Das alte Schiffshebewerk Henrichenburg von 1899 war bis 1969 in Betrieb. Es konnte die üblichen Kähne des Dortmund-Ems-Kanals in 2,5 Minuten um 14 Meter anheben beziehungsweise senken.
Im Mai waren wir für eine Woche für einen Erholungs- und Wanderurlaub im Jammertal-Resort in der Haard bei Datteln. An einem Tag machten wir einen Ausflug zum alten Schiffshebewerkt Henrichenburg und durchstreiften in zwei Stunden die Anlage des Schiffshebewerks. 1962 löste ein neues Hebewerk das alte ab, das neue Schiffshebewerk war bis 2005 in Betrieb. Seitdem dient nur noch eine Schleuse zur Überbrückung des Höhenunterschieds.
Die technisch interessante Konstruktion kam mit vergleichsweise niedriger Antriebsleistung zum Heben des 3100 t schweren wassergefüllten Trogs aus. Die Lösung lag im Auftrieb der insgesamt fünf Schwimmer (mit Luft gefüllte Hohlzylinder), die in wassergefüllte, 33 m tiefe Schächte eintauchten. Ihr Auftrieb war genauso groß wie das Gewicht des Trogs – das unabhängig von der Größe des Schiffs immer gleich bleibt, denn das Schiff verdrängt im Trog so viel Wasser wie es wiegt. Somit genügte ein relativ kleiner elektrischer Motor mit etwa 110 kW zum Überwinden der Reibungswiderstände, um den Trog aufwärts oder abwärts in Bewegung zu setzen. Den Bewegungsablauf steuerten vier über 20 m lange Gewindespindeln aus Stahl mit einem Außendurchmesser von 280 mm. Die Spindeln erhielten eine Längsbohrung von 110 mm Innendurchmesser, um eventuelle Fehler im Material aufzuspüren und um sie bei Frosttemperaturen mit Abdampf vor dem Einfrieren zu schützen.
Das LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg ist Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 – 18 Uhr geöffnet.
Weitere Fotos wird es demnächst in einem separaten Blogartikel geben.
Der #Fotomontag
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