Gestern waren wir in der evangelischen Kirche zu einem Klassik-Konzert des Klassik-Forums an der Selz. Immer wieder gibt es dort etwas Interessantes zu hören. Ein großer Vorteil kommt dazu: Wir haben nur etwa 100 Meter bis dorthin.
Die Akustik in der Kirche empfinde ich immer als sehr gut und angenehm. Zwei oder drei Mal bereits waren wir zu einem Konzert dort. Einen Hinweis auf ein Konzert können wir dabei kaum übersehen: Direkt gegenüber von uns, an einem Baum an der katholischen Kirche Selzen, hängt immer ein Plakat des Klassikforums an der Selz.
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The Power of Social Media
So erfuhr ich auch vor einiger Zeit von dem Konzert „Südamerika klassisch“ mit Heike Matthiesen (Gitarre) und Petra Fluhr (Oboe, Gesang). Ich trug den Termin in unseren gemeinsamen Kalender ein, und das war es dann erst mal. Vor einigen Tagen dann wiederum fassten wir den Termin mal so ganz locker ins Auge. Wir holten uns keine Karten im Vorverkauf und nahmen uns vor, spontan rüber zu gehen – oder auch nicht.
Als ich über die Veranstaltung twitterte, „mischte“ sich Ulrike Schmid „ein“ und wies @Gitarra darauf hin.
mit der lieben @gitarra https://t.co/ytGhi43H4q
— U.Schmid (@Orchestrasfan) 3. April 2017
Tja, und @Gitarra ist eben Heike Matthiesen, die meinte, ich solle doch mal Hallo sagen. Das nagte schon irgendwie an mir. Jetzt hatte ich hier die Welle gemacht…
Das Konzert
Wie dem auch sei: Gestern Abend gingen Manuela und ich rüber, kauften an der Abendkasse zwei Karten und setzen uns hin. Ich twitterte, dass wir da seien – und prompt bekam ich einen Retweet von @Gitarra aka Heike.
Zwischendurch mache ich noch ein Foto von der restaurierten Stumm-Orgel der evangelischen Kirche.
Und dann ging das Konzert los. Die beiden Teile dauerten jeweils etwa 40 – 45 Minuten, dazwischen war eine Pause von etwa 20 Minuten. In der Pause gab es im Gemeindezentrum der evangelischen Kirche Getränke und Schnittchen. Die Stücke waren von Jorge Sosa, Pancho Cabral, Astor Piazzolla, Carlo Antonio Jobim, Celso Machado, Tom Eastwood, Heitor Villa-Lobos undMaxim Diego Pujol.
Ich oute mich jetzt mal als Klassik-Experte. Ich bin in sehr vielen Gebieten Experte, darunter eben auch in Klassik-Musik. Als Experte erkenne ich nach ein paar Sekunden bereits, ob mir die Musik und die Art und Weise, wie sie gespielt oder gesungen wird, gefallen oder nicht. Schlimmstenfalls brauche ich ein paar Sekunden mehr. (Für Nicht-Experten: Das war Ironie!)
Beim ersten Stück bereits war mir klar: Das gefällt mir. Beim zweiten Stück brauchte ich etwas länger, weil es mir zunächst etwas disharmonisch vorkam, doch das verflog schnell. Und so blieb das auch den ganzen musikalischen Abend. Die Kombination von Oboe, Gesang und Gitarre empfand ich als sehr ansprechend und bewegend. Die Tonalität der Stücke war gemischt. Die ersten Stücke kamen mir leicht melancholisch-nachdenklich vor, die nächsten wurden rythmischer.
In der Pause gingen dann alle die wenigen Meter zum Gemeindezentrum, wo es Säfte, Sekt, Wein, Bretzel und Schnittchen gab. Dort trafen wir dann auch auf Heike, die ein Selfie mit uns machte.
Twitterer beim Konzert!!!@diemanuela @DerEntspannende et moi pic.twitter.com/2IuoiK6DKj
— Heike Matthiesen (@gitarra) 8. April 2017
Nach der Pause empfand ich die Stücke als melodischer und gleichzeitig „freudig-hüpfender“. Besonders bei den letzten vier Stücken der Suite Buenos Aires merkte ich die unterschiedliche Tonalität. Es handelte sich jeweils um ein Stück zu einem Stadtteil von Buenos Aires, und jedes brachte die Art des Stadtteiles entsprechend rüber. So geht es im Hafen quirliger, im Nobelviertel ziemlich gesetzt und ruhig zu.
Anfangs war das Publikum etwas zögerlich mit dem Applaus, doch der wurde immer vernehmlicher und länger. Mir gefielen nicht nur die Stücke sondern auch die Art, wie Petra und Heike spielten beziehungsweise Petra sang. Die beiden hatten sichtlich Freude – so wie wir auch. Und es klang wirklich klar, überzeugend und mitnehmend. Tja, wie gesagt, ich bin ja Experte.
Um es mit den Worten mit Manuela zu sagen:
Es war ein wirklich wunderbares Konzert. Man merkte, mit wieviel Freude und Leidenschaft ihr Zwei dabei ward
Klassikforum an der Selz
Das in Selzen in 2002 von musikbegeisterten Menschen gegründete „Klassikforum an der Selz“ fördert in Rheinhessen klassische Musik und führt an unterschiedlichen Plätzen in den Gemeinden des mittleren Selztals klassische Musik auf. Sehr oft ist ein Konzert in eben der neben unserem Haus gelegenen evangelischen Kirche, aber auch an anderen Orten.
Pro Jahr gibt es etwa zwei bis vier Veranstaltungen vom Klassikforum an der Selz. Im Veranstaltungskalender trage ich die Termine entsprechend ein, so auch das Sommerkonzert mit Rouge Baiier im Weingut Klostermühlenhof.