Im Rheingau entspanne und genieße ich im Nägler’s Fine Lounge Hotel mit Peeling, Massage und Frühstück. Von meinem Zimmer in Oestrich-Winkel aus habe ich bei klarem Sonnenwetter geniale Ausblicke auf Rhein und Rheinhessen.
Transparenzinformation: Ich war auf Einladung des Hotels im Nägler’s Fine Lounge Hotel. Behandlungen, Abendessen, Übernachtung und Frühstück wurden vom Hotel übernommen. Das hat mich in meiner Berichterstattung jedoch nicht beeinflusst, ich behalte meine redaktionelle Freiheit.
Es ist Valentinstag, und ich stehe auf der Fähre zwischen Ingelheim und Oestrich-Winkel und verlasse gerade Rheinhessen, um über den Rhein ins Rheingau zu fahren. Das Wetter ist wunderbar sonnig, und ich freue mich auf schöne Stunden im Nägler’s Fine Lounge Hotel in Oestrich-Winkel.
Vor längerem schon erhielt ich die Einladung, mir das Hotel anzusehen. Vor ein paar Wochen dann schlug ich diese Woche vor und bekam prompt den Terminvorschlag für den 14. Februar zum Verwöhnen lassen und Übernachten. Mein Kalender lächelte, und so sagte ich gedankenlos zu. Erst später, als ich Manuela von dem Termin berichtete, fuhr mir eisiger Wind ins Gesicht: „Ausgerechnet am Valentinstag?“ Doch schnell verzogen sich die Wolken in ihrem Gesicht. Schließlich hatten wir den Valentinstag noch nie „gefeiert.“
So fahre ich jetzt von der Fähre und ein paar hundert Meter nach Oestrich-Winkel hinein. Ich drehe ein paar Runden im Ort (nicht zuletzt aufgrund der Einbahnstraßen), um dann von einer Seitenstraße aus auf den Parkplatz zu fahren. Ich schnappe mir meinen Rucksack sowie meine Tasche und betrete das Hotel. Den Wegweisern entnehme ich, dass ich ins „obere“ Erdgeschoss muss. Das Hotel steht im Hang, so dass ich hinauf zum Haupteingang und der Rezeption muss. Irgendwie kommt mir der Gedanke nicht, den Lift zu benutzen – das wird sich bis morgen nicht ändern. Oben gehe ich durch eine Lobby zur Rezeption und werde direkt freundlich begrüßt.
Ich treffe auf Conny Darmstadt, die „Gesundheitsberaterin & Wellness Trainingsberaterin“ (Kontaktseite des Hotels). Wir unterhalten uns kurz, und prompt trete ich in ein vermeintliches Fettnäpfchen, als ich mich über die rheingauer „ebsch Seit“ (Wikipedia) amüsiere. Doch es stellt sich heraus, dass sie es locker nimmt: Sie kommt ursprünglich von meiner „ebsch Seit“, der rheinhessischen. Diana Nägler, die Direktorin, ist ebenfalls im Hause und erwartet mich bereits. Wie sich gleich in der Unterhaltung herausstellen wird, ist sie von dieser „ebsch Seit“. Und nicht umsonst trägt das Hotel ihren Namen.
Inhaltsverzeichnis
Mein Zimmer
Ich bringe zunächst mein Gepäck in mein Zimmer. Es liegt im zweiten Stock, aber das mit den Stockwerken ist zunächst etwas verwirrend für mich. Schließlich gehe ich von der Rezeption aus in mein Zimmer im zweiten Stock hinunter und nicht hinauf. Im Zimmer fühle ich mich gleich wohl, denn es hat warme Erd- und Holztöne und bietet einen Blick direkt auf den Rhein. Braun ist die vorherrschende Farbe, und fast fühle ich mich wie im Inneren einer heimeligen Blockhütte. Im Badezimmer scheint ein kleiner Felsenbrunnen zu stehen.
Fast fühle ich mich versucht, mich einfach ins Bett sinken zu lassen und ein kleines Nickerchen zu halten. Ich reiße mich zusammen und gehe hinauf ins Erdgeschoss.
