Eine Kokosnuss auf dem Pfosten entpuppte sich als eurasisches Eichhörnchen. Mit Brille sieht man mehr.
Als ich von einem Termin zurückkam und in der Wohnung auf dem Weg ins Büro war, weckte beim Blick aus der Küche ein rötlich-brauner Fleck auf dem Grundstückszaun meine Aufmerksamkeit. „Huch, wer hat denn eine Kokosnuss auf den Pfosten gelegt?“ dachte ich unbedarft. Meine Brille hatte ich bereits im Flur abgelegt, und so kamen Zweifel in mir auf. Irgendwie hoffte ich, dass es ein als Fotomotiv geeignetes Tier sei.
Sekunden später war der Fleck noch auf dem Pfosten und ich konnte ein Eichhörnchen in aller Ruhe begutachten und fotografieren. Üblicherweise enden meine Tier-Fotografier-Versuche damit, dass das jeweilige Tier in dem Augenblick verschwindet, in dem ich die Kamera in die Hand nehme. Oder spätestens, kurz bevor ich es mit dem Kameraobjektiv fokussieren kann. Dieses Mal konnte ich sogar ins Schlafzimmer wechseln und vom dortigen Fenster aus das possierliche Tierchen auf dem Holzpfosten in aller Ruhe fotografieren.
Ich weiß nicht, ob es eines jener Eichhörnchen war, die ich gelegentlich vom Büro aus an der Wand der katholischen Kirche klettern sehe. Oder eines jener Eichhörnchen, die ich von unserer Terrasse aus auf dem alten denkmalgeschützten Friedhof herumtollen sehe. Bevor ich es befragen konnte, hatte es wohl doch genug vom Posieren, und es verschwand.
Das Eurasische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), häufig nur als Eichhörnchen bekannt, ist ein Nagetier aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae). Es ist der einzige natürlich in Mitteleuropa vorkommende Vertreter aus der Gattung der Eichhörnchen und wird zur Unterscheidung von anderen Arten wie dem Kaukasischen Eichhörnchen und dem in Europa eingebürgerten Grauhörnchen auch als Europäisches Eichhörnchen bezeichnet.
Regionale Bezeichnungen des Tieres sind Eichkätzchen, Eichkatz(er)l, Eichkater, überdies – umgesetzt aus der jeweiligen Mundartform – Eicher(li) (Schweiz), Eichhase (Österreich), Baumfuchs (Hessen), Konradchen (Nassau), Eichhalm (Württemberg) sowie niederdeutsch Katteker (Katzeicher) und Ekenaape (Eichenaffe).
In den letzten Jahren wird „unser“ Eichhörnchen zunehmend durch eine invasives anderes Eichhörnchen bedroht. Wie so oft ist der Konkurrent nicht einfach von selbst übers Meer geschippert, sondern er wurde von Menschen eingeschleppt.
Das in Großbritannien, Irland und Italien als Neozoon eingebürgerte nordamerikanische Grauhörnchen führt in Regionen gleichen Vorkommens zu einem dramatischen Bestandsrückgang des Europäischen Eichhörnchens aufgrund der Konkurrenz. Das Grauhörnchen ist erfolgreicher als das heimische Eichhörnchen, weil es die im Herbst vergrabenen Nahrungsvorräte mit größerer Sicherheit wiederfindet und dabei außerdem die Vorräte des heimischen Eichhörnchens nutzt. Befürchtet wird, dass ein Vordringen der Grauhörnchen auf dem Kontinent das Eichhörnchen hier weiter zurückdrängen könnte und die Grauhörnchen weite Teile des Verbreitungsgebiets der Eichhörnchen besiedeln könnten.
Ein extremes Beispiel für das Einschleppen fremder Tierarten durch Menschen in einen Lebensraum ist das Duo von Ratten und Mungos auf Hawai’i. Europäische Seefahrer schleppten mit ihren Schiffen Ratten nach Hawai’i ein, insbesondere mit ihren Walfangschiffen. Um der entstandenen Rattenplage Herr zu werden, brachten die Westler später Mungos auf die Inseln. Diese sollten die Ratten jagen. Dumm nur, dass Ratten nachtaktiv sind, während Mungos tagaktiv sind. Mungos trugen dazu bei, die einheimische Tierwelt auszurotten. Denn hawaiianische Vogelarten brüten oft auf dem Boden, weil es keine einheimische Tierart gab, die ihnen gefährlich werden konnte.
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Eurasisches Eichhörnchen auf einem Pfosten
Eurasisches Eichhörnchen auf einem Pfosten
Eurasisches Eichhörnchen auf einem Pfosten
Der #Fotomontag
Jeden Montag gibt es ein bis vier Fotos von meiner Canon EOS M50. Auf Flickr sind die Fotos mit einer Breite von 4000 Pixeln im Album #Fotomontag abgelegt. Dort gibt es auch eine Kartenansicht des Albums mit den GPS-Positionen der Fotos. Alle Fotomontage gibt es hier:
Fotomontag – jeden Montag eine gute Tat
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