Vom 25. bis 28. August 2017 war ich auf Einladung der H-Hotels gemeinsam mit weiteren Bloggern im Treff Panorama Hotel Oberhof zum Wandern und Erleben in Thüringen.
#Wanderblogger4Oberhof #WandernmitHHotels #AbaufdenRennsteig
Inhaltsverzeichnis
- Anreise und Ankommen
- Oberhof
- Treff Panorama Hotel Oberhof
- Begrüßung und Get-Together
- Gerhard Köhler über Oberhof
- Rennsteig-Wandern bei Oberhof mit Hauptwegewart Willi Lehmann
- Kutschfahrt durch Oberhof mit Alexander Rödiger
- Thüringer Kloß-Workshop mit der Kloß-Königin
- Wanderung zum Grenzadler und Biathlonschießen
- Verlängerung
- Sonnenaufgang im Treff Panorama Hotel Oberhof #12SunriseSpecial
- Rennsteiggarten Oberhof – mit Sonne und Sicht
- Fazit
- Weitere Berichte
- Transparenz-Information
- Newsletter
- Neues aus Rheinhessen über Wandern, Genuss und Kultur
Anreise und Ankommen
Ich reiste mit der Bahn an. Zwar gibt es immer mal wieder Verspätungen, aber ich genieße es, beim Bahnfahren zu lesen, zu arbeiten, Musik zu hören oder wozu auch immer ich mich entscheide. Um kurz vor 16 Uhr kam ich planmäßig am Bahnhof Oberhof an. Der Bahnhof liegt einige Kilometer abseits von Oberhof, und das Bahnhofsgebäude sieht ziemlich vernachlässigt aus. Der Bahnhof Oberhof wird im Dezember geschlossen, da offenbar die Beförderungszahlen zu niedrig sind (Thüringer Allgemeine: Bahnhof in Oberhof schließt im Dezember). Die Anbindung Oberhofs erfolgt dann über Zella-Mehlis. Derzeit fährt der „Stadtbus“ von Oberhof so, dass er zu den Bahn-Halten am Bahnhof ist.
Als ich den Bahnhof verließ, sah ich Martina Züngel-Hein mit ihrem Wagen auf dem Parkplatz stehen. Sie hatte uns Blogger zum Wochenende eingeladen und mir angeboten, mich vom Bahnhof abzuholen. Wir begrüßten uns, ich lud mein Zeugs in den Kofferraum, und bei der Fahrt zum Hotel unterhielten wir uns und lernten uns etwas kennen.
Im Hotel checkte ich ein und fuhr dann mit dem Aufzug zu meinem Zimmer im dritten Stock im Haus 2. Das Treff Hotel Panorama besteht aus zwei Häusern, die beide wie Sprungschanzen aussehen. Von meinem Zimmer aus blickte ich nach Westen und direkt auf die Bob- und Rennrodelbahn.
Oberhof
Oberhof ist vor allem als Wintersportort bekannt. So konnte ich von meinem Zimmer aus ein Stück hinter der Bobrennbahn noch Teile Biathlon- und Skianlagen erkennen, und auf der Karte hatte ich schon die Schanzenanlagen gesehen. Viele kennen wahrscheinlich Oberhof vom Biathlon-Weltcup, der jedes Jahr im Januar stattfindet. Im Januar 2016 allerdings hatte der Biathlon-Weltcaup aufgrund von Schneemangel ausfallen müssen. Das machte sich finanziell für die Gemeinde und für den Biathlon-Nachwuchs bemerkbar (Thüringer Allgemeine: Oberhof: Nach Ausfall des Weltcups fehlt Geld für den Nachwuchs).
Auch ich hatte zuerst an Biathlon gedacht, als ich von dem Wanderbloggertreffen in Oberhof erfahren hatte. Meine Frau Manuela ist ein wenig … biathlonverrückt, und wir fuhren ein paar Jahre mit Freunden nach Antholz zum Weltcup. Aber Wandern? Eigentlich liegt der Gedanke gar nicht so weit weg, den wo immer es viel Wald gibt, da sind die Wanderer nicht fern. Der Thüringer Wald bietet zum Wandern reichlich Gelegenheit. Ich allerdings hatte erst letztes Jahr „so richtig“ mit dem Wandern angefangen, und da hatte mir der „Rennsteig“ als Programmpunkt erst einmal nichts gesagt.
