Der Sentier des Roches in den Vogesen ist ein anspruchsvoller Wanderweg, der sich gut mit weiteren Wanderwegen zu einer abwechslungsreichen Tour kombinieren lässt. Damit lassen sich neben dem Sentier des Roches das Frankenthal, der kleine und der große Hohneck sowie der Col du Falimont erkunden. Nach etwa 40 Prozent der Tour und vor dem Aufstieg auf den Col du Frankenthal lohnt eine Einkehr in die Ferme Auberge du Frankenthal.
Im Juni 2022 waren Manuela und ich für zwei Wochen in den Hochvogesen und im nördlichen Elsass. Für unsere geplante Wanderwoche in den Hochvogesen schlugen wir unsere Basis in einem Ferienhaus in Orbey auf. Am 21. Juni fuhren wir zum Col de la Schlucht und wanderten von dort aus den Sentier des Roches, zur Ferme-Auberge Frankenthal, dann hinauf Col du Frankenthal, zum Petit Hohneck, zum Hohneck und dann entlang der früheren deutsch-französischen Grenze wieder zurück. Die komplette Tour hat uns wunderbar gefallen, auch da wir wie während der ganzen Tage so viel Glück mit dem Wetter hatten.
Ich hatte mir mehrere Touren angeschaut. Ich wollte die Tour einerseits nicht zu kurz wählen, andererseits wollte ich den Tag nicht „auf Kante nähen“. Schließlich fand ich auf Outdooractive eine vielversprechende Tour, die 11,2 km lang sein sollte. Aus Erfahrung wusste ich, dass gelaufene Touren meistens 10 – 20 Prozent länger als die geplanten Touren sind. Tatsächlich wurden es laut Aufzeichnung meiner Garmin-Uhr 15 Kilometer mit 622 Höhenmeter auf- und abwärts. Nach dem Sonnenaufgang und einem reichlichen Frühstück machten wir uns fertig und fuhren zum Col de la Schlucht (Col = Pass), sodass wir um 9:20 Uhr unsere Wanderung begannen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Tour: Sentier des Roches (Felsenpfad) – Hohneck
- Col de la Schlucht
- Sentier des Roches
- Krappenfels und Frankenthal
- La Marcairie du Frankenthal – La Ferme Kempf
- Col du Schaeferthal
- Le Petit Hoheneck
- Le Hohneck
- Blick zur Martinswand
- Definitiv lohnenswert
- Newsletter
- Neues aus Rheinhessen über Wandern, Genuss und Kultur
Die Tour: Sentier des Roches (Felsenpfad) – Hohneck
Es gibt sehr viele Touren in den Vogesen und insbesondere in der Gegend zwischen Col de la Schlucht und Hohneck. Dabei sind kürzere, aber teilweise auch welche mit sehr steilen Abschnitten. Wir entschieden uns für eine Tour von Hans-Eberhard Peters. Insgesamt waren wir 6:45 h für 15,2 km unterwegs (davon 4 h in Bewegung), mit einer minimalen Höhe von 992, und einer maximalen Höhe von 1.383 m.
Die hier vorgestellte Runde beginnt mit dem Sentier des Roches, führt vorbei an der Ferme-Auberge Frankenthal hinauf zum Petit Hohneck und weiter zum Hohneck und schließlich über den Vogesen-Hauptkamm entlang der früheren deutsch-französischen Grenze zurück zum Col de la Schlucht.
Wegeverlauf: Col de la Schlucht (Schluchtpass) – Sentier des Roches (GR 531) – Frankenthal – Col du Schaeferthal – Le Petit Hohneck – Hohneck – Col du Falimont – Col de la Schlucht.
Einkehrmöglichkeiten: Col de la Schlucht, Ferme-Auberge Frankenthal, Hohneck
(Vogesen: Sentier des Roches (Felsenpfad) – Hohneck • Wanderung » outdooractive.com)
Siehe auch: Die Gegend auf Komoot. Übersicht mit Google Maps in der Satellitenansicht:
Col de la Schlucht
Der Col de la Schlucht (1.139 m, Wikipedia) liegt etwa 25 Kilometer westlich von Colmar und ist im Winter ein Skigebiet sowie in den Frühlings- und Sommermonaten ein Wandergebiet, sodass es dort im Juni reichlich Parkplätze gab. Wir wanderten die Tour im Uhrzeigersinn und stiegen links vom Hotel-Restaurant du Chalet in den Sentier de Roches ein.
