Letzte Woche war ich im Jammertal-Resort bei den Dreharbeiten zu einer weiteren Folge von „Kochen im Tal“ dabei und sammelte Eindrücke im Gespräch mit den beiden Stephans (Stephan Schnieder und Videoproduzent Stephan).
Ende August waren Manuela und ich für eine Woche und zum zweiten Mal im Wellnesshotel, Golf- und SPA-Resort Jammertal. Im Jahr 2022 entdeckte ich den Youtube-Kanal „Kochen im Tal“ von Junior-Chef Stephan Schnieder. Uns gefielen von Anfang an sowohl die guten Rezepte (die ich teilweise, wie das Gulasch Szegediner Art, nachkochte), als auch die lockere und sympathische Art von Stephan Schnieder und seinem Kameramann und Videoproduzenten Stephan. Aufgrund des Youtube-Kanals und der Videos waren wir letztes Jahr zum ersten Mal im Jammertal-Resort.
Am Dienstag erkundeten wir gerade das Buffet, als wir Stephan Schnieder entdeckten und ihn sogleich ansprachen. Wir unterhielten uns ein wenig, und Stephan lud uns zu den nächsten Dreharbeiten am Freitag ein. Manuela kam am Freitag nicht mit, da sie eine Anwendung hatte. Doch ich nahm die Gelegenheit war und bin sehr froh darüber.
Inhaltsverzeichnis
„Bruschetta 2.0“
Als erstes kam Stephan Schnieder, um Kochutensilien und Zutaten vorzubereiten. Auf dem Plan für den ersten Dreh stand ein „Bruschetta-Gericht“, danach sollte noch ein zweiter Dreh folgen.
Bruschetta [brusˈketːa] gehört zu den italienischen Antipasti. Das ursprüngliche „Arme-Leute-Essen“ stammt aus Mittel- und Süditalien. Frisch geröstetes Brot, wie etwa Pane Pugliese (mit harter Kruste), wird noch warm mit einer halbierten Knoblauchzehe eingerieben und anschließend mit Olivenöl beträufelt, nach Belieben gepfeffert und gesalzen und sofort verzehrt.
Stephan betonte, dass es sich nicht um ein korrektes Original-Bruschetta handele. Wenn ich mir die Anzahl der Knoblauchzehen in Erinnerung rufe, dann ist alleine das ein konkretes Indiz dafür.
In den Urlaub hatte ich nur mein Smartphone und keine Systemkamera mitgenommen. So wusste ich, dass die Beleuchtung für das Mini-Objektiv eine Herausforderung werden würde, ebenso wie schnelle Bewegungen. Auch war die eine Beleuchtung für meinen Blickwinkel immer etwas „im Weg“. Dennoch bin ich mit meinen Fotos zufrieden – auch wenn sie den Knoblauch-Duft und den wunderbaren Geschmack des Essens nicht wiedergeben können.😉
Vorbereitungen
Stephan holte sich seinen „Utensilienkäfig“, in dem er alles Mögliche an Werkzeugen deponiert. Dazu gehörten unter anderem ein Mixer, Essig, Öl, Kochlöffel, Pernod. So muss er nicht jedes Mal vor einem Dreh die benötigten Utensilien zusammensuchen. Sehr viele Knoblauchzehen in Öl stellte er schon einmal in einem Topf auf die Gasflamme zum Simmern. Weitere Zutaten wie ein Baguette, Tomaten und Hüttenkäse legte er schon einmal parat. Den Hüttenkäse hatte er aus ganz praktischen Gründen ausgewählt, denn … das erfahrt Ihr im Video.
Das gefällt mir so gut an den Rezepten von Kochen im Tal und ihrer Präsentation: Es wird nicht sklavisch an einem „Original-Rezept“ festgehalten, sondern es wird mit den Zutaten und Werkzeugen gearbeitet, die man halt bekommt oder hat. Als Profi hat Stephan natürlich auch Geräte in der Hotelküche, die ein paar tausend Euro kosten. Aber wer hat die normalerweise zuhause?
Voller Freude (so kam es mir zumindest vor) packte er seine Messer aus, wählte ein Santokumesser aus, zog es ab und begann, weitere Zutaten vorzubereiten.
Zwischendurch nahm Stephan mich mit in den Keller, wo die Lebensmittel für die Hotelküche gelagert sind, um weitere Zutaten zu holen wie eine Orange und eine Zitrone (um später die Schale zu reiben).