Oberhof ist also ziemlich „winterlastig“ und bietet mit dem Thüringer Wald reichlich Gelegenheit zum Wandern. Ich war neugierig, was Oberhof sonst noch zu bieten hätte. Inzwischen bin ich schlauer. In und um Oberhof gibt es wesentlich mehr Attraktionen, als ich das von einer kleinen Gemeinde mit etwa 1.700 Einwohnern erwartet hatte. Tatsächlich ist das kleine Oberhof sogar eine Stadt.
Jedenfalls war ich gespannt, welchen Eindruck ich von Oberhof und der Region gewinnen würde.
Treff Panorama Hotel Oberhof
Ich orientierte mich im Zimmer kurz und packte dann meine Sachen aus. Das Hotel ist mit drei Sternen ausgezeichnet, und das passte nach meinem Eindruck zum Zimmer. Anstelle einer normalen Mappe gab es ein paar wesentliche Informationen auf dem Kanal 1 im Fernsehen. Was ich vermisste, war der Hinweis auf ein WLAN. Ich sah in der Übersicht auf dem Smartphon ein WLAN „Telekom“, aber ich habe keinen Telekom-Account und wollte keine Registrierung. Ich versuchte es also erst gar nicht. Später erfuhr ich, dass das WLAN „Telekom“ für die Gäste vom Hotel ist. Man muss sich einfach nur mit dem WLAN verbinden, dann öffnet sich ein Browserfenster. Die Zustimmung zu den Bedingungen merkt sich das WLAN den ganzen Tag, ein erneutes Anmelden ist erst am nächsten Tag fällig. Das hat mir dann gefallen, und außerdem war das WLAN angenehm schnell im Vergleich zu manch anderen anderen Hotel-WLANs.
Vor der Bloggerreise hatte ich ein wenig zu dem Hotel recherchiert. Auf den verschiedenen Portalen sind die Bewertungen für das Treff Hotel Panorama sehr unterschiedlich, und Gäste beschweren sich durchaus über das Hotel. So wird beispielsweise der Service moniert, manchmal haperte es für Gäste bei der Sauberkeit. Kommentare verweisen beispielsweise auch darauf hin, dass die Einrichtung des Hotels sehr in die Jahre gekommen sei und sie dringend erneuert werden müsste.
Mein Zimmer war sauber, und das Personal war immer sehr freundlich zu mir (ja, ich weiß, ich war auf Bloggerreise). Mir fiel auf, dass der Einrichtungs- und Pflegezustand des Hotels sehr unterschiedlich ist, dass teilweise aber auch Anstrengungen unternommen wurden.
Bei meiner Recherche war ich auf einen Bericht über Schließungsgerüchte gestoßen, diese waren vom Leiter des Hotels und vom Aufsichtsratschef bestritten worden (Thüringer Allgemeine: Gerüchte über Schließung von Oberhofer Panorama-Hotel „völliger Quatsch“). Bei meinem Aufenthalt erfuhr ich, dass das Hotel gut ausgelastet ist, mit teilweise sehr hohen Spitzen. Während der sportlichen Großereignisse beispielsweise ist das Hotel (wie vermutlich alle anderen in Oberhof) ausgebucht. Auch für große Unternehmensveranstaltungen wird das Hotel gebucht. In dem Bericht hatten der Leiter und der Aufsichtsratschef die einseitige Ausrichtung Oberhofs auf den Sport beklagt.
Das Hotel wurde von 1967 bis 1969 vom jugoslawischen Kombinat „KOMGRAP“ gebaut und zum 20. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik im Rahmen eines großen Olympiaballes eröffnet. 1993, nach der Abwicklung des Interhotels Panorama, übernahmen die Treff Hotels (jetzt H-Hotels) aus dem hessischen Bad Arolsen die Hotelanlage. Auf der anderen Straßenseite gibt es mittlerweile noch 80 Appartments. Die Hotelanlage mit über 400 Betten wirkte mit ihren fast 50 Jahren auf mich immer noch imposant. Manchmal wirkte sie auf mich etwas ältlich, manchmal familiär, manchmal reizvoll. Der Ausblick auf den Thüringer Wald jedenfalls ist spektakulär, das wurde mir recht schnell klar. Wenn also das Wetter mitspielen würde, dann würde ich am Montag… doch dazu später mehr 😉
Begrüßung und Get-Together
Nachdem ich mich im Zimmer eingerichtet hatte, wollte ich mich ein wenig umschauen. Ich fuhr erst einmal mit dem Aufzug ganz nach oben – doch im obersten Stock ist nicht viel zu sehen außer dem anderen Haus. Erst in Stockwerken weiter unten gibt es Fenster in Richtung Süden und damit nach Oberhof. Erst einmal hinuntergefahren und aus dem Haus heraus machte ich einen kurzen Rundgang um beide Häuser. Zur Begrüßung und dem Get-Together ging ich anschließend in die Thüringer Stube neben der Rezeption .
