Es ist Montag, der 5. Mai 2014, und es geht mir schrecklich. Sicher, ich bin durch die lange Rückreise von Kahului über San Francisco zurück nach Deutschland und die zwölf Stunden Zeitunterschied müde. Aber das eigentlich Schreckliche ist: Ich bin nicht mehr auf Hawaii 🙁
Doch kaum zurück gibt es in Gesprächen immer Ablenkungen durch Fragen nach Hawaii, beispielsweise nach der besten Reisezeit für Hawaii.
Inhaltsverzeichnis
Reisezeit
Das ganze Jahr über kann man nach Hawaii reisen. Die Temperaturen halten sich tagsüber auf allen Inseln etwa zwischen 22 und 28 Grad Celsius. In der Nacht kühlt es ein wenig ab. Das gilt für die Küstenregionen und die Gegenden, wo es nicht höher geht.
Auf dem Haleakala (3055 m) auf Maui beispielsweise waren es zum Sonnenaufgang etwa -2 Grad Celsius, und es war sehr windig. Da brauchte ich dann lange Jeans, eine Fleecejacke und eine Windjacke drüber. Vormittags wurde es schnell wärmer, die Jacke und das Shirt reichten dann. Ansonsten hatte ich in Hawaii immer Shorts, ein Hemd und keine Jacke an 🙂 Im Upcountry (500 bis 1.200 Meter) von Maui können es schon mal nur knapp 20 Grad sein. Bei etwas Wind reicht dann eine dünne Jacke.
Die Temperaturunterschiede sind von Insel zu Insel oder von Jahreszeit zu Jahreszeit geringer als auf den Inseln selbst. Das liegt einerseits an den Pazifikwinden, die kontinuierlich aus dem Nordosten auf die Inseln treffen. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und haben dementsprechend in der Mitte Vulkanberge, die teilweise deutlich über 1.000 Meter hoch sind (Maui: 3055 m, Big Island 4.200 m). Dadurch sammelt sich die Feuchtigkeit aus den ankommenden Winden an der nordöstlichen Küste, die Winde treiben sie zu den Bergen, die Luft wird kühler und verliert die Fähigkeit Feuchtigkeit zu halten – und es regnet. Auf der anderen Inselseite (Süden, Südwesten) bleibt es dann im Allgemeinen trocken und wärmer. Im Nordosten einer Insel kann es bei 23 Grad Celsius kräftig regnen, während es im Süden 28 Grad bei strahlendem Sonnenschein sind.
Andererseits liegen die Temperaturunterschiede auf den jeweiligen Inselnan an den verschiedenen Klimazonen. Auf Kauai liegt der Punkt mit den höchsten Niederschlägen der Erde. Da gibt es neben Regenwald auch Dschungel. In den Gegenden mit den erkalteten Lavaflüssen ist es trocken, teilweise sind das Steinwüsten. Wer sich im Oktober die Übertragung des Ironman anschaut, der wird sehen, wie die Radfahrer durch die Lavawüsten im Süden Big Islands fahren. Dort kann es locker über 30 Grad werden.
80 Prozent der Klimazonen unserer Erde sind auf Hawaii vertreten. Deswegen spielt die jeweilige Umgebung eine größere Rolle für Temperatur und Niederschlag als die Insel oder die Jahreszeit. Denn die Pazifikwinde und die Lage inmitten des Pazifiks halten das Wetter recht ausgeglichen.
Wann würde ich nicht nach Hawaii reisen?
- In den Monaten von Dezember bis März (Spätherbst und Winterzeit) regnet es öfters mal und der Himmel kann bedeckt sein. Selten regnet es lang andauern, meistens kommt ein kräftiger Schauer für eine Viertelstunde, und dann reißt der Himmel wieder etwas auf. Aber die Temperaturen sind kaum anders als im Rest des Jahres.
- Zu den typischen Urlaubszeiten würde ich nicht reisen, weil a) die Flug- und Übernachtungspreise wesentlich höher sind und b) dann insbesondere auf Oahu mehr Touristen unterwegs sind. Die Zeiten lassen sich schnell bei den Fluggesellschaften und bei Airbnb herausfinden.
Aber die Inseln selbst sind das ganze Jahr über schön, die Leute sind immer nett, und der „Melting Pot“ aus Nationen und Kulturen sind total faszinierend 🙂
Wal-Reisezeit-Tipp: Wer Wale sehen will, der sollte doch in der Zeit von Januar bis März nach Hawaii reisen. Die Wale sind dann vor Hawaii zur Paarungszeit und zur Geburt der Kälber. Danach verschwinden sie in Richtung Alaska, um Ende des Jahres wieder zu kommen. Wir hatten Glück im April, aber verlässlich sind die ersten drei Monate des Jahres.
Beispiel Lana’i
Wir waren vier Tage auf Lana’i. Wir hatten uns für das Hotel Lani’i in Lana’i City entschieden. Die „City“ liegt auf 500 Meter und hat gerade einmal etwa 3.000 Einwohner. Es war etwas kühler als an der Küste, aber Shorts, Hemd und meine Trekkingsandalen reichten mir sowohl tagsüber als auch abends aus. Manuela brauchte abends etwas für über die Schulter, eine leichte Windjacke. Ab und zu (besonders am Morgen) war es leicht bewölkt, tagsüber nahezu klar.
An der Südküste am Strand in der Manele Bay war es total sonnig, da reichte natürlich die Badehose, auch wenn ich nicht gerade im Meer war. An der Nordküste war es ebenfalls sonnig, aber eher mit Wolken kurzzeitig bedeckt. Aufgrund der Winde war es etwas kühler. Zum Hiking im Landesinnern reichte die Shorts mit Shirt ebenfalls. Der „Gipfel“ von Lana’i ist nur etwa 1.000 Meter hoch. Die Temperaturen gehen auf Lana’i nicht weit runter. Im Landesinnern wird es aber eher mal wolkig, und es gibt einen kurzen Schutt.
Badehose-Tipp: Die Männer tragen am Strand und im Meer immer die dreiviertellangen Badehosen sowohl zum Schwimmen/Schnorcheln als auch als Strandhose. Keiner trägt eine kurze Badehose. Das hat den Vorteil, dass Mann sich nicht extra an den Oberschenkeln eincremen muss. Der Rest ist die Sonne eh gewohnt, da ansonsten Shorts getragen werden.
Alles in Allem reichen für Lana’i Shorts und Shirts mit Sandalen. Nur fürs Hiking hatte ich dann stabile Hiking-Schuhe (kurze, die nicht über den Knöchel gehen). Ach ja: Auch in fast allen Restaurants reichen Shorts 🙂