Zum Entspannen, Abschalten und Konzentrieren helfen mir Musik, Natur und andere Geräusche bei Arbeit, Hobby und Freizeit. Ich stelle Euch meine Favoriten vor. Alles gibt’s im Browser, manches mit Sonos und manches als App. Am Schluss gibt es eine Übersicht mit Links.
Frösche quaken rechts von mir, dazu zwitschern ein paar Vögel. Ein Bach plätschert leise im Hintergrund. War das nicht gerade ein Specht? Flötenmusik mit irgendetwas, das sich wie ein Klavier anhört, dringt zu mir von vorne durch. Plötzlich mischen sich Zikaden ein.
Nein, ich bin weder in einem Nationalpark, noch bin ich in höheren Sphären. Ich sitze zu Hause an meinem Bürotisch. Die Augen habe ich geschlossen. Ruhig durchatmend und mit geschlossenen Augen tippe ich auf der Tastatur Gedanken, die mir gerade dazu einfallen, was ich höre. Ich höre »Relaxation Music« und »Nature Sounds«.
Es müsste so etwa Anfang 2014 gewesen sein, als ich auf diese Musik- und Geräuschstile aufmerksam wurde. In meinem Bestreben, mehr über »Productivity« (dem effizienten, effektiven und richtigen Arbeiten) einerseits und der »Ausgewogenheit« andererseits zu erfahren und auch anzuwenden, las, sah und hörte ich immer mehr davon. Die Idee hinter dieser »Geräuschkulisse« ist einerseits, zu mehr innerer Ruhe und Fokussierung zu gelangen, und andererseits, gerade dadurch entspannter, konzentrierter und produktiver zu »arbeiten«.
Mit der klassischen Bedeutung des Wortes »Arbeit« habe ich ja so meine Probleme. Ich sehe alles als Arbeit an, was irgendwie Energie beziehungsweise Kalorien verbraucht, und was eine bestimmte Zielsetzung verfolgt. Das kann die Arbeit für ein Unternehmen sein, das können aber auch das – jetzt wechselt übrigens das Zwitschern zum Meeresrauschen – Schreiben an einem Buch oder eines Blogartikels, der Jogging-Lauf im Selztal oder das Brainstorming für den nächsten Urlaub sein. Für mich hängt Arbeit grundsätzlich mit einer angenehmen Atmosphäre und »Gerne tun« zusammen.
Selbstverständlich kann man mit solcher Musik und solchen Geräusche einfach nur zur Ruhe kommen oder abschalten.
Mich in eine solche Atmosphäre zu versetzen gelingt mir, wenn ich mich einerseits von der Außenwelt etwas abkanzele (beispielsweise Telefon und Benachrichtigungen stumm schalte). Andererseits höre ich entspannende Musik oder Geräusche, die sozusagen im Hintergrund vor sich hin dümpeln. So hörte ich mir beim Schreiben meiner Diplomarbeit stundenlang die Harfenmusik von Andreas Vollenweider an. Das war… Ende der Achtzigerjahre. Damals musste man sich für so etwas die entsprechenden CDs oder Platten kaufen.
Inhaltsverzeichnis
Musik, Musik, Musik
Meinen ersten PC hatte ich in den Achtzigerjahren. Irgendwann war ich plötzlich in diesem Internet, das es jetzt überall und mit allem gibt. Ich hatte vor unserem Umzug 2012 nach Selzen alle CDs eingelesen und als MP3 auf einer Festplatte gespeichert. Seit ein paar Jahren liegen die MP3-Dateien (oder Dateien in einem anderen Format) zusätzlich auf einem eigenen Server. Der Begriff Server ist natürlich etwas ältlich und bei weitem nicht so hip wie »Network Attached Storage (NAS)«. Der liefert mir alles an Musik und Videos über die Server-App Plex auf meine Notebooks und Smartphones (auf deren Plex-Apps). Egal, wo ich bin, solange ich eine Internetverbindung habe. Oder sogar offline die Stücke, die ich mir zuvor in der Plex-App Zeugs offline geladen habe. Ich kann also »meine eigene« Entspannungsmusik quasi überall in der Welt hören. Von Plex kann ich mir eine Zusammenstellung je nach Laune erstellen lassen. Plex analysiert die Musik und sortiert sie in Stimmungen ein. Dann wähle ich beispielsweise die Stimmungen »Calm« und »Peaceful«.
Dann wäre da noch der Spotify-Konkurrent TIDAL. Zum Entspannen klassische Klaviermusik von Lang Lang oder Gitarrenmusik von Heike Matthiesen aka »@Gitarra«? Kein Problem.
Natürlich kann ich mir Musik auch kombiniert von TIDAL und Plex in Plex anhören. Kein Problem.
Aber ich habe auch von Sonos eine Sonos:Connect und eine Sonos:Play:3 (oder wie schreibt man diese Marketingquälereien eigentlich?). Mit Sonos kann ich über Tunein auf alle möglichen Internetradiosender zugreifen.
Mein Sonos ist nicht nur mit TIDAL und Tunein, sondern auch mit meinem Plex-Server verbunden. Damit kann ich alles auch in der ganzen Wohnung auf den Sonos-Lautsprechern hören.