In der Thüringer Stube waren schon ein paar Blogger da, und nach und nach wurden wir komplett. Wir erhielten eine Einführung ins Programm, die Abläufe und das Hotel. Die meisten der Anwesenden kannte ich zwar noch nicht persönlich, aber die Atmosphäre war locker. Das lag bestimmt nicht (nur) an den Cocktails, die wir zur Begrüßung bekamen 😉
Martina Züngl-Hein, selbstständige PR-Beraterin und selber „Hunde-Bloggerin„, hatte uns für die H-Hotels zusammengebracht und eingeladen. Patrick Schulz und Veronika Raguse von den H-Hotels begrüßten uns für die H-Hotels. Der Mann, den ich zunächst für einen von uns Bloggern gehalten hatte, entpuppte sich als Willi Lehmann, der Hauptwegewart des Rennsteigvereins.
Schließlich bekamen wir noch einen kleinen Rundgang durch das Hotel. Das Allround-Hotel hat ein Schwimmbad mit Ausblick, Tagungsbereiche und gastronomische Angebote, die je nach Saison geöffnet sind. Die Thüringer Stube hat leider Sonntags geschlossen. Ein Highlight war das Trauzimmer, von dem aus man bei der Trauung einen wunderbaren Ausblick auf Oberhof, die Sportstätten, und den Thüringer Wald hat. Seltsamerweise konnte ich auf der Website des Hotels keinen Hinweis auf das Trauzimmer entdecken.
Gerhard Köhler über Oberhof
Nach dem gemeinsamen Abendessen gab es noch einen Dia-Votrag von Gerhard Köhler im Raum Schlossberg des Tagungsbereiches. Oberhof war früher einmal ein sehr kleiner Ort gewesen, in dem es neben einem Jagdschloss eigentlich nichts Besonderes gegeben hatte. Im 18. Jahrhundert, als das Schloss neu gebaut worden war und nach und nach mehr Adlige (sogar Wilhelm II.) dort weilten, wurde Oberhof bekannter und als Erholungs- und Wanderort bekannter. Später kam der Wintersport dazu. Und als dann in der DDR Oberhof zum Wintersportzentrum wurde, nahm die Bekanntheit noch weiter zu. Das mag auch daran gelegen haben, dass Walter Ulbricht sich gerne in Oberhof aufhielt und für sich und hochrangige Parteikader 1963 ein Gästehaus des Ministerrates errichten ließ. Unter Ulbricht wurde Oberhof weitgehend umgestaltet.
Ich empfand den Dia-Vortrag als sehr spannend und abwechslungsreich. Köhler, der seit Jahrzehnten im Biathlon aktiv ist (früher als Sportler, dann als Wettkampfleiter und Schiedsrichter), brachte sehr viel historisches Wissen ein und begleitete alte Fotografien und Skizzen mit seinen Erzählungen. Schade, dass ich mir keine Notizen machte. Als ein „Onliner“ habe ich nach der Bloggerreise versucht, die Geschichte Oberhofs im Netz nachzuvollziehen. Doch dort fand ich nur einen Bruchteil von Köhlers Wissen.
Nach dem Dia-Vortrag ließen wir den Abend in der Thüringer Stube ausklingen.
Rennsteig-Wandern bei Oberhof mit Hauptwegewart Willi Lehmann
Um 7 Uhr war ich am Samstag im Frühstücksraum. „Erster“, dachte ich mir. So nach und nach tröpfelten andere Blogger und andere Gäste ein. Nach dem Frühstück sammelten wir uns um 9 Uhr an der Rezeption. Willi Lehmann erwartete uns zu einer Rennsteig-Wanderung. Lehmann ist Hauptwegewart vom Rennsteigverein.