Videovorbereitungen
Später traf Kameramann Stephan (zur Eindeutigkeit ab hier „Stephan (K)“) ein und begann, Beleuchtung, Kamera und Ton-Equipment aufzubauen. In den Videos sieht die Küche recht geräumig aus, doch tatsächlich ist sie nicht sooo riesig. Die Videos werden in der regulären Gourmet-Küche gedreht, aus der es für das Abendbuffet beispielsweise Steaks, Lamm, Puten oder frische Fischgerichte gibt. Beide Stephans hatten schon einmal überlegt, ob sie ein eigenes Kochstudio für das Drehen aufbauen sollten. Dann würden sie sich insbesondere den Aufbau der Beleuchtung sparen. Andererseits wäre das nicht hier im Gebäude, sondern woanders. Damit müssten die Kochzutaten und -utensilien immer komplett vor den Drehs fertig vorhanden sein. So kann Stephan einfach einmal in die Küche oder zu den Lagerstellen gehen. Außerdem würden die Drehs etwas an Natürlichkeit verlieren. Auch holen sie sich schon einmal spontan jemand vom Team herüber, um die Speisen zu probieren.
Zwischendurch und kurz zuvor
Zwischendurch ging Stephan mit mir nach hinten in die große Hotelküche und in die Küche, in der für die Mitarbeiter gekocht wird. Die Mitarbeiter essen dann dort in Schichten, während die Vorbereitungen in der Hotelküche laufen.
Apropos: In einem Bereich sind die für den Abend vorbereiteten Speisen. Und dort lernte ich auch diverse „Freunde“ kennen, die ich am Abendbuffet wieder traf: Nachspeisen.😁
Dann war die Technik bereit, alle Zutaten waren am Platz. Die Knoblauchzehen hatten eine goldene Färbung angenommen. Die beiden Stephans waren ebenfalls bereit. Und ich hatte mir den Bereich am Rand gemerkt, wo ich nicht ins Bild platzen würde.
Drehen und Kochen von „Bruschetta 2.0“
Stephan (K) nahm seine Kamera auf, Stephan stellte sich vor Brett und Zutaten – und schon ging es los. Es gab kein Skript, alles lief vollkommen natürlich ab. Stephan hatte die Knoblauchzehen in einem Topf vorbereitet, man könnte sie aber auch im Backofen vorbereiten. Immer mal wieder hielt er etwas demonstrativ vor sich, sodass Stephan (K) mit der Kamera für Großaufnahmen näherkam. Während Stephan manchmal auf meinen Fotos sehr dynamisch zu sehen ist (weil er beispielsweise Handbewegungen machte), nahm ich den ganzen Ablauf und die Atmosphäre ruhig und gelassen war. Das ist ein Eindruck, den ich auch früher schon in den Videos festgestellt hatte.
Irgendwann musste das Basilikum unters Messer, und die kleinen Tomaten mussten in der Pfanne dran glauben. Die zahlreichen Knoblauchzehen wurden im Mixer zu einer Knoblauchpaste (die fürchterlich lecker war). Das Baguette wurde in Scheiben geschnitten, die Tomätschen leicht gedrückt (damit sie nicht vom Baguette kullern). Dann kamen die Paste und die Tomaten auf die Baguettescheiben, dazwischen immer wieder eine Großaufnahme.
Die „Bruschetta 2.0“ war insgesamt nach etwa zwei Stunden fertig, inklusive Küchen- und Technikvorbereitungen. Der Dreh selbst dauerte etwa 50 Minuten. Und ich durfte über eine Bruschetta herfallen – was ich voller Begeisterung tat. Stephan (K) verriet mir, dass er etwa das Dreieinhalb- bis Vierfache der Drehzeit für das Schneiden des Videos benötigt.
Beim zweiten Dreh (in Joghurt marinierte Hähnchenspieße) war ich nicht dabei, doch zum Ende kamen Manuela und ich noch einmal vorbei, um uns zu bedanken. Und was soll ich sagen: Die Spieße waren ebenfalls fantastisch!
Das genaue Rezept?
Um mit einem klassischen Geheimagentenspruch zu antworten:
Ich könnte Euch das Rezept verraten, aber danach müsste ich Euch …
Da bleibt Euch wohl nichts anderes übrig, als das Video zu schauen:
Alle Fotos
143 Fotos machte ich an dem Dreh. 53 davon wählte ich aus und überarbeitete ich leicht. Diese könnt ihr alle im Album „Making of Kochen im Tal“ sehen.