Über Tunein gibt es beispielsweise Klassik Radio. Damit wäre ich wieder bei Entspannungsmusik und -geräuschen. Denn Klassik Radio hat nicht nur einen “Sender” im Online-Player und via Sonos mehrere Kanäle. Einige davon kann man werbefinanziert ohne Abo nutzen, beispielsweise Healing, Klassik Dreams und Nature (Naturgeräusche). Alle paar Minuten wechseln die Naturgeräusche von verschiedenen Szenerien. Wald. Wasserfall. Und irgendwie habe ich da länger keine Werbung mehr gehört. Gerade eben höre ich wieder einen quakenden Frosch an einem Teich, der via Sonos-Lautsprecher beruhigend auf mich einwirkt.
Mensch, Mensch, Mensch,
Da gibt es noch die Möglichkeit, Geräusche von Menschen im Hintergrund in verschiedenen Umgebungen anzuhören. Beispielsweise im Café mit Coffitivity oder einer Bibliothek wie die Bodleian Bibliothek der University of Oxford. Die Bodleian habe ich übrigens über Stefanie von Gipfelglück entdeckt.
Manchmal fällt mir so alleine im Home Office die Decke auf den Kopf. Da gebe ich mir die Illusion hin, in einem Café oder einer anderen Umgebung zu sitzen. Ist mal ganz angenehm, aber auf Dauer kann ich das nicht haben. Man kann natürlich auch mal fürs Mobile Office in ein Cafe wie dem St. Oberholz in Berlin oder in einen Coworking Space gehen, dort 15 Minuten aufnehmen und dann zu Hause im Replay abspielen. Was natürlich aus Datenschutzgründen … fraglich ist.
Weißes Rauschen – aber nicht für mich
Es gibt Leute, bei denen wirkt Weißes Rauschen. Mich macht das recht schnell recht kirre. Aber auch dafür gibt es bei verschiedenen Websites und Apps Möglichkeiten.
Natur, Natur, Natur
Manchmal gehe ich auf YouTube und suche nach Relaxation Music oder Nature Sounds. Selbstverständlich kann ich mir diese mehrstündigen Werke im Browser anhören – und vor allem ansehen. Kaminfeuer war gestern. Heute schaut und hört man sich so Zeugs wie »8 hours Nature Sounds-Birds Singing- Waterfall-Birdsong-Sound of Water-Relaxation-Meditation« mit der Youtube-App über Amazon Fire TV auf dem heimischen Großkinofernseher an. Oder lädt es sich mit ClipGrab als MP3 herunter (natürlich nur, wenn es legal ist…). Das ist dann auf dem Rechner und auch ohne WLAN oder Internet anzuhören.
Auf allen meinen Rechnern und auf dem Smartphone liegen in einem synchronisierten Verzeichnis verschiedene MP3- und OGG-Dateien mit entspannender Musik und entspannenden Geräuschen. Die habe ich entweder fix und fertig aus diesem Internet heruntergeladen oder mir wie auf Nature Sounds (funktioniert nur mit Flash – also wirklich schon lange her) selbst gemixt und dann heruntergeladen. Für alle Fälle, wenn ich mal gewollt oder ungewollt offline bin.
Ach ja, dann gibt es noch Calm. Das war eigentlich mal ein Angebot nur fürs Meditieren. Doch inzwischen gibt es dort Schlafgeschichten, Musik, Naturgeräusche, Kurse und Ähnliches zum Ruhig werden und sein.
We’re the #1 app for Sleep, Meditation and Relaxation, with over 50 million downloads and over 700,000 5-star reviews. We’re honored to be an Apple BEST OF 2018 award winner, Apple’s App of the Year 2017, Google Play Editor’s Choice 2018, and to be named by the Center for Humane Technology as „the world’s happiest app“.
(About)
Entspannen, Entspannen, Entspannen
Ich höre ich mir also so Zeugs im Hintergrund an, schließe die Augen, entspanne mich, lasse los oder konzentriere mich. Und schreibe beispielsweise mit geschlossenen Augen einen Artikel darüber wie ich mit geschlossenen Augen mit Nature Sounds und Relax Music entspannend, ablenkungsfrei und fokussiert über Nature Sounds und Relaxation Music schreibe. Okay, das mit den geschlossenen Augen kommt davon, dass ich einen Artikel aus 2015 vom vom Schreibenden kopiert habe (»Entspannt produktiv«).
Oder ich schreibe mal wieder an einem Buch, schreibe ein Konzept, plane die nächste Wanderung, bearbeite die Fotos von meinem letzten #SunriseRun. Oder – auch sehr (ent)spannend) – mache ich ganz einfach und unspektakulär nichts.
Entspannende Musik, Natur und Geräusche im Überblick
- A Soft Murmur: Naturgeräusche, Menschengeräusche, Weißes Rauschen zum Mixen.
- Calm: Meditation, Musik, Naturgeräusche.
- Coffitivity: Menschengeräusche.
- Hipstersound: Menschengeräusche.
- Klassik Radio: Musik, Naturgeräusche.
- Nature Sounds: Naturgeräusche (erfordert Flash) zum Mixen.
- Noisli: Naturgeräusche, Menschengeräusche zum Mixen.
- Plex: Musik. Integration von TIDAL.
- Sonos: Musik. Integration von Diensten wie Tunein, TIDAL und Plex.
- Sounds of the Bodleian aus der Bodleian Bibliothek der University of Oxford: Menschengeräusche.
- TIDAL: Musik.
- Tunein: Musik.
- YouTube: Musik, Naturgeräusche.