Gestern waren Diemanue.la und ich bei Mainz auf dem Ginsheimer Althrein zum Stand Up Paddling (SUP). Eine Kollegin hatte uns zu einer Tour eingeladen.
Wie der einen oder dem anderen bekannt sein dürfte sind Manuela und ich Hawai’i-Fans. Auch erzählen wir gelegentlich über Hawai’i, was uns so toll daran gefällt, was wir dort alles gemacht haben und was wir alles noch machen wollen. Eine der Dinge, die wir noch auf Hawai’i machen wollen, ist Stand Up Paddling:
Stand up paddle surfing and stand up paddle boarding (SUP) (Hoe he’e nalu in the Hawaiian language) are sports originating in Hawaii as an offshoot of surfing. Unlike traditional surfing where the rider is sitting until a wave comes, stand up paddle boarders maintain an upright stance on their boards and use a paddle to propel themselves through the water.
(Standup paddleboarding. (2016, July 4). In Wikipedia, The Free Encyclopedia. Retrieved 07:08, July 17, 2016)
Stand Up Paddling ist auf Hawai’i weit verbreitet. Überall, wo die Wasser- und Strömungsverhältnisse es zulassen, trifft man auf Paddler. Auf Kauai beispielsweise gibt es den Hanalei River und die Hanalei Bucht, wo man oft Paddler sowohl in Kanus als auch auf Paddle Boards sieht. Dort kann man sich auch entsprechende Geräte ausleihen. Kanufahren und Stand Up Paddling stehen beide auf unserer Liste. Das Kanufahren mussten wir letztes Mal leider aufgrund des Wetters verschieben.
Auf Hawaii, dem Ort, wo das Surfen erfunden wurde, war Stand Up Paddling der Sport des Königs. Nur Auserwählte durften sich außer ihm stehend fortbewegen. […] In den letzten Jahren fand Stand Up Paddling immer mehr Verbreitung als Freizeitsport und entwickelte sich zu einer eigenständigen Wassersportart. Stehpaddeln wird vorrangig auf Hawaii, an der US-Pazifikküste, in Australien, auf den Britischen Inseln sowie in Japan betrieben. In Europa hält Stand Up Paddling z. B. auf Binnengewässern Einzug.
(Seite „Stand Up Paddling“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. März 2016, 10:49 UTC. (Abgerufen: 17. Juli 2016, 07:11 UTC))
Manuela tanzte ihrer Kollegin Viviane vor einigen Tagen Hula. Viviane macht Stand Up Paddling und ist im Kanu-Verein Ginsheim-Gustavsburg. Die „Stand Up Paddle“-Abteilung des Vereins bietet auch Kurse an:
Der Kanu-Verein Ginsheim-Gustavsburg freut sich, dir einen Kurs anzubieten oder mit dir eine Tour zu machen und dir die schönsten Seiten des Rhein’s vom Wasser aus zu zeigen. Bewundere vom SUP-Board aus die naturbelassenen Ufer und genieße die frische Luft und die Ruhe abseits vom Alltagsstress als einzigartiges Naturerlebnis!
Viviane bot uns eine persönliche Paddle-Tour auf dem Ginsheimer Altrhein an! Gestern war es dann soweit. Wir fuhren zu Viviane , die drei Boards bereits in ihrem Auto verstaut hatte. Von ihr aus ging es an den Ginsheimer Althrein der Stadt Ginsheim-Gustavsburg (als Rheinhesse muss ich erwähnen, dass die Stadt eigentlich zu Mainz gehört):
Ginsheim-Gustavsburg ist eine Stadt im Nordwesten des Kreises Groß-Gerau im Land Hessen und grenzt unmittelbar an die Landeshauptstadt Wiesbaden und die Landeshauptstadt Mainz in Rheinland-Pfalz. Sie hat etwa 16.000 Einwohner. Von 1930 bis 1945 waren die beiden Orte Ginsheim und Gustavsburg Stadtteile von Mainz (siehe auch rechtsrheinische Stadtteile von Mainz).
(Seite „Ginsheim-Gustavsburg“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. Juli 2016, 21:26 UTC. (Abgerufen: 17. Juli 2016, 07:06 UTC))
Drei Stand Up Paddle Boards und ein Auto? Ja, das geht! Viviane hatte ein festes Board auf dem Dach und zwei aufblasbare Boards im Kofferraum. Ich dachte bei aufblasbaren Boards daran, dass diese doch irgendwie weich und wackelig sein müssten. Doch diese Boards werden richtig steif, wenn sie voll aufgeblasen sind. Ein händisches Aufpumpen dauert etwa 20 bis 30 Minuten, doch Viviane hatte eine Elektropumpe dabei, mit der es deutlich schneller ging.
Die Boards trugen wir dann vom Straßenrand auf das Gelände des Kanuvereins, das direkt neben der Landestelle der Seilfähre „Johanna“ liegt. Die Fähre verbindet das „Festland“ mit der Ginsheimer Langenaue/Nonnenaue.
