Ein Turmfalke eröffnet die Flugsaison und wählt das Fenster der katholischen Kirche Selzen als seinen „Hochsitz“.
Jedes Jahr merke ich, dass das Wetter in Richtung Frühling wirkt, wenn die ersten Turmfalken ihre Hochsitze wählen. Manchmal drehen sie eine Runde, dann kommen sie wieder zurück – oder erst am nächsten Tag. Je besser und wärmer das Wetter werden wird, desto öfter und länger kann ich einen von ihnen von meinem Büro aus im Biforium der katholischen Kirche auf der anderen Straßenseite beobachten.
Den Ausdruck „Biforium“ lernte ich erst kennen während meiner Ausbildung zum Kultur- und Weinbotschafter. Wenn man ein bisschen darauf achtet, sieht man diese Fensterart recht häufig in alten, mehrstöckigen Häusern.
Als gekuppeltes Fenster oder Koppelfenster bezeichnet man eine Fensterkonstruktion, bei der eine breite Fensteröffnung durch Stützen unterteilt wird.
Je nach Anzahl der Teilfenster unterscheidet man
- das Biforium aus zwei Teilfenstern,
- das Triforium aus drei Teilfenstern (Achtung: Das Wort ‚Triforium‘ bezeichnet außerdem die als Laufgang oder Blendarkade gestaltete Etage zwischen den Arkaden zu den Seitenschiffen und den Obergaden in Basiliken, gelegen in der Höhe der Pultdächer der Seitenschiffe.)
- das Tetraforium aus vier Teilfenstern,
- das Pentaforium aus fünf Teilfenstern.
Diese Begriffe werden auch verwendet, wenn statt eines Fensters ein Arkadenbogen unterteilt ist. Vor der Erfindung des Stahlträgers boten gekuppelte Fenster außer ästhetischen auch statische Vorteile, da in den Bögen schmaler Teilfenster geringere Druckkräfte auftreten als in weit gespannten Bögen.
Der #Fotomontag
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