Der Traumpfad Hatzenporter Laysteig ist zum Wandern eine wunderschön abwechslungsreiche Route an der Mosel. Die Tour liegt nur etwa 20 Kilometer südwestlich von Koblenz und ist mit Bahn und mit Auto gut zu erreichen.
Am Wochenende vom 13. bis 15. April waren Manuela und ich an der Mosel. Unsere Basis hatten wir im Winzerhof Gietzen in Hatzenport aufgeschlagen. Bereits am Samstagvormittag, nach unserer Ankunft in Hatzenport, konnten wir unser Zimmer bereits beziehen. Nachdem wir unsere Sachen abgestellt und uns frisch gemacht hatten, machten wir uns direkt auf zu unserer ersten Wanderung.
Das Wetter war recht wechselhaft, und zwar zum Kühlen und Windigen hin. Später würden wir das besonders auf der Höhe des Süssebergs und auf der Hatzenporter Höhe feststellen..
Inhaltsverzeichnis
- Traumpfad Hatzenporter Laysteig
- Start am Bahnhof
- Wetterstation
- Weinberge und Wingatshäisje in den Steilhängen
- St. Johanniskirche
- Monorackbahn
- Rabenlay
- Zur Kreuzlay
- Schrumpftal
- Süsseberg und Hatzenporter Höhe
- Zurück nach Hatzenport
- Hatzenporter Laysteig auf Outdooractive
- Fakten und Infos
- Alle Fotos
- Newsletter
- Neues aus Rheinhessen über Wandern, Genuss und Kultur
Traumpfad Hatzenporter Laysteig
Der Traumpfad Hatzenporter Laysteig führt etwa 12 Kilometer durch die Weinterrassen von Hatzenport, über die Rabenlay, die Höhe über der Mosel und die Kreuzlay. Dann geht es hinunter ins Schrumpftahl, hinauf zum Süsseberg und später durch die Hänge wieder zurück nach Hatzenport.
Bei den Traumpfaden handelt es sich um insgesamt 26 Rundwanderwege im Landkreis Mayen-Koblenz. Auf einer Länge zwischen 6 und 19 km verlaufen sie zumeist auf Naturwegen und Pfaden. […] an Rhein und Mosel bestimmen Weinberge, Steilhänge und Weitblicke über die Flussläufe das Landschaftsbild. Alle Wege sind durchgängig so markiert, dass sie ohne Wanderkarte begangen werden können.
(Seite „Traumpfade (Wanderwege)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. Oktober 2017, 08:16 UTC. (Abgerufen: 26. April 2019, 16:10 UTC))
Start am Bahnhof
Vom Winzerhof Gietzen aus sind es nur etwa 150 Meter bis zum Start des Laysteigs am Hatzenporter Bahnhof. Wir starten dort die Tour entgegen des Uhrzeigersinns, zuerst in Richtung Osten. Dazu gehen wir durch die Unterführung und dahinter geht es direkt über ein steiles Stück, teilweise mit Drahtseilgeländer und nacktem Felsboden hinauf. Wir sind froh, dass es nicht geregnet hat, denn ansonsten wäre es wahrscheinlich ziemlich glitschig.
Schnell gewinnen wir an Höhe und können auf Hatzenport hinunterschauen. Am Ende von Hatzenport können wir die St. Johanniskirche erkennen.
Wetterstation
Und schon sind wir zur Wetterstation hinaufgekeucht. Im November letzten Jahres war ich schon einmal hier. Damals wanderten wir eine abgewandelte Tour und kamen auch an der Wetterstation vorbei, das Foto ist von damals.
An der Wetterstation gibt es einige Schautafeln mit Informationen zur Station und zum Klima. Bei Meteomedia gibt es ein Vorhersagediagramm der Station Hatzenport/Mosel.
Von der Wetterstation aus geht es weiter in Richtung Osten, zunächst auch wieder steil hinauf.
Weinberge und Wingatshäisje in den Steilhängen
Ständig sehen wir hier die Trockenmauern in den Weinbergen. Das Wetter könnte etwas schöner sein, doch immerhin blinzelt ab und zu die Sonne durch die Wolken.
Unterwegs kommen wir an einem „Wingatshäisje“ der Terrassen-Mosel vorbei. Ich als Rheinhesse kann das sogar verstehen, denn wir sagen dazu „Wingertshäusche“ oder „Wingertshaisscher“. Deutsche sagen wohl „Weinbergshäuschen“ dazu.
Das Wingertshäusche wurde im 19. Jahrhundert zum Schutz vor Regen, Wind und Wetter gebaut. Außerdem wurde es zum Abstellen von Material und als „Pausenraum“ genutzt. Ursprünglich war es in Trockenbau-Weise gebaut, inzwischen bekamen viele Fugen eine Mörtelfüllung.
Trockenmauerwerk (auch Klaubsteinmauerwerk) bezeichnet ein Mauerwerk aus Bruch- bzw. Natursteinen, das ohne Zuhilfenahme von Mörtel errichtet wurde.
(Seite „Trockenmauerwerk“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. Januar 2019, 14:54 UTC. (Abgerufen: 28. April 2019, 12:18 UTC))
Was sich zunächst sehr zugig und instabil anhört, hat seine Vorteile: Frost kann die Mauer nicht aufbrechen, weil Wasser sich nicht darin sammelt, sondern abfließt. Unzähliges Kleintier und Kleinpflanzen bekommen ein Zuhause und sorgen für ein ausgeglichenes Ökosystem.
Von hier aus haben wir einen guten Blick auf Hatzenport. Und wir können gut erkennen, wie steil es hier ist. Deswegen haben die Winzer über viele Jahrhunderte Terrassen und Trockenmauern für den Weinbau angelegt.