Der 1896 gegründete Rennsteigverein
… hat sich zum Ziel gesetzt, den Rennsteig, Höhenweg des Thüringer Waldes, in seiner Eigenschaft als Wanderweg zu erhalten, seine Geschichte zu erforschen sowie zu seinem Schutz und zu seiner Pflege beizutragen.
(Geschichte des Rennsteigvereins)
Der Rennsteig ist
… ein etwa 170 km langer Kammweg sowie ein historischer Grenzweg im Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge und Frankenwald. Außerdem ist er der älteste und mit etwa 100.000 Wanderern jährlich der meistbegangene Weitwanderweg Deutschlands. Er beginnt im EisenacherStadtteil Hörschel am Ufer der Werra und endet in Blankenstein an der Selbitzbrücke. Sein Wegzeichen ist ein weißes R.
(Seite „Rennsteig“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. März 2017, 09:04 UTC. (Abgerufen: 9. September 2017, 15:57 UTC))
Lehmann machte uns dann draußen mit der „Kunst“ des „Rennens“ bekannt. Denn die Rennsteigwanderer sprechen von einer „Runst„:
Eine Runst ist schlicht und einfach eine Rennsteigwanderung. Allerdings meinen wir damit eine Rennsteigwanderung nach den traditionellen Regeln des Rennsteigvereins: Die „normale“ Runst führt in sechs Tagen über den gesamten Rennsteig, in geraden Jahren von Blankenstein nach Hörschel, in ungeraden Jahren von Hörschel nach Blankenstein. […]
Die Gründer des Rennsteigvereins vor über hundert Jahren fanden es schick, aus dem Verb „rennen“ das Substantiv „Runst“ zu bilden, so wie „Kunst“ von „kennen“ und „Brunst“ von „brennen“ stammt.
(Rennsteigverein: Häufig gestellte Fragen)
Lehmann führte uns durch Oberhof hinaus zum Rondell und zum Rennsteig. Von dort aus ging es am Rennsteiggarten Oberhof vorbei weiter auf einer für uns zusammengestellten Strecke mit einigen Stationen wie beispielsweise der Tunnelquerung des Rennsteigtunnels A71, einigen Hochmooren im Biosphärenreservat, dem Rosenkopf (938 m), dem Schneekopfmoor und dem Schneekopf (978 m). Der Schneekopf bringt es sogar auf 1.001 m, wenn man den Aussichtsturm mitzählt.
Lehmann hat uns auch den traditionellen Gruß beigebracht:
Gut Runst, Gut Runst, Gut Runst!
Oh‘ lebe fort auf edle Art,
Du herrlich schöne,
Du schöne Rennsteigfahrt.
Gut Runst!
Die Gegend ist von vielen gut ausgeschilderten Wanderwegen durchzogen. Wir trafen auch immer wieder auf Wanderer oder Biker. Am Schneekopf gab es fast sogar ein wenig Gedränge. Das lag vermutlich daran, dass es einen nur ein paar hundert Meter entfernten Parkplatz, den Aussichtsturm und die Neue Gehlberger Hütte gibt. Vom Schneekopf aus hatten wir auch ohne Aufstieg des Turms eine fantastische Weitsicht beispielsweise zum Geratal.
Vom Schneekopf aus gingen wir zum Parkplatz zurück, von wo aus uns ein Kleinbus zurück zum Hotel brachte.
Ich habe die Wanderung mit Runtastic getrackt. Leider hatte ich nach einer Pause bei Plänckners Aussicht eine Zeitlang vergessen, die App wieder zu aktivieren (zwischen Kilometer 7 und 8). Insgesamt dürften wir etwa 15 Kilometer gewandert sein. Wir waren alle gut drauf und hatte auch genügend Zeit, uns gegenseitig noch besser kennenzulernen.. Lehmann hat immer wieder interessante Fakten und Hintergründe zur Landschaft zur und Historie gebracht. Mir hat die Wanderung Spaß gemacht und mir einen guten Einblick in die Vielfalt der Wandergegend gebracht.
