Eine Kartoffelsuppe mit Karotten, Rotkohl und Rindswürsten. Mit ein paar weiteren Zutaten gibt es eine leckere Suppe für Herbst- oder Winterzeit. Meine Omi musste sich in den Kriegen mit Kartoffelschalen begnügen.
Heute war uns nach einer wärmenden Suppe. Eigentlich bereits am gestrigen Abend, sodass ich die Rindswürste von den Rindsköpfen zum Auftauen aus dem Gefrierschrank holte. Das Gemüse (Kartoffeln, Rosenkohl, Lauch, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch) haben wir auf dem Selzer Wochenmarkt vom Hofladen Stenner aus Mainz-Bretzenheim geholt.
Cooking by Accident: Spontan kochen mit spontan eingekauften oder zufällig vorhandenen Zutaten. Daraus bastele ich dann ein Gericht. Heraus kommen insbesondere in Herbst, Winter und Frühjahr rustikale Gerichte im Topf oder in der Pfanne.
Manchmal habe ich schon vage etwas im Sinn fürs Kochen, so wie für dieses Wochenende. Ich wusste nur, dass ich „irgendwas mit Rindswürsten“ machen wollte. Welche der vorhandenen Zutaten ich dafür verwenden würde, wusste ich bis zum Kochbeginn aber noch nicht.
Die Zubereitungszeit beträgt insgesamt etwa 80 Minuten (inklusive Schnippeln und Köcheln). Die angegebenen Mengen reichen je nach Appetit für 6 bis 8 Personen.
Inhaltsverzeichnis
Kartoffeln, meine Omi und Kriegszeiten
Jedes Mal, wenn ich ein Gericht mit Kartoffeln koche, muss ich an meine Omi (Jahrgang 1907) denken.
Meine Ur-Oma hat meiner Omi im Ersten Weltkrieg mit Kartoffelschalenresten Suppen gekocht, um überhaupt etwas zum Essen zu haben. Meine Omi machte das im Zweiten Weltkrieg für meine Mutter.
Wir haben’s gut. Von Rindswürsten wagte meine Omi damals nicht zu träumen. Auch später noch, bis zu ihrem Tod an Neujahr 1992, war sie immer sparsam und sagte: „Lieber vorsorgen als nachsorgen„.
Zutaten
Die Mengenangaben sind ungefähre Angaben. Wenn es 50 g mehr oder weniger sind, dann schmeckt es halt etwas anders und vielleicht auch besser.
- 750 g Kartoffeln
- 2 Karotten (275 g)
- 300 g Rosenkohl
- 1 Zwiebel (200 g)
- 2 – 3 Knoblauchzehen
- 250 g Lauch (Porree)
- 60 g Speckwürfel
- 750 g Rindswurst (beispielsweise von Selztalrindern), 500 – 600 g reichen auch
- 2 l Gemüsebrühe
- Pfeffer (beispielsweise 1 EL Peffer-Symphonie von Ankerkraut)
- 1 EL Majoran (gerebelt; weniger, wenn frisch)
- 100 g Schmand (optional)
- Petersilie (optional)
Und last but not least: Weißwein für den Koch beim Kochen.
Vorbereitung
- Kartoffeln und Karotten schälen und in grobe Stücke schneiden. Den Blumenkohl säubern, den Strunk abschneiden und hälfteln. Alles in einer Schüssel bereitstellen
- Knoblauch klein hacken, Zwiebeln in grobe Würfel schneiden. Bereitstellen.
- Lauch säubern und ich ringe schneiden. Bereitstellen.
(etwa 20 Minuten)
Zubereitung
- Speckwürfel in großem Topf bei großer Hitze anbraten.
- Zwiebeln und Knoblauch zufügen und die Zwiebel glasig dünsten. Darauf achten, dass nichts anbrennt (umrühren!).
- Den Lauch noch für 2 – 3 Minuten zufügen.
- Gemüse (Kartoffeln, Karotten, Rosenkohl) zufügen, 2 – 3 Minuten andünsten. Stärke des Kochfelds auf 2 – 3 herunterstellen.
- Gemüsebrühe hinzufügen.
- Etwa 25 – 30 Minuten bei gelegentlichem Umrühren leicht köcheln lassen (Kochfeld etwa 1 – 2).
- In der Zwischenzeit die Rindswürste in Scheiben schneiden und die Suppe mit Pfeffer würzen.
- Rindswürste zufügen und das Ganze noch etwa 10 Minuten leicht köcheln lassen.
- Je nach Geschmack etwa 100 g Schmand einrühren. Falls die Suppe auf einen zweiten und/oder dritten Tag aufgeteilt werden soll, dann den Schmand nur auf dem Teller.
(insgesamt – je nach Geschmack und gewünschter Festigkeit von Gemüse/Wurst etwa 60 Minuten)
Dann die Suppe in große tiefe Teller füllen und je nach Geschmack mit Petersilie bestreuen. Guten Appetit!
Weinempfehlung
Dazu passt ein herzhafter Bukettwein wie Scheurebe, Gewürztraminer, Muskateller oder Müller-Thurgau (Rivaner). Der Begriff Bukettweine (oder auch Aroma-Rebsorten) ist nicht rechtlich oder wissenschaftlich fesgelegt. Es ist eine Begrifflichkeit, die sich für Rebsorten mit besonder reichlichem Frucht-, Blumen- oder Würzaroma durchgesetzt hat. Wir hatten einen trockenen Gewürztraminer 2020 vom Weingut Paulinenhof kaltgestellt, der fast schon zu fein wirkte aber dennoch gut passte.