Im Münsterland lädt die 100-Schlösser-Radtour zum Erkunden von Schlössern, Burgen, Herrensitzen und Gräftenhöfen der Region. In unserem Erholungsurlaub besuchten wir vom Jammertal-Resort aus vier davon mit dem Auto.
Im Mai verbrachten wir eine Woche im Wellness-Resort Jammertal in der Haard. An einem Tage entschlossen wir uns dazu, ein paar Burgen und Schlösser zu erkunden. Letztendlich wurden es genau vier: Schloss Nordkirchen, Schloss Senden, Burg Vischering und Burg Lüdinghausen. Die Gegend hat eine bewegte Geschichte und erinnert mich an den herrschaftlichen Fleckenteppich meiner Heimat Rheinhessen.
Für Radfahrer ist das Münsterland eine wunderbare Gegend, gibt es doch kaum Höhenmeter zu überwinden. So ist es kein Wunder, dass eine Radtour inzwischen mehr als einhundert Schlösser, Burgen, Herrensitze und Gräftenhöfe verbindet.
Mit dem Fahrrad auf der 100-Schlösser-Route durch die bewegte Geschichte des Münsterlandes. Auf einer Länge von rund 960 Kilometern bewegt sich die 100-Schlösser-Route durch das Münsterland. Dabei verbindet sie die mehr als 100 Schlösser, Burgen, Herrensitze und Gräftenhöfe in der Region miteinander.
(100-Schlösser-Route im Münsterland)
Die Tour setzt sich zusammen aus Touren, die nach den vier Himmelsrichtungen benannt sind.
Der Radweg ist in vier miteinander verbundene, nach den Himmelsrichtungen benannte Rundkurse zwischen 210 und 310 km Länge aufgeteilt und liegt fast ausschließlich im Münsterland mit wenigen kurzen Abstechern in benachbarte Regionen. Auch kürzere Tagestouren auf der „100-Schlösser-Route“ sind in Verbindung mit dem dichten Radwegenetz des Münsterlandes problemlos möglich. Die Wegstrecke ist meist sehr eben, nur in Bereichen der Baumberge und des Tecklenburger Landes gibt es einige Steigungen.
Bekannt ist die Route vor allem durch ihre flache Beschaffenheit und die Vielfalt der verschiedenen Sehenswürdigkeiten entlang der Wegstrecke. Wiesen, Weiden und Wallhecken bestimmen das Bild der Landschaft. Der Radfahrer findet eine solche Vielzahl an bekannten Schlössern, Burgen und anderen historischen Bauwerken vor, dass die Routenbeschreibung selbst nur auf „absolut sehenswerte“ Bauwerke besonders hinweist.
Die Lage unseres Startpunktes und der vier Wegepunkte habe ich auf einer Karte eingetragen.
Inhaltsverzeichnis
Schloss Nordkirchen
Das Außenggelände vom Schloss Nordkirchen ist offen zugänglich. Im Schloss selbst ist die Hochschule für Finanzen NRW untergebracht, sodass man eine Führung buchen muss, um das Innere zu besichtigen. Die Kapelle wird für Trauungen genutzt, wobei sich anschließend der Schlosspark für Hochzeitsfotos anbietet.
Das Schloss Nordkirchen ist eine barocke Schlossanlage im südlichen Münsterland. liegt 28 Kilometer südlich von Münster auf dem Gebiet der Gemeinde Nordkirchen im nordrhein-westfälischen Kreis Coesfeld. Das denkmalgeschützte Wasserschloss ist die größte und bedeutendste Barockresidenz Westfalens und wird aufgrund seiner Ausmaße und architektonischen Gestaltung auch als das „Westfälische Versailles“ bezeichnet.
Schloss Senden
Das Schloss Senden ist normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, es finden jedoch Veranstaltungen und Ausstellungen darin statt. Das Schloss liegt sehr idyllisch, auf einem Weg haben wir das Schloss umrundet. Auf den Fotos ist zu sehen, wie insbesondere ein Eckhaus schräg steht. Scheinbar haben sich Teile des Untergrundes abgesenkt.