Kutschfahrt durch Oberhof mit Alexander Rödiger
Nach der „Taxifahrt“ mit dem Kleinbus zurück ließen wir uns erneut fahren. Diesmal war es eine Kutschfahrt mit einem Pferde-Planwagen. Vor dem Hotel holte uns Fahrer Uwe von der Reit- und Kutschtouristik Rainer Ortlepp mit einem Planwagen ab. Wir hatten einen weiteren Gast: Alexander Rödiger (Facebook) saß mit uns im Planwagen und erzählte uns von seinem Leben als Bobfahrer, Anschieber und Olympionik und gab uns Einblicke in die Sportstätten.
Durch Oberhof ging es hinauf zum Grenzadler, zur Rennrodel und -Bobbahn sowie den Ski- und Biathlonanlagen. Bedauerlicherweise kann ich gar nicht mehr so genau sagen, wohin uns Uwe entführte. Das Wetter hatte sich verschlechtert, Regen tropfte auf die Plane, es wurde dunkler und dunkler, wir waren mitten im Wald und dann standen wir im Wald. Es hatte aufgehört zu regnen. Rainer begrüßte uns an einer Hütte mit leckerem Bier, Hochprozentigem und … Thüringer Bratwürsten. Uwe übernahm den Grill, und wir fühlten uns richtig wohl.
Bereits vorher war die Stimmung sehr ausgelassen. Und danach … na ja, eben noch ausgelassener. Doch bei aller Ausgelassenheit gab es sehr interessante Einblicke in den Leistungssport und die Sportfördergruppen der Bundeswehr.
Thüringer Kloß-Workshop mit der Kloß-Königin
Nach der anstrengenden Kutschfahrt mussten wir uns unser Abendessen erst einmal hart erarbeiten. Obwohl, wenn ich mir die Fotos so anschaue, dann waren das vor allem die Bloggerinnen, die sich unser Abendessen verdienten. Wenn auch mit ein wenig Unterstützung durch das männliche Geschlecht.
Zum Abendessen waren wir in der Thüringer Stube im Hotel Unterstützung durch Silke Rammig, Klöße-Königin und Meininger Hütes-Holle. Schritt für Schritt lernten wir Klöße zu machen – um sie danach genüsslich selbst zu vertilgen.
Also ganz ehrlich: Klöße machen ist ziemlich aufwändig, aber das Ergebnis ist bemerkenswert. Ich habe mir daher vorgenommen, Manuela um ein, zwei, drei Gefallen zu bitten…
Wanderung zum Grenzadler und Biathlonschießen
Am nächsten Morgen trudelte ich gegen 8 Uhr zum Abmarsch zum Grenzadler ein. Irgendwie war ich ziemlich groggy. Das musste wohl an dem vorherigen Abend in der Thüringer Stube gelegen haben. Ich kann mich jedenfalls noch an Haselnuss-Schnaps und Mai Tai erinnern. Aber wie mein Ausbilder bei der Bundeswehr schon meinte:
Wir wanderten gemeinsam zum Grenzadler und der dortigen Schießhalle, wo sonst die Biathleten schießen. Gerhard Köhler, der den Dia-Vortrag am Freitag gehalten hatte, leitete den Wettkampf. Mit original Biathlonwaffen schossen wir auf original Biathlonscheiben.
Auf die 50 Meter entfernten Zielscheiben hatte jeder 5 Schüsse zum Einüben, 5 Schüsse auf die großen und 5 Schüsse auf die kleinen Zielscheiben. Ich konnte keinen Unterschied zwischen Groß und Klein erkennen. Selbst auf diese Entfernung gibt es keine Visierhilfe, sondern nur klassisch Kimme und Korn. Die kleine Scheibe ist zwar kleiner, der schwarze Rand drum herum ist genauso wie bei der großen. Nur die Scheibe zum Treffen ist halt kleiner. Köhler erklärt uns auch, dass es für die Biathleten einen kritischen Pulsbereich gibt, den sie für das Schießen nach dem Laufen brauchen. Ist der Puls zu hoch, hämmert das Herz. Ist der Puls zu niedrig, ist es auch mistig. Wenn also vor dem Schießen eine lange gemächliche Abfahrt ist, dann ist das nicht gut sondern böse fürs Schießen, weil dann der Puls schon zu niedrig ist und der Körper mitspürt und nicht spurt.