Nägler’s Lounge
Kurz darauf sitzen Diana Nägler und ich im „Wohnzimmer“. Von der geräumigen Lounge mit den vielen Sitzecken aus genieße ich den Rheinblick. Durch die große Fensterfläche sehe ich ein Schiff auf dem Fluss tuckern. Bei einem Kaffee und einem Kuchenstück kommen wir schnell ins Gespräch.
Ursprünglich war dies alles einmal ein Weingut. Ihre Mutter kam auf die Idee, daraus ein Hotel aufzubauen. Schnell wurde es größer, und so wurde einmal dort und einmal da an- oder umgebaut. In der Zwischenzeit bereitete sich die Tochter auf die Hotelbranche vor und lernte in verschiedenen Stationen auch außerhalb das nötige Handwerkszeug.
Viel zu früh verstarb ihre Mutter. Als junge Frau trat Nägler das Erbe an und übernahm die Leitung des Hotels. Sie widmete ihre volle Aufmerksamkeit und Zeit dem historisch gewachsenen Hotel, das allerdings auch gerade aufgrund der Historie viele Investitionen benötigte. Sie entschloss sich irgendwann schweren Herzens zum Verkauf des Hotels und wechselte in die Touristik. Einige Jahre später, sie war inzwischen Geschäftsführerin der Rheingau-Taunus Kultur- und Tourismus GmbH, konnte und wollte sie einer Gelegenheit nicht widerstehen. Mit ihrem Lebensgefährten Lothar Becker, Inhaber des Atrium Hotels in Mainz-Finthen, konnte sie das Familienhotel zurückkaufen („Diana Nägler gibt Geschäftsführung der Rheingau-Taunus-Tourismus GmbH ab – Wiesbadener Tagblatt„).
Nach einer umfassenden Renovierung eröffnete sie 2017 das Hotel ihre Mutter mit über 40 Zimmern neu. Das Nägler’s sollte kein kein x-beliebiges und austauschbares Hotel sein. Der Fokus liegt einerseits auf Geschäftskunden, für die es auch eine Business Etage mit Konferenzräumen gibt. Andererseits bietet das Hotel Ausflüglern und Wellnessbewussten insbesondere am Wochenende eine Wohlfühloase. Durch das ganze Haus zieht sich ein gediegener und doch moderner Stil mit viel Holz sowie Erdtönen. Dennoch, so meint Nägler, hätte sie keine Gleichförmigkeit gewollt. Jedes Zimmer habe seinen eigenen Charakter.
Hausführung
Als sie mich auf eine kleine Hausführung durch Fluren und Räume mitnimmt, wird mir das schnell klar. Der Stil der Zimmer ist immer gleich, doch neben verschiedenen Kategorien (Comfort, Premium, Studio, Junior Suite) und Themen (Weinlagen, Lifestyle und Region) bestimmt immer ein eigener Charakter das Zimmer.
Ja nach Kategorie gibt es unterschiedliche Größen und Ausstattungen (beispielsweise eine eigene Kitchenette, siehe Pantry). Doch dann sind es zwar die gleichen Tapeten, aber unterschiedliche Motive und Muster (beispielsweise Musiknoten). Auch die gewachsene Bausubstanz sorgt für den eigenen Charakter der Zimmer. Keines der Zimmer, die ich mir ansehe, gleicht einem anderen.
Bei der Führung drohe ich kurz die Orientierung zu verlieren, denn es geht immer mal wieder um eine Ecke, ein Stockwerk hoch oder ein Stockwerk hinunter, oder in ein Nebengebäude. Und dann stehe ich plötzlich im Innenhof der Abtei St. Hildegard. Ich stelle mir vor, wie ich mich am Morgen beim Aufwachen im Bett räkele und dem entfernten Morgengebet der Schwestern lausche.
Ich reiße mich zusammen. Tatsächlich sind wir im Westflügel des Hotels und im Zimmer „Abtei St. Hildegard“. Durch den Innenhof des Hotels kann ich oberhalb eine Villa erkennen. Es ist das Privathaus, von dem aus das Weingut zu einem Hotel wurde.
