Am dritten Tag des 3. Bloggerwanderns Rheinland-Pfalz wanderte die Bloggergruppe von Ottersberg aus zur und dann durch die Mehlinger Heide, der größten Heide Süddeutschlands.
Der Ausflug war Teil des 3. Bloggerwandern Rheinland-Pfalz, veranstaltet von Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH und Pfalz Touristik e.V. (siehe Transparenz-Information).
Am 3. Tag des Bloggerwanderns war ich zwar nicht k.o. Doch durch mein dreitägiges Anwandern von Rheinhessen bis in die Pfalz davor war ich froh, dass eine gemütliche Wanderung von Otterberg bis in die Mehlinger Heide auf dem Programm stand. Mit etwa sieben Kilometer war die Wanderung relativ kurz, doch uns erwartete eine für Süddeutschland untypische Landschaft. Bei dem Begriff „Heide“ denken wohl die meisten so wie ich zunächst an die Lüneburger Heide. Die ist zwar um einiges größer als die Mehlinger Heide, dafür passt eine Heide eigentlich nicht in diese hauptsächlich bewaldete Region.
Doch davon wusste ich zunächst nichts. Ich wusste nur, dass es in die Heide gehen würde. Nachdem sich ein erster Teil der Blogger verabschiedet hatte, brach der Rest um 10 Uhr vom Otterberger Hof aus unter der Führung von Rebekka Rohe-Wachowski zum optionalen Programmpunkt Mehlinger Heide auf. Zunächst ging es ein Stückchen aufwärts und dann eine längere Strecke durch den Wald, bis wir dann vor einer Informationstafel standen.
- Die Mehlinger Heide ist Brutgebiet für europaweit geschützte Vögel wie die Heidelerche und den Ziegenmelker.
- Sie ist Lebensraum für sehr seltene und gefährdete Tiere wie Heuschreken, Schmetterlinge, Libellen.
- Hier gibt es gefährdete und geschützte Biotoptypen wie Zwergstrauchheiden oder Borstgrasrasen.
Rohe-Wachowski wies darauf hin, dass es hier früher einen Truppenübungsplatz der amerikanischen Streitkräfte gab. Das ehemalige militärische Übungsgelände ist – auch nach 20 Jahren – nur teilweise geräumt. Wir sollten daher auf den Pfaden und Wegen bleiben.
Bis vor etwa 100 Jahren gab es anstelle der Heide nur Wald. Durch Holzabbau, Streugewinnung (für das Vieh im Stall), Brennholzsammeln oder Weideausbau wurde daraus ein flaches Landstück, das zudem dann auch noch durch das deutsche Militär genutzt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die Franzosen und die Amerikaner das Gelände als Raketenbasis und für ihre Übungen. Ein paar Überreste davon stehen noch. 1994 wurden die letzten Flächen durch die Amerikaner zurückgegeben. Inzwischen ist die Mehlinger Heide ein Naturschutzgebiet. Durch die Projektierung der A63 dauerte es bis 2001, damit die Rechtsverordnung erlassen wurde.
Die Mehlinger Heide ist somit keine natürliche Heide, sondern sie konnte erst durch die Nutzung und Ausnutzung durch die Menschen entstehen. Würde die Mehlinger Heide komplett sich selbst überlassen, so könnte sie irgendwann wieder komplett von Wald bedeckt sein.
Nachdem wir die restliche Strecke auf einem kurzen Pfad hinter uns hatten, öffnete sich die Bewaldung und gab den Blick auf die ersten Heidegewächse frei. Obwohl das Wetter schon sehr herbstlich war (oder auch vielleicht gerade deswegen), war es ein farbenfroher Ausblick. In der Ferne sah ich sogar den Donnersberg, den ich zwei Tage zuvor überquert hatte.
Wir wanderten dann mitten durch die Heide. Zwei von uns zogen (nachdem wir sie entsprechend aufgezogen hatten) ihre Schuhe aus, um auf dem weichen Boden zu gehen.
In der Mittagszeit nahm der „Publikumsverkehr“ durch andere Spaziergänger zu. Es war schließlich Sonntag und ein super Wetter!
Wir „bestiegen“ dann noch einen Aussichtspunkt, von dem aus wir einen guten Rundblick hatten.
Inhaltsverzeichnis
Abteikirche Otterberg
Wir durchquerten die restliche Strecke in der Heide und gingen auf einer Brücke über die Autobahn nach Mehlingen, wo wir mit einem Auto abgeholt und zurück nach Otterberg gebracht wurden. Dort besichtigten wir noch die Abteikirche Otterberg, geführt von Carola Ibrom.
Alle Fotos
Diese und noch mehr Fotos gibt es im Flickr-Album „3. Bloggerwandern RLP: Mehlinger Heide & Otterberg„.
Transparenz-Information
Das 3. Bloggerwandern Rheinland-Pfalz vom 15. bis 17. September 2017 erfolgte auf Einladung von Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH und Pfalz Touristik e.V. Ich erhielt kostenlos ein Leihzelt, die Übernachtung in Otterberg, die Verpflegung, die Transfers zwischen den Stationen, die Führungen, Informationsmaterial und ein T-Shirt. Das beeinflusst mich jedoch nicht in meiner Berichterstattung.