Unsere Schützenkönigin wurde Jutta, die immer unterwegs ist. Ich dagegen habe zwar 5 mal bei den großen Scheiben getroffen, aber kein einziges Mal bei den kleinen Scheiben 🙁
Verlängerung
So etwa ab 13 Uhr trafen wir uns dann wieder im Restaurant des Hotels, um das Wochenende ausklingen zu lassen. Wir verabschiedeten uns voneinander, und dann machten sich alle Wanderblogger auf den Heimweg.
Alle Wanderblogger? Nein, ein kleiner rheinhessischer Wanderer hört nicht auf, sich den Freuden Oberhofs zu hinzugeben.
Zunächst organisierte mir Veronika an der Rezeption noch einen Zimmerschlüssel und den Fensterschlüssel für Zimmer 1158 in Haus 1. Wir fuhren kurz hoch in den 11. Stock, und ich checkte das Zimmer und die Sicht. Gut, sehr gut. Und die Wettervorhersage spielte immer noch mit. Ich durfte die Schlüssel bis zum nächsten Tag behalten.
Danach verschob ich zugegebenermaßen meinen Spaziergang durch Oberhof, um mich einem nachmittäglichen Gesundheitsdösen hinzugeben. Später holte ich den Spaziergang nach und streunte durch Oberhof. Viele alte Gebäude gibt es zwar nicht mehr, aber die 1.700-Seelen-Gemeinde ist nicht nur gemütlich, sondern sie hat auch einige Möglichkeiten zum Einkehren. Ursprünglich hatte ich noch einen Burger essen wollen, aber ich war auf einem „Faulheitstripp“.
Am Abend wurde es noch einmal so richtig, richtig sonnig. Der Himmel war klar, und in meinem Zimmer war ich in der ersten Reihe für den Sonnenuntergang um 20:12 Uhr. Super, die Wettervorhersage verspricht viel.
Sonnenaufgang im Treff Panorama Hotel Oberhof #12SunriseSpecial
Am Montag weckt mich um 5:34 Uhr meine Sportswatch, eine Minute später nervte das Smartphone. Ich schaute kurz aus dem Fenster, sah ein paar Wolken in der Dämmerung, und fing an zu packen. Dann sprang ich unter die Dusche. Irgendwie hatte ich doch etwas herumgetrödelt. Um 6:05 Uhr war ich dann im Aufzug – um im Erdgeschoss festzustellen, dass ich das Smartphone vergessen habe. Also wieder in den Aufzug, hoch in das Zimmer, Smartphone schnappen, wieder runter. Dann an der Rezeption vorbei in das andere Haus und mit dem Aufzug in den 11. Stock.
Super. Es war tatsächlich keine Wolke im Osten zu sehen. Gestern noch hatten wir das rechte Fenster freigeräumt, doch ich entscheide mich doch für das linke Fenster. Das Stativ nach Oberhof mitzunehmen, darauf hatte ich überlegender- und doch leichtsinnigerweise verzichtet. Um 6:25 Uhr würde die Sonne offiziell aufgehen, doch durch den Hügel würde es ein paar Minuten später werden. Ich nutzte den Fensterrahmen, um die Kamera darauf abzustützen. Timer auf 2 Sekunden. Dann erinnerte ich mich an die Atemübungen aus meiner Bundeswehrzeit (daran hätte ich am Samstag denken sollen): Einatmen, Ausatmen … Einatmen, Ausatmen, Atem anhalten. Auslöser drücken.
Zum Schluss stellte ich den Mülleimer umgekehrt auf den kleinen Tisch und machte noch ein paar Fotos. Ich konnte mein Glück mit dem Wetter kaum fassen. Irgendwann räumte ich Mülleimer und Co. wieder zurück und verließ das Zimmer. Zurück in meinem Zimmer packte ich endgültig das ganze Zeugs ein und begab mich zur Rezeption zum Auschecken. Den Trolley und den Rucksack konnte ich in einem Kofferraum abstellen.
Rennsteiggarten Oberhof – mit Sonne und Sicht
Gegen 9:15 Uhr verließ ich das Hotel und marschierte los, durch Oberhof hindurch und wieder hinaus zum Rondell, wo wir am Samstag gewesen waren.