Das Schloss Senden ist eines der zahlreichen Wasserschlösser im Münsterland. Es liegt am Fluss Stever, der den Wassergraben des Schlosses speist. Südlich der Schlossanlage befindet sich der Dortmund-Ems-Kanal in etwa 250 Meter Entfernung.
Burg Vischering
Die Burg Vischering mit ihrer Gartenanlage in der unmittelbaren Nähe von Lüdinghausen ist bis zur Vorburg kostenlos und öffentlich zugänglich. Die Besichtigung der Kernburg kostet Eintritt, im Innern gibt es Informationen und Ausstellungsstücke zur Burg und der Historie. In der Vorburg gibt es ein Café. Wir stellten das Auto auf dem kostenlosen Parkplatz ab.
Die Burg Vischering ist eine münsterländische Wasserburg am nördlichen Rand der nordrhein-westfälischen Stadt Lüdinghausen. Trotz eines fast vollständigen Neubaus im 16. Jahrhundert hat die Burg ihren wehrhaften Charakter weitgehend erhalten. Unter den zahlreichen Burgen und Schlössern des Münsterlandes ist sie eine der ältesten und besterhaltenen Anlagen.
Als Trutzburg durch den Bischof von Münster in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet, entwickelte sich die Burg zum Stammsitz der Familie Droste zu Vischering, deren Eigentum die Anlage heute noch ist. Der Name Vischering wurde für die Burg aber erst ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gebräuchlich. Bei einem Brand im Jahr 1521 wurde die Anlage weitgehend zerstört. Sie wurde bis 1580 wiederaufgebaut und gleichzeitig im Stil der Renaissance erweitert. Nachdem die Eigentümer ihren Wohnsitz 1690 nach Schloss Darfeld verlegt hatten, war Vischering lange Zeit ungenutzt und wurde nur von einem Rentmeister verwaltet. Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg und anschließenden Wiederherstellungen pachtete der damalige Kreis Lüdinghausen die Burg, um sie als Kultur- und Bürgerzentrum zu nutzen. Dazu wurden von Beginn der 1970er bis in die Mitte der 1980er Jahre umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen an den Gebäuden durchgeführt.
Burg Lüdinghausen
Die Burg Lüdinghausen liegt noch näher an Lüdinghausen als die Burg Vischering. Von der Burg Vischering sind es zu Fuß nur etwa 10 Minuten bis zur Burg Lüdinghausen. An unserem Besichtigungstag war das Burginnere aufgrund Urlaubs geschlossen. Die Burg gehört Lüdinghausen, in der ehemaligen Schule finden Veranstaltungen statt.
Die Burg Lüdinghausen ist eine Wasserburg in Lüdinghausen im Kreis Coesfeld. Gemeinsam mit den Burgen Vischering und Wolfsberg ist sie eine von drei Burganlagen auf Lüdinghauser Stadtgebiet.
Die seit dem 12. Jahrhundert erwähnten Ritter von Lüdinghausen wurden mit der Burg durch die Abtei Werden bei Essen belehnt. Gleichzeitig waren sie Ministeriale des Bischofs von Münster. Selbstständigkeitsbestrebungen, die in der eigenmächtigen Erhebung von Lüdinghausen zur Stadt gipfelten, und der Bau der Burg Wolfsberg führten 1271 zum Feldzug des Münsteraner Bischofs Gerhard von der Mark gegen Lüdinghausen. Dabei wurde in der historischen Überlieferung ein Turm erwähnt. Nach der Niederlage der Herren von Lüdinghausen durfte die Burg Lüdinghausen anders als die Burg Wolfsberg bestehen bleiben, wurde aber zum Offenhaus des Bischofs erklärt.
Lüdinghausen
Von der Burg Lüdinghausen sind es gerade einmal fünf Minuten bis zur Kirche St. Felizitas, auf dem Platz davor ist eine Terrasse des Restaurants und Bistros Zaid, wo wir uns Kaffee und Kuchen gönnten.
Wir können nicht anders, es ist unsere Natur.🍀
Anschließend flanierten wir noch kurz durch das idyllische Städtchen, bevor wir etwa 15 Minuten zurück zu unserem Auto an der Burg Vischering zurückgingen, um zum Jammertal-Resort zurückzufahren.
Das war wirklich eine schöne Tour und wir hatten dazu noch super gutes Wetter 😍