Das Beinhaus von Oppenheim mit mehreren tausend Schädeln und Knochen verbirgt sich hinter der berühmten Katharinenkirche und unter der Michaelskapelle.
Obwohl die Michaelskapelle und das Beinhaus ausgeschildert sind, übersehen sie viele Besucher der Katharinenkirche Oppenheim. Links oder rechts vorbei an der Katharinenkirche gelangt man zur erhöhten Michaelskapelle und dem darunter liegenden Beinhaus.
Auf der Nordseite der Katharinenkirche hat sich die doppelstöckige „Michaelskapelle“, eine Totenkapelle aus der Zeit vor 1424 erhalten. Der Erzengel Michael, dem die Kapelle geweiht ist, wurde als Geleiter der Seelen verehrt. Zwischen den bemerkenswerten dreieckig geschlossenen Fenstern hängt eine gotische Totenleuchte.
Im Beinhaus im Untergeschoss der Michaelskapelle sind Knochen, die Gebeine, von etwa 20.000 Oppenheimer Bürgern aus den Jahren 1400 bis 1750 aufgeschichtet. Die sterblichen Überreste der Toten wurden, wie vielerorts üblich, bei Neubestattungen auf dem engen Friedhof in das Kellergewölbe der Totenkapelle umgebettet. Das Oppenheimer Beinhaus gilt heute als das größte und am besten erhaltene seiner Art in Deutschland.
(Michaelskapelle und Beinhaus – Evangelische Kirchengemeinde Oppenheim St. Katharinen)
Lesetipp „Schädel und Knochen von Tausenden Verstorbenen“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung):
Gespenstisch und geheimnisvoll schimmert ein goldener Totenkopf aus dem obskuren Halbdunkel eines Kellergewölbes. Seine leeren Augenhöhlen sind tiefschwarz. Durch ein Eisengatter ist nur schemenhaft zu erkennen, was sich unter der Friedhofskapelle der Oppenheimer Katharinenkirche Unheimliches verbirgt.
Dann knipst der Küster Richard Betcher das Licht an. Im Beinhaus, auch Karner oder Ossuarium genannt, stapeln sich bis unter die Decke die Knochen von rund 20.000 Oppenheimer Bürgern – mehr als in anderen deutschen Beinhäusern. In der Stadt am Rhein wurden zwischen 1400 und 1750 die unverwesten Gebeine von Verstorbenen nach einer gewissen Liegezeit vom Friedhof in den rund 70 Quadratmeter großen Karner umgebettet. Als Folge der Hungersnöte, Kriege und Seuchen mangelte es nämlich vom 14.Jahrhundert an an Grabplätzen.
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