Inzwischen geht es auch immer mal wieder ein paar Meter hinunter, um dann wieder hinauf zu gehen. Der Frühling meldet sich auch schon durch zahlreiche Blüten zu Wort.
St. Johanniskirche
Die St. Johannis Kirche wird nur noch selten als Kirche genutzt. Die Kirche St. Johannes wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Vor ihr gibt es einen kleinen lehrreichen Kräutergarten. Wir sparen uns den Abstecher und gehen weiter in Richtung Rabenlay.
Monorackbahn
Unterwegs kommen wir an einer Monorackbahn vorbei und schlängeln uns an den Steilwänden entlang.
Monorackbahnen sind Einschienen-Zahnradbahnen zur Überwindung extremer Steigungen in unwegsamem Gelände. Ihre Trassen bestehen lediglich aus Vierkantrohren, die in gewissen Abständen auf Stützen lagern. Sie kommen mit unterschiedlichen Antriebstechniken vor und sind in der Lage, bis zu 250 kg Last zu befördern.
(Seite „Monorackbahn“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. April 2017, 19:16 UTC. (Abgerufen: 28. April 2019, 12:27 UTC))
Rabenlay
Von der Rabenlay aus haben wir einen sehr schönen Blick auf Hatzenport, die Mosel und die Weinbergsterrassen. Es gibt Bänke und eine Schutzhütte.
Zur Kreuzlay
Von der Rabenlay aus gehen wir noch ein kurzes Stück hoch, um dann entlang des Hanges auf der Höhe und an weiten Feldern nach Westen in Richtung Kreuzlay zu wandern.
Zur Kreuzlay gibt es einen kurzen Abstecher (ca. 25 m) vom Weg aus. Auf der Kreuzlay erscheint es uns noch etwas höher als auf der Rabenlay, und wir haben hier ebenfalls einen sehr schönen Blick auf Hatzenport, die Steilhänge und die Mosel. Uns ist es hier auf der Höhe doch etwas windig, aber tapfer gehen wir weiter.
Schrumpftal
Vom Schromber Thalsberg aus geht es dann wieder steil abwärts ins Schrumpftal. Wir folgen dem Schrumpfbach in Richtung Mosel, bis wir dann an der Probstmühle auf der anderen Seite des Tals wieder hinaufsteigen. Im Tal war es schön windstil, aber beim Aufstieg fängt es an, leicht zu schneien. Kein Problem, sagen wir uns, und lächeln.
Süsseberg und Hatzenporter Höhe
Als wir am Süsseberg wieder einmal eine Höhe überqueren, hat es aufgehört zu schneien. Doch die Freude währt nur kurz. Kurz nach der Überquerung der Landstraße 113 und auf dem Weg zur Hatzenporter Höhe fängt ein Schneetreiben an.
Bis zum Rothenberg und der Hangkante über der Mosel hält das Schneetreiben an. Es ist nicht wirklich störend, eher lästig. Wir gehen noch ein Stück in Richtung Südwesten bis zu einer Weg- und Pfadkreuzung mit Hinweisschildern. Nach einer kurzen Überlegung entscheiden wir uns, dem Laysteig direkt zu folgen und keinen Abstecher zur Burg Bischofstein zu machen.
Zurück nach Hatzenport
Wir schlendern durch die Hangwäldchen, bis wir dann zu den offenen Terrassen kommen. Schon im Wäldchen hatten wir einige Trockenmauern gesehen, die aber meistens in einem schlechten Zustand waren. Das ändert sich jetzt wieder, denn hier werden auch wieder Weinberge genutzt. Vermutlich waren auf dem ersten Stück auch einmal Weinberge gewesen. Doch wenn Weinberge nicht mehr gepflegt werden, dann verbuschen sie mit der Zeit. Irgendwann werden aus den dichten Büschen auch wieder kleine Wäldchen.
Ach ja, da kommt sie dann auch wieder und gut durch die Wolkendecke: Die Sonne. Wir genießen das Wandern in den Hängen. Tatsächlich laufen wir das ganze Stück auch auf einem Jakobsweg.
Schließlich gehen wir ein Stück durch Hatzenport, überqueren die L113 und nähern uns von oben dem Bahnhof und der Unterführung. Hier wird es noch einmal steil. Keine große Herausforderung für uns, aber für Leute mit Hunden oder Kinderwagen wäre es das dann. Die müssten sich einen anderen Weg suchen.
Dann gehen wir durch die Unterführung und zurück zum Winzerhof Gietzen. Als wir uns in unserem Zimmer etwas ausruhen, genießen wir den Blick auf die Mosel und den Magnolienbaum im Garten.
Auch wenn das Wetter wechselhaft war, so haben wir die Wanderung sehr genossen. Ein paar Höhenmeter kommen schon zustande, aber für geübte Wanderer ist der Hatzenporter Layteig in etwa 4 Stunden (ohne Pausen) meistern.
Hatzenporter Laysteig auf Outdooractive
Den Laysteig gibt es zum Download und Nachwandern auf Outdooractive.
Fakten und Infos
- Länge: 11,9 km
- Höhenmeter: 539 m
- Dauer: 4 Stunden
- Schwierigkeit: schwer
- Anfahrt mit dem Auto:B 416 entlang der Mosel nach Hatzenport
- Anfahrt mit der Bahn: Bahnhof Hatzenport
- Hatzenporter Laysteig auf Traumpfade.info
- Basiert auf dem WeinWetterWeg Hatzenport (siehe Outdooractive)
Alle Fotos
Diese und weitere Fotos sind im Flickr-Album „Traumpfad Hatzenporter Laysteig„.