Sentier des Roches
Der Sentier ist wie die anderen Wanderwege dort ebenfalls gut ausgewiesen. Nicht, dass es auf dem Sentier die Gelegenheit zum Abbiegen gäbe. Nach ein paar Metern durch ein Waldstück wurde der Abhang steiler. Nach links fiel der Hang über weite Abschnitte sehr steil ab.
Der versicherte Bergsteig Sentier des Roches (frz. für Felsenpfad, ebenfalls als Strohmeyerpfad bekannt) verläuft zwischen dem Col de la Schlucht und dem Hohneck in den Vogesen (Elsass, Frankreich). Er gilt vor allem an seinem Anfang am Col de la Schlucht als einer der eindrucksvollsten (und gefährlichsten) elsässischen Gebirgspfade.
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Der Felsenpfad ist rund 3 km lang. Das nördliche Ende liegt am Col de la Schlucht auf einer Höhe von 1139 Metern, das südliche Ende befindet sich am Krappenfels auf einer Höhe von 980 Metern. Ein Wegweiser am Col gibt als Wanderzeit zum Krappenfels 1 Stunde 35 Minuten an. Da der Weg steile Felspassagen passiert, ist er zum Teil mit Drahtseilen, Eisengeländern, Leitern und Stegen gesichert. An einer Stelle ist der Weg direkt durch einen Felsen geschlagen. Es bieten sich vom Weg aus spektakuläre Ausblicke ins Münstertal, zum Col de la Schlucht, zum Hohneck sowie an klaren Tagen bis zu den Schweizer Alpen.
Hinweis zur Strecke: Technisch anspruchsvoll; gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind beim Begehen Voraussetzung.
Es gibt immer wieder Stellen, an denen man die im Fels verankerten Geländer tunlichst benutzen sollte. Es ist nicht so, dass der Pfad für erfahrene Wanderer wirklich gefährlich ist. Dennoch sollte man trittsicher und schwindelfrei sein. An manchen Stellen freute sich Manuela über ihre Wanderstöcke, mit denen sie sich abstützen konnte. Manchmal gab es für ein paar Meter eine Brücke, und direkt neben uns fiel der Hang nahezu senkrecht ab.
Nach unserem Eindruck wanderten die meisten Wanderer den Sentier so wie wir im Uhrzeigersinn, auch wenn uns manchmal Leute entgegenkamen. Der Sentier führte nach und nach weiter hinunter in die Täler. Voll war der Felsenpfad nicht. Oft versperren Bäume die Weitsicht, doch an einigen Stellen konnten wir die Weitsicht über die Täler und Berge der Vogesen bewundern.
An einer Stelle gab es einen Stau. Der Vogesen-Club betreut und wartet auch diese Wandertour, und an dem Tag unserer Wanderung befestigten sie am Durchstich des Felsenpfad einige Halterungen neu. Der Durchstich führt den Pfad etwa 15 Meter durch ein Felsenstück, es gibt keine Möglichkeit den Durchstich zu umgehen. So mussten wir mit anderen Wanderern einige Minuten warten, bis die Mitglieder des Vogesen-Clubs ihre Arbeit unterbrachen.
Krappenfels und Frankenthal
Der Krappenfels liegt auf 1020 m und bietet hier die Möglichkeit, in verschiedene Richtungen zu wandern, beispielsweise in einem Zickzack den Kaiserpfad auf die Höhe im Westen. Vom Krappenfels wanderten wir weiter nach Süden zum Frankenthal, ab hier ging es eine Zeitlang steiler abwärts (aber nicht zu steil). An einer Stelle stand ein hölzernes Drehkreuz, wo der Pfad zum Col du Falimont abging („Sentier dificile impraticable en condition hivernales“ – „Schwieriger Weg, der im Winter nicht begehbar ist.„) Kurz darauf erreichten wir ein wichtiges Etappenziel.
La Marcairie du Frankenthal – La Ferme Kempf
Die Bezeichnung „Ferme“ steht im Französischen allgemein für einen (Bauern)Hof oder ein Bauernhaus. Für Wanderer in den Vogesen bedeutet Ferme Auberge, was wir in Deutschland unter einer bewirteten Alm verstehen. Überall in den Vogesen stießen wir auf Fermes Auberge. Je nach Ferme Auberge gibt es beispielsweise Schinkenplatten, warme Speisen, (Ziegen)Käse, Kaffee, Limonade, Bier. Im Frankenthal liegt sehr idyllisch die Ferme Auberge du Frankenthal.
Im Sommer empfängt der Frankenthaler Marstall durchreisende Spaziergänger. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1927. Ursprünglich war es ein Sennereibetrieb, der es ermöglichte, die Kühe und den Kuhhirten zu beherbergen, der für das Hüten der Tiere und die Herstellung des Käses zuständig war.
