Heute morgen war mir zunächst nicht nach Joggen. Draußen war es dunkel und duster. Der Nebel hatte wieder einmal das Tal im Griff. Doch ich hatte in der letzten Zeit etwas mit dem Training geschludert. Und außerdem war ich so leichtsinnig, mich für den Halbmarathonlauf bei dem 11. Marathon Deutsche Weinstraße in 2018 anzumelden. Am 15. April werde ich dann nach dem Halbmarathon in Stuttgart meinen zweiten Halbmarathon laufen.
Der 15. April passt insofern sehr gut, weil wir eine Woche davor ins Branhiesel nach Mietesheim für einen kleinen Urlaub fahren – so, wie wir das im Juli 2017 bereits machten. Am Sonntag Morgen fahren wir dann einfach etwas früher zurück in Richtung Rheinhessen und machen in Bockenheim an der Weinstraße einen Zwischenstopp. Und nach meinem Halbmarathon fahren wir die restliche dreiviertel Stunde nach Hause. Soweit der Plan.
Diesmal habe ich mir für den Halbmarathon vorgenommen, nicht „auf Punkt“ zu trainieren, sondern bereits vorher fit zu sein. Also zog ich dann meine Laufklamotten an, die ich gestern Abend wohl irgendwie bereits hingelegt haben musste. Zumindest so etwa 4 oder 5 Kilometer wollte ich laufen. Ich verließ das Haus und lief los. Nach 250 Metern ging es bereits in die Weinberge. Dichter Nebel lag über dem Land. Als ich auf den Hügel kam, konnte ich so langsam den Himmel sehen.
Irgendwie dachte ich, jeden Augenblick müsse wahlweise der schwarze Abt oder der Hund von Baskerville über mich herfallen. Aber die hatten wohl frei.
Auf der Höhe entlang lief ich in Richtung Dexheim und Dexheimer Kaserne (Anderson Barracks), die seit 2010 leer steht. Nach langem Hin und Her soll dort anscheinend ein Ferienresort entstehen (Allgemeine Zeitung, 26.09.2017: Neue Pläne für den Rhein-Selz-Park: Ferienresort statt „nur“ Wohnungen). Teilweise schälten sich Umrisse der Gebäude aus dem Nebel. Ich glaubte sogar Kräne zu erkennen.
Ich lief dann weiter in Richtung Nierstein, um dann irgendwo rechts hoch und um die Kaserne herum zu laufen. Doch ich hatte mich im Nebel verschätzt, ich war noch nicht weit genug gelaufen. Also lief ich ein Stück zurück und grüßte wieder den Jäger auf dem Hochsitz. Ich entschloss mich dann, an Schwabsburg vorbei in Richtung Mommenheim und dann zurück in Richtung Selzen zu laufen. Bei Schwabsburg konnte ich dann sogar im Nebel und über den Hügel hinweg den Turm der Burg Schwabsburg sehen.
In Selzen machte ich noch einen Schlenker an die Selz, wo ich durch den Raureif im Gras und durch das Herbstlaub am Boden die letzten Meter zurück lief. Auf dem alten Friedhof flaumte mich dann noch der anscheinend neue Friedhofswärter an, ich solle gefälligst auf den Wegen bleiben. Und dann waren aus den geplanten 5 doch 11 Kilometer geworden (Aufzeichnung auf Runtastic).
Die Fotos sind im Flickr-Album „Joggen im Herbstnebel über Selzen„.
[flickr_set id=“72157687570800081″ images_height=“270“]
Jaja das wunderbare Rheinhessen. Vergangenen Samstag bin ich mit Freunden durch deinen Heimatort gelaufen. Schönen Blog hast du da. Direkt mal beim Newsletter angemeldet.
LG aus Armsheim vom Rheinhessenläufer
Hallo Sigmar, danke fürs Abonnieren 🙂
Euren Ultralauf habe ich auf Facebook mitbekommen, starke Leistung! Ich schwächele momentan ein bisschen, werde aber wieder in meinen Trott reinkommen. Für nächstes Jahr habe ich mich für 2 Halbmarathons angemeldet (Deutsche Weinstraße und Oppenheim). Das ist so meine Obergrenze. Aber es macht einfach Spaß hier in Rheinhessen einfach mal rumzulaufen.
LG aus Selzen