Ein italienischer Abend mit Pasta, Espresso und Grappa sowie einer Tosca-Aufführung des Teatro dell’Opera di Roma. Zelebriert im heimischen Wohnzimmer auf der Couch.
Mein Ur-Ur-Großvater war Italiener. Er kam im vorletzten Jahrhundert von irgendwo aus Italien als Gastarbeiter in den Odenwald, um beim Bau der Odenwaldbahn und des Himbächel-Viadukts zu helfen. Gastarbeiter sind also kein exklusives Phänomen der BRD in den 1960-er oder 1970-er Jahren. Vermutlich wollte auch mein Ur-Ur-Opi nur Geld in der Ferne verdienen und reich in seine arme Heimat zurückkehren. Doch das Schicksal hatte anderes mit ihm vor. Er traf meine Ur-Ur-Großmutter – und so kann ich heute diesen Blogartikel schreiben. Dies zumindest entnehme ich den Annalen der Familiengeschichte.
Vielleicht liegt es an meinem Migrationshintergrund, dass ich (auch) gerne italienisch esse und sogar eine gewisse klitzekleine Ader für italienische Opern entdeckt habe. Möglicherweise liegt es aber auch an Manuela, die gerne Pasta isst und in italienische Opern vernarrt ist.
Warum auch immer – jedenfalls ergaben sich so zwei Punkte, um Manuela zu einem italienischen Abend mit dem Motto „Pasta e Opera“ einzuladen. Sicherlich, wir könnten in ein schickes italienisches Restaurant gehen und danach eine klassische Inszenierung in einem schicken, gar noch einem italienischen, Opernhaus genießen.
Doch wir haben beide einen gewissen Hang zu Bequemlichkeit und Faulheit. Das genügte mir als Rechtfertigung, um genau dieses „Schicke“ zu vermeiden, und Manuela zu eben diesem italienischen Abend „Pasta e Opera“ am 5. Januar auf die Couch einzuladen.
Es wird ein einfaches Essen, das ich aus Zutaten aus dem Supermarkt zubereite. Nach einem dramatischen aber formlosen Empfang mit italienischen Sekt gibt es Tomaten-Mozarella-Salat, Pasta, Wein und danach einen Espresso.
Pünktlich um 19 Uhr hebt sich der Vorhang zur Opern-Aufführung am Teatro dell’Opera di Roma – bildlich gesprochen. Denn entspannt drücke ich ein paar Knöpfe auf der TV-Fernbedienung, und dann nimmt das Drama um die Opernsängerin Tosca, den Maler Cavaradossi und den Baron Scarpia seinen Lauf.
Inhaltsverzeichnis
17:45 Sekt-Empfang
18:00 Pasta
- Salat mit Tomaten und Mozzarella
- Fusilli mit Tomatensauce
- Begleitet von einem Valpolicella-Wein
- Espresso mit Cantucci
19:00 Opera
OperaVision: Tosca – „In der ewigen Stadt kennt das Herz keine Grenzen“
Eine berühmte Sängerin lebt nur für die Kunst und die Liebe. Gefangen in einem Netz aus Politik, Korruption, Lügen und Lust sieht sie sich zu einer grauenvollen Entscheidung gezwungen.
- aufgeführt Teatro dell’Opera di Roma
- begleitet von Wein und Bruschette Chips
- Grappa nach Wunsch
Genuss und Kultur können so einfach und doch so dramatisch sein. Ich freue mich schon darauf.