über einen kleinen Rundgang mit mir durch Selzen geschrieben.
Selzer Berg
Kaum aus Selzen hinaus führt der Blick auf den Selzer Berg mit den zwei markanten Windrädern.
Die Straße steigt langsam an und führt am Feuchtgebiet „Am heidnischen Rechklauer“ vorbei und zu dem „Selzener Hinkelstein“. Hier biege ich nach rechts ab, folge dem Weg einige Zeit, um mich dann durch unbefestigte Wege und auch durch die Weinberge nach oben auf den Hügelkamm durchzuschlagen. Oben gibt es wieder einen befestigten Weg. Nach links geht der Blick über die Weinberge über das Selztal bis hin zum pfälzischen Donnersberg. Nach rechts kann ich aufgrund des Wetters die Skyline von Frankfurt erkennen.
Nach einiger Zeit gelange ich zum vorderen der beiden Windräder, die ich vom Ortsausgang Selzens aus sehen konnte. Von hier aus kann ich über Selzen, Hahnheim und Wahlheimer Hof bis zum Odenwald und dem Donnersberg blicken.
Ich gehe ein Stückchen in Richtung Zornheim. Kurz davor steht das Friedenskreuz, das die Bewohnern Zornheims im Kriegsjahr 1918 errichtet haben.
Vor Pest, Hunger und Krieg bewahre uns o Herr.
Gemütlich wandere ich weiter am Hang durch die Weinberge in Richtung Sörgenloch. Ich überquere die Kreisstraße 35, die vom Wahlheimer Hof nach Zornheim hinaufführt, und gehe immer weiter in Richtung Sörgenloch.
Sörgenloch und Selztal
Oberhalb von Sörgenloch biege ich am Gehölz nach links hinunter in die Ortschaft ab. In Sörgenloch streune ich ein wenig herum und versuche dann, in die Kirche zu gehen, die leider verschlossen ist. Unterhalb der Kirche, direkt an der Mainzer Straße (L4332), ist ein Bistro (Treffpunkt Sörgenloch), das leider Montags geschlossen hat. Später erinnere ich mich vage, dass es laut Tafel an anderen Tagen um 9:30 Uhr öffnen würde, aber auf der Website steht etwas von 12:00 Uhr.
Das ist eine der Schwierigkeiten, mit der ich als Wanderer zu kämpfen habe: Die Informationen auf den Websites sind oft unzuverlässig und manchmal veraltet. Falls ich vorgehabt hätte, hier einzukehren, hätte ich am Tag vorher hier angerufen und gefragt. Ich gehe die Mainzer Straße in Richtung Hahnheim zurück, um kurz darauf auf den Mühlenweg hinunter abzubiegen. Ich ignoriere den Radweg und durchquere die Darmstadtsmühle, um dann auf einer kleine Brücke die Selz zu überqueren.
Hier beginnt das Naturschutzgebiet „An der Lausau“, ein Feuchtgebiet mit vielen Vögeln (Karte des LANIS (Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung)). Mehrmals überfliegen mich lauthals schreiend ein paar Wildgänse.
Hier ist das Naturschutzgebiet mit einem leichten Zaun geschützt. Ich folge dem Weg daran in Richtung Selzen. Dabei muss ich aufpassen, denn gelegentlich tapse ich in eine mit Gras bedeckte Pfütze. Immerhin erkenne ich die morastigen Stellen rechtzeitig und umgehe sie am Rand. An einer Selzbrücke mache ich eine kurze Rast. Ich bleibe dann aber auf der südlichen Seite, der „linksselzischen Seite“, als ich weitergehe.
Hahnheimer Bruch
Irgendwann erreiche ich den Hahnheimer Bruch. Da ist auch keine Grenze erkennbar zwischen „An der Lausau“ und dem „Hahnheimer Bruch“. Auch der Hahnheimer Bruch ist ein Feuchtgebiet und ein Naturschutzgebiet. Später, im Mai werden hier Hunderte Wildgänse laut schnatternd das Tal erobert haben. Jetzt sind immerhin schon so viele da, dass ich das Geschnatter nicht überhören kann, auch wenn sich nur ein paar von ihnen außerhalb des Feuchtgebiets befinden. Aber auch hier donnern immer wieder ein paar über mich im Tiefflug hinweg. So schnell, dass ich sie mit der Kamera einfach nicht erwische.
Dann komme ich an die Stelle, wo ich immer wieder denke „Hahnheimer Bruch? Das sind doch die Everglades von Rheinhessen!„.
Ich stoße dann wieder auf den betonierten Radweg, dem ich weiter am Naturschutzgebiet entlang in Richtung Hahnheim folge. Heute sind sie nicht da, aber beim Joggen sehe ich immer mal wieder die hier weidenden Selztalrinder: Schottische Hochlandrinder.
Vor der nächsten Selzbrücke biege ich nach rechts ab, dann am Ende des Wäldchens wieder nach links, um parallel der Selz zu wandern, bis der Weg mich wieder an sie führt. Ich bleibe am „Ufer“ der Selz, laufe am Wahlheimer Hof vorbei und überquere schließlich die Landstraße 132. Auf der anderen Seite führt eine kleine Treppe wieder hinunter. Von dort aus folge ich weiter dem Weg an der Selz entlang, rechts von mir liegt Hahnheim. Dann kommt wieder die L432. Hinüber geht es, und auf der anderen Seite führt links von der Brücke ein kleiner kurzer steiler Durchgang zur Selz hinab. Auf der Brücke ist noch zu erkennen, dass hier einst die über 30 Kilometer lange Bahnstrecke Bodenheim–Alzey über die Brücke führte. Wäre ich hier der Straße nach Hahnheim gefolgt, wäre ich zur Holzofenbäckerei Förster (geöffnet nur Di – Fr 16 – 19 Uhr, Samstags bis 12 Uhr) gelangt. Sie befindet sich im ehemaligen Bahnhof Hahnheim/Selzen.
Doch so bleibe ich auf der Selzer Seite der Selz, und an ihr führt mich das letzte Stück meiner Wanderung noch ein paar hundert Meter entlang.
Dann kommt eine Brücke. Hier nach links führt die Straße zurück über die Hauptstraße, die Gaustraße, bis zu meinem Startpunkt. Nach rechts, über die Brücke, könnte ich theoretisch ich einkehren (Dienstag bis Freitag ab 18:00 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen ab 16:00 Uhr). Doch heute ist Montag, und so biege ich nach links ab und beende meine Wanderung nach 16,5 Kilometern.
Einkehrmöglichkeiten
Sörgenloch:
- Treffpunkt Sörgenloch , Bistro
- Schloss Sörgenloch Hotel und Restaurant
Hahnheim:
Selzen:
- Weingut Christianshof (Gutsschänke, Swingolf-Platz)
- Zur alten Kastanie (Gutsschänke)
- Gaststätte Zum Selztal
RheinhessenWunderTour
Eine RheinhessenWunderTour habe ich persönlich geplant und gewandert. Ich habe auf den Plattformen wie Komoot oder Outdooractive sowie über die Suche nach Beiträgen in Wanderblogs keine entsprechende Tour für mich gefunden. Zu den RheinhessenWunderTours könnt Ihr mich direkt ansprechen, ich erzähle Euch gerne mehr zur jeweiligen Tour und gebe Euch Tipps.
Alle Fotos
Die Fotos sind im Flickr Fotoalbum „Wanderung Mittleres Selztal“:
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