So langsam wird es Zeit für meinen Termin im Spa.
Nägler’s Spa
In meinem Zimmer schaue ich kurz auf den Zettel mit meinem Behandlungsplan und stimme mich ein.
Treffpunkt: EG Massage & Harmonie
Man kann die Momente nicht festhalten, das ist das Sonderbare.
Wir können sie jedoch verzaubern, das ist das Wunderbare.
Dann schnappe ich mir den Bademantel und begebe mich zum Spa-Bereich. Inzwischen finde ich mich gut zurecht, auch muss ich nur zwei Stockwerke hinabsteigen. Schon bin ich dort, wo ich vom Parkplatz aus hereinkam – und vor dem Reich Conny Darmstadts.
Sie erwartet mich bereits und erklärt mir den Ablauf für die beiden Programmpunkte.
- Carpe Vino Traubenkern-Trester-Peeling (Ganzkörper)
- Auszeit für den Rücken (Rücken-/Nacken-/Schulter-Massage)
Für über eine Stunde lang habe ich jetzt nur eines im Sinn: Entspannen. Das gelingt mir gut. Bereits beim Trester-Peeling lasse ich mich einfach fallen und entgleite der Wirklichkeit.
Das Traubenkernpeeling ist ein Bestandteil der Ihnen vielleicht bekannten Vinotherapie, einer Therapieform, die sich rund um das Thema Weintrauben dreht. Beim Traubenkernpeeling gelangen die Wirkstoffe der Traubenkerne, zum Beispiel Polyphenole, Resveratrol und Viniferin, in die Haut ein.
(Massage in Aalen – Limestherme; in der Limestherme waren Manuela und ich übrigens vor einem Jahr)
Nach dem Peeling dusche ich mich zunächst ab, danach entspanne ich mich in der Lounge des Behandlungsbereichs bei einem Tee. Ich nutze die Auszeit für eine kurze Meditation, dann führt mich Darmstadt ins Massagezimmer, wo mein Rücken eine Auszeit bekommt.
Das Peeling und die nachfolgende Massage empfinde ich als beruhigend, resolut und sanft zugleich. Die Art von Conny Darmstadt empfinde ich als wunderbar unaufgeregt, unaufdringlich und fürsorglich. Nach der Rückenmassage bekomme ich einen weiteren Tee, den ich mitnehmen darf. Sie geleitet mich eine weitere Treppenebene hinab in den Bereich „Relax & Fit“.
Ich habe Glück, ich habe den Bereich ganz für mich alleine. Verschiedene Sitz- und Liegemöglichkeiten laden zum Verweilen und Entspannen ein, sogar einen separaten Ruhebereich gibt es. Den Fitnessbereich ignoriere ich, denn ich will einfach mal da liegen. Für meine Fitness habe ich mir etwas am nächsten Morgen in der Natur ausgesucht.
So entspanne und träume ich dann noch ein halbes Stündchen. Gerade noch rechtzeitig, bevor ich eindöse, raffe ich mich auf und gehe zurück aufs Zimmer.
Ich könnte noch einen Sauna-Gang einlegen, doch ich fühle mich wunderbar entspannt und freue mich auf das Abendessen. In Oestrich führe ich mit Diana Nägler im Alten Rathaus eine angeregte Unterhaltung und genieße ein geschmackvolles Essen und ein Gläschen Wein.
#SunriseRun zum Schloss Johannisberg
6:30 Uhr am nächsten Morgen. Vogelzwitschern lockt mich aus dem Schlaf. Ich räkele mich kurz und wohlig, dann erinnere ich mich wieder. Ich bin im Nägler’s Fine Lounge Hotel. Gestern bin ich zeitig, entspannt und gelassen in mein Boxspringbett gesunken. Und jetzt weckt mich das Vogelzwitschern meiner „Sleep as Android“-App.
