Der Schlossgarten Schwetzingen lädt ein zum Flanieren in einer wunderbar gestalteten Gartenlandschaft. Von Selzen aus in etwas über einer Stunde erreichbar, belohnt der Schlossgarten jetzt im Herbst mit einzigartigen Landschaften und Szenerien.
Am Montag waren Manuela und ich aus einem privaten Anlass heraus (hehe!) zu einem Kurztrip im Schlossgarten Schwetzingen. Von Selzen aus fuhren wir mit dem Auto nach Schwetzingen, und schon standen wir auf dem Parkplatz Messplatz, nur rund 300 m vom Schlosseingang entfernt. Schon länger hatten wir mit dem Ausflug geliebäugelt, und beim Blick aus dem Fenster war uns am Montagmorgen klar: Heute machen wir das.
Der Lohn waren wunderbare Herbstfarben und Szenerien. Der Garten ist nicht nur wunderschön angelegt und gepflegt, sondern er bietet mehrere kleine Tempel auf Mini-Hügeln, Teiche und Kanäle, eine Orangerie (die derzeit geschlossen ist) und sogar eine die Moschee (die gar keine ist und aus herrschaftlicher Laune heraus entstand).
Bei blauem Himmel und fantastischen Herbstfarben bei nur wenigen Besuchern (es war Montag!) flanierten wir zwei Stunden durch den Garten und genossen die milden Temperaturen und die Atmosphäre. Der Schlossgarten ist auch ohne Besichtigung des Schlosses einen Ausflug wert.
Inhaltsverzeichnis
Anfahrt
Mit dem Auto sind es von Selzen aus etwa eineinviertel Stunden. Wir hatten das Glück, auf dem kostenlosen Parkplatz Messplatz einen Platz zu ergattern. Das lag vermutlich sowohl an etwas Glück als auch an der Tatsache, dass es Montag war. An anderen Wochentagen oder gar an Wochenenden sieht das sicherlich anders aus. Es gibt jedoch einige ausgewiesene Parkplätze in der Nähe, die jedoch Parkgebühren verlangen.
Mit Bahn und Bus sind es von Mainz aus etwa eineinhalb Stunden bis zur Haltestelle Schlossplatz in Schwetzingen. Dazu kommen von Selzen aus je nach Busverbindung und Umsteigezeit noch 40 bis 60 Minuten. Wir entschlossen uns für das Auto, denn wir erwarteten für später noch Gäste.
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Schloss Schwetzingen ist ein Schloss in Schwetzingen in Baden-Württemberg, das vor allem den pfälzischen Kurfürsten Karl Philipp und Karl Theodor als Sommerresidenz diente. Bekannt ist in erster Linie der im 18. Jahrhundert angelegte Schlossgarten.
[…]
Das Schwetzinger Schloss wurde im Jahr 1350 zum ersten Mal als Feste urkundlich erwähnt. Es handelte sich um ein mittelalterliches Wasserschloss. 1427 kam es in den Besitz des Kurfürsten Ludwig III. In der Folgezeit wurde es mehrfach umgebaut, diente als Jagdschloss und wurde gegen Ende des Dreißigjährigen Kriegs zerstört. Kurfürst Karl Ludwig ließ das Schwetzinger Schloss für seine Geliebte Luise von Degenfeld wieder aufbauen. Während eines Besuchs im August 1656 hatte er den Einwohnern von Schwetzingen bereits befohlen, sämtlichen Schutt wegzuräumen, wobei aufgelesene Trümmerteile wie Steine, Hölzer und „altes Eisenwerk“ bei den Untertanen zur eigenen Verwendung verbleiben durften. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das Schloss erneut zerstört, die Grundmauern blieben allerdings stehen. Seine heutige Form erhielt das Schloss auf Befehl des Kurfürsten Johann Wilhelm, der in Düsseldorf regierte.
[…]
Der Schwetzinger Schlossgarten gliedert sich in einen Französischen Garten und einen Englischen Garten. Bei der kunsthistorischen Interpretation des Gartens wird auch unterschieden zwischen dem „Garten der Allegorien“, also jener Gartenteil, in welchem ohne tiefere Bedeutung allegorische Figuren stehen, und dem „Garten der Vernunft“. Zum „Garten der Vernunft“ zählen Minervatempel, Merkurtempel, Moschee, Apollotempel, Tempel der Botanik, das römische Wasserkastell sowie das Arboretum, also jene Gartenteile, in denen im Sinne aufklärerischen Denkens die Vernunft gefeiert wird.
Öffnungszeiten
Schloss, Schlossgarten und verschiedene Sehenswürdigkeiten haben verschiedene Öffnungszeiten. Der Schlossgarten ist täglich, auch an Feiertagen, von 8 bis 21 Uhr geöffnet und kostet Eintritt (z.B. 7 € pro Erwachsenem). Derzeit ist das Schloss über Führungen zugänglich. Gartenmoschee, Badhaus, Orangeriemuseum, Lapidarium sind derzeit geschlossen. Die Öffnungszeiten ändern sich abhängig von der Jahreszeit, so ist das Lapidarium nur vom 31. Oktober bis zum 31. März geöffnet.
Lapidarium (von lateinisch lapis „Stein“) ist die Bezeichnung für eine Sammlung von Steinwerken, etwa Skulpturen, Sarkophage, Epitaphe, Meilensteine, Grabsteine etc., die oft am Ausgrabungsort ausgestellt sind. Trotz der römischen Bezeichnung werden oft auch Lapidarien aus anderen Epochen bis hin zur Neuzeit zusammengestellt.
Karte
Fotos
Orangerie
Apollotempel
Kanäle und Teiche
Merkurtempel
Großer Weiher
Moschee
Blick zum Merkurtempel
Selfie muss sein
Minervatempel
Zurück zum Schloss und raus
Alle Fotos sind im Flickr-Album.