Das Joggen habe ich aufgrund von Problemen mit den Bandscheiben etwas zurückgestellt. So konzentriere ich mich auf Spaziergänge. Als ich realisierte, dass wieder Samstag ist – und damit die Manuela die Übertragung des Wintersports im Fernsehen zu ihren Prioritäten zählt – entschloss ich mich zu einem kleinen Spaziergang zum Wasgau in Mommenheim. Wir konnten noch etwas Milch und andere Lebensmittel fürs Wochenende gebrauchen.
Wasgau ist eine Supermarktkette aus der Pfalz, die zuvor in Mehrheitsbesitz der Familie Hornbach war und jetzt wohl mehrheitlich Rewe gehört. Glücklicherweise ist das Sortiment doch etwas anders. Vor allem gibt es dort beispielsweise Rindfleisch und Lammfleisch nur als Biofleisch. Der Wasgau in Mommenheim ist mit dem Auto nur wenige Minuten entfernt. Zu Fuß ist er von Selzen aus nur über die Feldwege oder (schlecht!) am Straßenrand entlang in etwa einer dreiviertel Stunde zu erreichen (Google Maps). Oder mit dem Bus, der aber gerade am Wochenende nicht sehr oft fährt. Für jemanden, der kein Auto hat (oder nicht mehr fahren kann) und nicht gut zu Fuß ist, ist das eine Herausforderung. Denn das ist wirklich der nächste Einkaufsmarkt. Ansonsten gibt es in Hahnheim noch zwei Bäcker. Das war es dann auch im Umkreis von drei Kilometern.
Ich gehe meilenweit für Wasgau. Zumindest an diesem Samstag.
Für mich war das heute nachmittag aber kein Problem. Ich zog mich warm an, nahm einen Rucksack, hatte gutes Schuhwerk, eine Mütze auf und Handschuhe (die ich nicht brauchte) dabei. Doch es war sehr sonniges und nahezu warmes Wetter. Ich atmete regelmäßig durch und wanderte auf Feldwegen durch die Felder und die Weinberge nach Mommenheim. Überall waren die Weinbauern und ihre Heilfer in den Weinbergen, um die Weinreben zu schneiden und zu biegen. So ein Wetter können sie sich einfach nicht entgehen lassen. Andererseits bedeutet das auch, dass sie dann eben kein Wochenende haben.
Trotz des guten Wetters waren nur sehr wenige Spaziergänger unterwegs – zumindest da, wo ich unterwegs war. Auf dem Rückweg nahm ich die andere Seite (der Straße) durch die Weinberge und dann durch die Felder. Unter anderem “erstieg” ich den Turm zwischen Mommenheim und Selzen, der von der Rheinhessenstraße aus sehr gut zu sehen ist. Ich vermutete, dass es von dort aus einen sehr guten Ausblick gab. Und doch war ich dort noch nicht gewesen. Von der Straße aus ist er in etwa 200 bis 300 Meter Fußmarsch zu erreichen. Und ja: Es ist ein sehr guter Ausblick.
Auf der ostwärtigen Seite von der Straße aus werden die rheinhessischen Hügel sanfter, meistens ist es da nur ein sanftes Auf und Ab. Dementsprechend gibt es dort eher Felder und weniger “Weinberge”.
Auf den Fotos sind Wingertshäuschen zu sehen:
Ein Weinberghaus oder Weinberghäuschen bezeichnet im Weinbau ein kleines Gebäude in einem Weinberg. Im Gegensatz zum Winzerhaus dient es nicht Wohnzwecken, der Unterbringung der Weinpresse oder der Lagerung der Weinfässer, sondern der Aufbewahrung von Handwerkszeug zur Bewirtschaftung des Weinberges. Es diente auch der Rebenwacht und bot Schutz bei Unwettern. Daher wird es oft auch als Wächterhäuschen bezeichnet.
[ Seite „Weinberghaus“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. November 2014, 18:31 UTC. (Abgerufen: 7. Februar 2015, 17:13 UTC) ]
Flickr Fotoalbum „Einmal Wasgau und zurück“ (Diashow)
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Ein sehr schöner und angenehm zu lesender Artikel! Und noch dazu hast Du Deinen Spaziergang bei einem wirklich feinen Wetterchen gemacht. Die Bilder sind ebenfalls wirklich wunderschön. Da bekommt man doch gleich Lust, selber los zu maschieren. 🙂 Leider regnet es hier gerade und so richtig Zeit habe ich auch nicht. Seit ich in Seligenstadt bin, laufe ich aber auch mehr und vor allem laufe ich größere Strecken. Wir leben ja in einem Ortsteil von Seligenstadt und wenn ich z.B. ein paar Sachen brauche, dann laufe ich auch oft nach Seligenstadt, erledige da meine Sachen, trinke vielleicht einen feinen Cino und laufe dann wieder zurück. Die einfache Strecke nach Seligenstadt beträgt vielleicht so 2,5 Kilometer (je nachdem wohin man will in Seligenstadt). Da kommt mehr zusammen als in Seeheim. Da lagen die Supermärkte in gerade mal knapp einem Kilometer Entfernung. Da wird man faul. 😉
Hach, Diein artikel ist wirklich sehr sehr fein. Danke dafür!
Danke! Am Samstag hatte ich echt viel Glück mit dem Wetter. Seit Sonntag ist wieder der Himmel bedeckt und oft Nieselwetter. Da geht mir die Laune irgendwie ein bisschen runter 🙁
2,5 Kilometer ist echt eine gute Entfernung. Bis zum Wasgau ist es bei uns leider blöd, weil da bei aktuellem nieseligem, feuchten Wetter es etwa 3,5 Kilometer durch die Feldwege total matschig ist 🙁
Bitte gerne! Das Lesen Deiner Zeilen machen großen Spaß! Und sie machen Lust auf Bewegung. Hier ist aber derzeit auch das nieslig und wenig einladend. Also, ich hätte insofern Glück, weil ich direkt am Main laufe und der Weg dort geteert ist. Das ist sicher ein weniger natürlich. dafür ist man halt wettersicherer, zumindest von unten. 😉 Die Feuchtigkeit von oben hält mich aber derzeit ab. Da fahr ich dann lieber mit dem Bus.
Aberm in den nächsten Tagen werde ich mich an Dein gutes Beispiel erinnern. Nochmal vielen Danke für die Zeilen! 🙂