Ich schaue aus dem Zimmer und auf den Rhein, mache mich fertig, gebe um 7 Uhr meinen Zimmerschlüssel an der Rezeption ab und laufe los. Zum Sonnenaufgang bin ich am Schloss Johannisberg.
Den Bericht vom Laufen und vom Sonnenaufgang mit vielen Fotos gibt es hier: „Sonnenaufgang am Schloss Johannisberg genießen – akzeptiere, was Du nicht ändern kannst #SunriseRun„.
Nägler’s Frühstück
Zurück vom Joggen genieße ich die geräumige Dusche im Zimmer. Ich packe schon einmal einen Großteil meiner Sachen und bringe das Zeug ins Auto. Jetzt freue ich mich auf einen guten Kaffee und ein ausgiebiges Frühstück. Auf der Website habe ich mir schon Appetit geholt auf Nägler’s Frühstück.
Wie gut, dass man im „Nägler’s“ so viel Zeit hat, zu frühstücken.
Bewusst habe ich mir für den heutigen Vormittag keine Aufgaben oder Termine vorgenommen. Ich will in Ruhe mein Frühstück genießen. Als ich oben ankomme, suche ich mir einen Platz, wo ich auch mein Notebook aufschlagen und mir Notizen machen kann.
Von hier aus habe ich den Blick frei zur Rezeption, zum “Wohnzimmer” und zum Frühstücksbuffet. Ich bestelle einen Milchkaffee und entschließe mich zu einem Orientierungsgang durch das Buffet. “Durch das Buffet” passt gut, denn alles ist geräumig. Auf verschiedenen Tischen sind die Speisen gruppiert, und auch hier prägen Erdtöne und Holz die Atmosphäre.
Ich treffe Diana Nägler, die sich etwas zum Frühstücken im ihrem Büro holt. Sie legt Wert darauf, dass Speisen wie das Bircher Müsli oder der Fruchtjoghurt selbst hergestellt werden. Auch das Obst ist nicht “aus der Dose”, und einige der Zutaten kommen aus der Region.
Das Frühstück hat sich etabliert und ist auch bei Gästen von außerhalb beliebt. Für dieses Wochenende haben sich 15 externe Gäste fürs Frühstück angemeldet, erfahre ich. Nicht fürs Übernachten, sondern einfach nur, um ein gutes Frühstück zu genießen. “Vielleicht gehen sie anschließend zum Spa”, denke ich mir, denn auch das Spa steht Gästen von außerhalb zur Verfügung.
Ich streife immer wieder durch das Buffet und nehme mir nach den Rühreiern noch Pancakes und Müsli und …
Zwischendurch lege ich einen Ausflug durch das Hotel ein und mache noch ein paar Fotos. Die Lounge ist sonnendurchflutet und bietet einen großartigen Blick auf den Rhein und einen blauen Himmel.
Ich genieße noch eine Weile das Frühstück. Gut, dass ich mir dafür den Vormittag freigehalten habe.
Schließlich verabschiede ich mich. Anstatt im Treppenhaus hinunter und direkt zum Wagen zu gehen, verlasse ich das Hotel durch den Haupteingang an der Rezeption. Ich nutze das schöne Wetter, um das Hotel zu umrunden, ein paar Eindrücke zu sammeln und zu fotografieren.
Dann steige ich in meinen Wagen. Während ich mich angurte und den Motor starte, halte ich kurz inne und lächle.
Jetzt habe ich das Notebook gar nicht benutzt, und das war gut so.
Abtei St. Hildegard
Mein Plan sieht vor, mittags wieder zuhause im Home Office zu sein. Doch die Erinnerung an das Zimmer “Abtei St. Hildegard” lässt mich nicht los. Auch habe ich den Tipp bekommen, mir die Abtei einmal anzuschauen. Ich schaue kurz auf meine Aufgabenliste und meine Termine. Nichts, was sich nicht verschieben ließe.
Ach, pfeif’ auf den Plan!
Nach etwa 20 Minuten stehe ich in der Sonne vor der Abtei und blicke auf das Rheintal. Irgendwie wären jetzt ein Boxspringbett und ein kleines Nickerchen genau das Richtige für mich.