Bei allen drei Boards montierten wir dann noch eine Finne. Zum Board und dem Paddling braucht man dann nur noch … genau: Ein Paddel 😀
Viviane wies uns zunächst auf dem Land ins Stand Up Paddling ein. Am Anfang geht es erst mal auf den gebeugten Knien auf das Board, dann etwas aufrecht, dann mit Handaufstützen geht es ans Aufrichten. Man steht in der Mitte des Boards, und für uns Anfänger besonders breitbeinig. Beim Paddeln geht es dann etwas im Zick-Zack, weil mit jedem Paddel-Schub das Board etwas zur gegenüberliegenden Seite „abbiegt“. Also muss man die Paddelseite alle 3 bis 5 Schübe wechseln.
Wir ließen die Boards zu Wasser und bestiegen sie. Nach kurzer Unsicherzeit stand ich auf. Anfangs war ich noch etwas wackelig auf dem Board – okay, später auch immer mal wieder. Ein Mal hätte es mich fast in den Rhein gekippt, als ich kurzfristig das Gleichgewicht etwas verlor. Da saß ich dann irgendwie plötzlich auf dem Board. Auch Manuela war zwei Mal kurz davor, in den Rhein zu fallen. Aber wir blieben beide trocken. Ich war als Anfänger während der ganzen Zeit recht konzentriert darauf das Gleichgewicht zu halten und mit dem Körper gegenzusteuern. Ich merkte das insbesondere in den Füßen, mit denen ich mich dann ständig austarierte. Insgesamt war ich jedoch erstaunt, wie stabil das aufblasbare Board ist. Die Board-Wände sind aus zwar biegsamem aber recht festem Material.
Wir paddelten dann etwa zwei Kilometer den Althrein entlang (flussaufwärts in Richtung Süden). Während der Brutzeit im Frühjahr ist dort jegliches Bootfahren/Paddeln verboten. Überhaupt: Hier sind (nach dem kleinen Yachthafen) keine motorisierten Boote. Ab und zu begegnete oder überholte uns ein Kanu. Auch vereinzelte Angler in ihren Booten sahen wir. Es war also sehr ruhig auf dem Althrein. Wir sahen einen Schwan, Störche (die ihre Nester auf dem einen Strommasten haben). Zurück kam dann etwas Wind auf, der jedoch vollkommen ungefährlich für meine Anfängerkünste war. Auf den richtigen Rhein hätten wir uns jedoch nicht getraut.
Zurück an der Anlegestelle des Kanuvereins montierten wir die Finnen ab (das geht schnell) und ließen wir die Luft aus den Boards. Viviane wischte ihr festes Board trocken, und wir packten es in die Hülle für auf das Auto. Die aufblasbaren Boards kamen wieder in einer Tasche in den Kofferaum (die sollten später im Garten trocknen).
Heute morgen merke ich dann, wie von Vivian prophezeit, vom Paddeln einen Muskelkater in den Armen.
Wir hatten einen entspannten Nachmittag auf dem Ginsheimer Altrhein mit Stand Up Paddling. Mit etwas Übung lässt sich das Stand Up Paddling recht schnell lernen. So ein aufblasbares Board kostet um 900 Euro, eine Elektropumpe um 250 Euro. Ein festes Board ist stabiler, schneller und reagiert besser als ein aufblasbares Board, kostet dann aber auch etwa 1.800 Euro.
Inhaltsverzeichnis
Fotoalbum Stand Up Paddling Ginsheimer Altrhein
Flickr Fotoalbum „Stand Up Paddling Ginsheimer Altrhein“ (Karte der Fotos)
[flickr_set id=“72157671167032545″ images_height=“220″ pagination=“numbers“ max_num_photos=“70″]
Hallo Frank,
hey, das sind ja tolle Bilder – klasse! Wie Du weißt, steht bei mir das SUP definitiv auch noch auf meiner ToDo – und jetzt umso mehr. Gemütliches Paddeln (gerade bei der sommerlichen Hitze, derzeit 🙂 ) ist genau das Richtige. Werdet Ihr es wiederholen oder Euch gar ein Board zulegen? Dass die Boards so teuer sind, hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Aber vermutlich gibt es auch da, wie überall, Qualitätsunterschiede. Außerdem hat man ja auch länger was davon, wenn man sie pflegt.
Viel Spaß weiterhin 🙂
LG, Bianca
Hallo Bianca,
es hat sehr viel Spaß gemacht. Jetzt lassen wir das erst mal sacken. Mal sehen, vielleicht machen wir noch eine Schnuppertour. Und wenn es uns dann immer noch so gut gefällt … 😉
Die Preise sind halt Einzelpreise, die uns Viviane genannt hat. Da gibt es sicherlich eine große Bandbreite.
LG, Frank
Hallo Herr Hamm,
danke für den Tipp. Das SUP-Fahrgebiet hört sich interessant an und ist auch gar nicht so weit weg von uns! Ich habe auch einen kleinen Stand-Up-Paddling Verleih, bei dem man die SUPs für kleines Geld ausleihen kann an den Standorten in Wiesbaden und Mainz.
Viele Grüße aus Mainz
Frank (ein Namensvetter)
Es ist jetzt schon ein paar Jahre her, und wir haben es bislang noch nicht wieder geschafft. Der Altrhein dort ist aber wirklich eine schöne Stelle. Gerade für uns Ungeübte war das super.