Heute war Sonnenfinsternis angesagt. Irgendwie wäre das fast an mir vorübergegangen, da ich die letzten Tage kaum online war. Doch heute morgen trommelten dann diverse #SoFi-Tweets auf mich ein. Auch auf Facebook gab es entsprechende Updates.
Doch zuvor haderte ich zunächst mit mir, ob ich denn heute wieder laufen sollte. Halt: Laufen tue ich nicht. Ich jogge nämlich. Ich für mich halte das für einen Unterschied. Laufen bedeutet für mich schnelles Laufen. Ich aber trabe (“to jogg”). Ich bin nun einmal kein schneller Läufer. Aber ich genieße das Traben sehr – vor allem, wenn ich nicht die ganze Zeit durch bebautes Gebiet oder über asphaltigen Boden jogge.
So wie heute. Noch bevor die Manuela das Haus verließ hatte ich die Laufklamotten an. Fast hätte ich sie gestern Abend schon bereit gelegt, um den inneren Schweinehund zu überwinden. Wobei ich nicht wusste, ob ich wieder fürs Laufen bereit sein würde (jetzt sage ich doch selbst auch noch “Laufen” anstelle “Joggen”…). Denn im Januar zwickten mich die Nerven um die Lendenwirbelsäule. So hatte ich einige Wochen mit dem Joggen ausgesetzt. Letzte Woche war ich dann schon einmal gelaufen, aber ich merkte, dass ich mich gar nicht mehr fit fühlte.
Doch heute morgen joggte ich dann los. “Schuld” daran war auch das schöne Wetter. Die Sonne schien hell und nicht klar. Im Selztal hält sich oft die Feuchtigkeit, und auch heute morgen äußerte sich das dann in einer dunstigen, fast nebeligen Luft. Da keine Wolken in der Nacht den Himmel bedeckt hatten, war es reichlich kühl. Bei etwa 3 Grad Celsius trabte ich los. Die Laufklamotten hatte ich entsprechend gewählt, und so war mir nur an den Händen etwas kalt.
Raus aus Selzen – das dauert nur wenige Minuten. Etwa 200 Meter brauche ich bis in die Felder. Zunächst noch auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg bog ich dann schnell hügelauf ab. Die Sonne erhellte die Landschaft, und es war ein fast gleißendes Licht. Alles war irgendwie grell, aber eben dunstig. Rein in die Weinberge und den Hügel hoch ging es. In Rheinhessen lassen sich die Hügel selten vermeiden, nur an Bach- oder Flussläufen entlang klappt das eine längere Strecke. Nicht umsonst wird Rheinhessen “das Land der tausend Hügel” genannt. Auch wenn sie nicht besonders hoch sind 🙂
Da war dann auch plötzlich eine Sonnenfinsternis, viel zu früh allerdings. Eine geballte Faust schob sich mit unbändiger Kraft vor die Sonne und hielt sie einen Augenblick in Schach. Dann war der Moment vorbei.
Immer wieder störte ich ein paar Raben. Als ich dann den Radweg zwischen Mommenheim und Selzen wieder zurücktrabte, bemerkte ich zwei Enten, die zunächst schneller watschelten und sich dann in die Lüfte erhoben. Ich kam an der Holzstatue “Fern ab” von Claudia Dukert vorbei. Später huschte ich unter einem Eichhörnchen in den Zweigen über mir hindurch. In Selzen lief ich am Wilmshof vorbei, wo ich ein paar Frühlingszeichen erblickte. Letztendlich lief ich in den Park der evangelischen Kirche, direkt neben INJELEA, um mich auszupowern.
Möge die Sonne immer mit Euch sein!
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Flickr Fotoalbum „Joggen vor der Sonnenfinsternis“ (Diashow)
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Nachtrag (20.03.2015)
Die wirkliche Sonnenfinsternis habe ich dann zuhause erlebt und aus dem Wohnzimmer fotografiert.