Tasmania is an island of the bottom of Australia, quite a long way from anywhere.
So beginnt der 37-minütige Film „takayna“. Tasmanien, das wusste ich, war irgendwo da unten, Down Under oder so. Irgendwo dort am Ende der Welt. Meinen ersten „Kontakt“ zu Tasmanien hatte ich gehabt durch Taz, den so fürchterlichen und gegen Bugs Bunny so fürchterlich erfolglosen tasmanischen Teufel aus der Zeichentrickserie Looney Tunes. Alle paar Jahre hörte oder las ich von diesem Land, dieser Insel. Aber wie es dort aussah, das wusste ich nie so genau.
Vor ein paar Tagen schaute ich diesen Film, in dem es um takayna (Tarkine) geht. Den Film, auf den ich über einen Tweet von Patagonia stolperte.
Regenwald? Geht es da nicht um Palmöl? Nein – und dennoch werden wir alle bald nur noch in Filmaufnahmen sehen können, wie es in Takayna einmal aussah. Wenn wir nicht einschreiten.
Ich hatte einmal einen Hund im Odenwald. Mit ihm eroberte ich die Wälder, durchstreifte sie und erkundete sie. Wald war für mich der Inbegriff der Freiheit und der Unberührtheit. In meinem jugendlichen Optimismus sah so die Welt aus: Unberührt.
Doch die Wirklichkeit sah schon damals anders aus. Der Wald war nicht unberührt, er war gezüchtet, gehegt und gepflegt. Und so sieht Wald in Deutschland bis auf in wenigen Gegenden heute aus. Wenn es ihn denn noch gibt.
Ich lebe in Rheinhessen, wo es nur ganz wenig Wald gibt. Ich vermisse den Wald. Um in „richtigen“ Wald zu kommen, muss ich etwa eine Stunde in die Pfalz, in den Taunus oder in den Odenwald fahren. Und doch ist das Kulturwald. Vielleicht bin ich deswegen so fasziniert von Urwald und Regenwald: Weil ich darum betrogen wurde.
Forstwirtschaft, Abholzung und später Landwirtschaft haben in Deutschland kaum einen Landstrich alleine und unberührt gelassen. Und jetzt wird die Welt wegen Palmöl, Holzwirtschaft und Co. um den restlichen Wald betrogen.
So wie in Takayna / Tarkine, wo Umweltaktivisten einen aussichtslos erscheinenden Kampf gegen Minen und das „Logging“, das Abholzen, führen. Die Bob Brown Foundation kämpft für die Anerkennung Takaynas als Nationalpark und als UNESCO-Welterbe. Patagonia unterstützt die Aktivisten dabei, unter anderem mit dem Film „Takayna„.
Takayna / Tarkine in northwestern Tasmania is home to one of the last undisturbed tracts of Gondwanan rainforest in the world, and one of the highest concentrations of Aboriginal archaeology in the hemisphere. Yet this place, which remains largely as it was when dinosaurs roamed the planet, is currently at the mercy of destructive extraction industries, including logging and mining. Weaving together the conflicting narratives of activists, locals and Aboriginal communities, and told through the experiences of a trail running doctor and a relentless environmentalist, this documentary, presented by Patagonia Films, unpacks the complexities of modern conservation and challenges us to consider the importance of our last truly wild places.
Bob Brown war 1973 in Tarkine, als er auf der erfolglosen Suche nach dem tasmanischen Tiger war. Der gilt inzwischen als ausgestorben. Takayna ist der Name von den Eingeborenen, die einst hier lebten und von der britischen Kolonisierung vertrieben wurden.
Tarkine hat den größten gemäßtigten Regenwald Australiens, seltene und gefährdete Wildtiere und einzigartige Vermächtnisse der Aborigines. Die sauberste Luft der Welt wurde von der UN an den Küsten von Tarkine gemessen.
Nature is the salve for our souls. We owe it to everyone who comes after us and ourselves, to protect what little is left of wild nature on planet Earth, which, so far as we know, is the only living place in the universe. The takayna / Tarkine is our test.
Dr. Bob Brown: World Heritage Protection for the takayna / Tarkine
Ich laufe durch meine Heimat und genieße sie. Wann immer ich in Deutschland in einem Wald laufe, dann genieße ich ihn. Doch ich weiß, dass ich nur den Überresten eines Traums folge. Weil wir alle betrogen wurden.
Lassen wir nicht zu, dass wir auch noch um Takayna / Tarkine betrogen werden. Tarkine darf nicht das Ende der Welt sein. Takayna muss UNESCO-Welterbe werden!
Frank Hamm: Kultur- und Weinbotschafter Rheinhessen | Wandern, Genuss, Kultur | Autor und Wanderblogger | Jogger und SunriseRunner
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