Dort ist auch schon der Rennsteiggarten Oberhof:
Ein abwechslungsreicher Landschaftspark mit sieben Hektar Fläche wartet darauf, von Ihnen erkundet zu werden. Dabei können Sie bei uns im größten und artenreichsten Alpingarten Deutschlands die faszinierende Welt der Hochgebirge hautnah kennenlernen. Bei einem gemütlichen Rundgang entlang des gut 1 km langen, stufenlosen Hauptweges können Sie Pflanzen entdecken, deren attraktive Blüten Sie sonst nur bei ausgiebigen und sicher mühsamen Klettertouren durch die Hochgebirge in aller Welt erreichen würden. […] Zahlreiche Sitzgelegenheiten laden zum verweilen ein, von den Aussichtspunkten mit herrlichem Panoramablick ins südwestliche Vorland kann man bei günstigem Wetter bis in die Rhön schauen.
Der Garten ist sehr gut gepflegt und bietet in der Tat sehr viele Panoramablicke. Der Garten umschließt und beinhaltet auch den Pfanntalskopf (868 m), und von dort aus war die Aussicht bei dem super Wetter gigantisch.
Im Rennsteiggarten war ich etwa 1,5 Stunden, aber ich hätte locker noch eine oder zwei Stunden dranhängen können, um mir die ganzen Informationstafeln durchzulesen und um mir die Pflanzen besser anzusehen. Doch ich wollte pünktlich am Bahnhof sein und nicht in die Bredouille kommen. Hin- und Rückmarsch dauerten zusammen (inklusive eines Schlenkers beim Hinweg) ebenfalls etwa 1,5 Stunden. Ohne Umwege ist der Rennsteiggarten von der Mitte Oberhofs locker in 30 Minuten zu Fuß zu erreichen.
Auf dem Rückweg gönnte ich mir in Carstens Bistro noch eine Pause mit einem großen Cappuccino und einem Walnussbecher. Nachdem ich mein Gepäck im Hotel geholt hatte, fuhr ich mit dem Stadtbus zum Bahnhof und anschließend gemütlich mit der Bahn zurück ins rheinhessische Selzen. Und diesemal gab es keine Verspätung, keinen Gleiswechsel, keine umgekehrte Wagenreihung.
Fazit
Freitag bis Montag in Oberhof: Was blieb bei mir hängen?
- Oberhof ist eine idylische Ortschaft (außer der Saison, und ohne Großereignisse), auch wenn es eine Stadt ist.
- Oberhof verbinde ich nicht mehr nur mit Wintersport sondern auch mit Wandern, Erleben und Thüringer Wald.
- Großstadtrummel gibt es nicht, aber was erleben geht auch (bloß nicht so hektisch).
- Das Treff Hotel Panorama Oberhof hat eine sehr gute Lage etwas außerhalb von Oberhof, bietet viele Möglichkeiten, etwas zu erleben. Am Wochenende kann es ziemlich ruhig sein, wenn die Thüringer Stube zu ist und keine „Besucherhorden“ da sind. Aber andererseits sind es zu Fuß nur 5 – 10 Minuten nach Oberhof. Die Aussicht ist (sicherlich je nach Zimmer) spektakulär.
- Programm und Organisation des Wanderbloggertreffens im Panorama-Hotel und in Oberhof waren super.
- Vielen Dank an meine Wanderbloggerkollegen für das schöne Wochenende!
- Vielen Dank an Martina, Patrick und Veronika für das schöne gemeinsame Wochenende, das wundervolle Programm und die super Organisation!
- Vielen Dank an die Unterstützer und Helfer wie Gerhard Köhler, Willi Lehmann, Rainer Ortlepp und Fahrer Uwe, Alexander Rödiger und Kloß-Königin Silke Rammig!
Weitere Berichte
- Martina Züngel-Hein: Wanderblogger-Wochenende in Oberhof
- Hans Joachim Schneider: Wanderblogger am Rennsteig
- Jutta Westphal: Wanderbloggertreffen in Oberhof
- Jutta Westphal: Wandern mit Tradition – über den Rennsteig zum Schneekopf
- Marc Bender: Wanderbloggerwochenende in Oberhof
- Simone Schiffer: Thüringer Rennsteig: Ein Weg für alle Fälle
Transparenz-Information
Für die Bloggerreise erhielt ich von H-Hotels.com meine Reisekosten (Bahn und Bus) erstattet sowie die Übernachtungen und die Verpflegung. Das beeinflusst mich jedoch nicht in meiner Berichterstattung.