(Contenu soumis à la licence CC-BY-SA 4.0. Source : Article Réserve naturelle nationale de Frankenthal-Missheimle de Wikipédia en français, Übersetzung durch Deepl)
Die Ferme ist
Geöffnet von Mai bis Oktober an den Wochenenden, von Juni bis September unter der Woche (außer bei schlechtem Wetter). Donnerstags geschlossen.
(La Marcairie du Frankenthal – La Ferme Kempf)
Wir entschieden uns für Bier, Käse und Tarte Myrtilles (Heidelbeertarte).
Tarte bezeichnet in der französischen Küche einen Kuchen aus einer speziellen Art von Mürbeteig, der in der Regel völlig ohne Zugabe von Salz oder Zucker, also geschmacksneutral, hergestellt wird. Er kann sowohl herzhaft als auch süß belegt sein. Er wird in speziellen flachen runden Backformen mit geriffeltem Rand, manchmal auch in einer Springform gebacken. Es gibt verschiedene würzige Varianten mit Gemüse, teilweise auch Fleisch oder Fisch, die in der Regel mit einer Sahne-Ei-Masse übergossen werden. Die herzhaften Tartes können eine Hauptmahlzeit sein.
(Seite „Tarte“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Januar 2023, 14:31 UTC.)
Col du Schaeferthal
Von der Ferme Auberges aus ging es weiter nach Süden und nach wenigen hundert Metern recht schnell nach oben bis zum Col du Schaeferthal, der den Petit Hohneck (im Osten) mit dem Hohneck (im Westen) verbindet. Kurz vor dem Pass machten wir dann auch Bekanntschaft mit einigen vierbeinigen Eingeborenen. Vom Pass aus, in Richtung Süden, öffnet sich ein Tal mit dem Lac de Schiessrothried. Wie sehr viele der Seen in den Vogesen ist es ein Stausee.
Le Petit Hoheneck
Auf dem Pass nahmen wir nach links einen Abstecher zum kleinen Hohneck (1.289 m). Es ist der Gipfel des Skigebietes Gaschney, oben sieht man dann auch Skianlagen. Der Gipfel ist recht kahl, bietet aber einen fantastischen Weitblick.
Le Hohneck
Zurück ging es zum Col du Schaeferthal und von dort auf steil aufwärts zum Hohneck (1.263 m).
Der Hohneck befindet sich in der französischen Region Grand Est, an der Grenze zwischen Elsass und Lothringen sowie den Départements Vosges und Haut-Rhin. Er liegt im Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.
Der Berg zeigt einen deutlich subalpinen Charakter; seine Felshänge übersteigen die für ein Mittelgebirge üblichen Dimensionen. Insbesondere die nach Norden, Osten und Süden abbrechenden Flanken bieten spektakuläre Landschaftseindrücke, die vor allem im Winter durch überhängende Schneewechten und Lawinenabgänge durchaus „alpine“ Gefahren darstellen können.
(Seite „Hohneck“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 1. Mai 2022, 06:50 UTC.)
Der Hohneck ist mit dem Auto zu erreichen (sofern das Wetter es zulässt) und bietet die Möglichkeit zur Einkehr im Restaurant. Wir wanderten weiter zum Col du Falimont, wo wir wieder hinunter zum Frankenthal und dem Sentier des Roches wandern hätten können. Wir setzten jedoch unsere Tour auf der Höhe fort.
Blick zur Martinswand
Später konnten wir noch die Martinswand bewundern. An einem Aussichtspunkt gibt es eine Infotafel, die über Flora und Fauna sowie die Kletterwand informiert.
Die Martinswand ist ein Abenteuerklettergebiet, das in mehrere Sektoren unterteilt ist (Kleines Matterhorn, Sektor Martinswand, Straßburgerwand, Kleine Routen und Ausstiegsrouten). Es bietet fast 80 Routen, von denen die ersten Ende des 19. Jahrhunderts eröffnet wurden.
(Contenu soumis à la licence CC-BY-SA 4.0. Source : Article Martinswand de Wikipédia en français (auteurs), Übersetzung von Deepl)
Der Weg zurück zum Col de la Schlucht führt teilweise an der früheren deutsch-französischen Grenze entlang und bietet zunächst noch einige eindrucksvolle Ausblicke. Nach fast sieben Stunden gelangten wir dann wieder zum Col de la Schlucht und zu unserem Auto.
Definitiv lohnenswert
Der Sentier des Roches ist eine besonders lohnenswerte Wandertour, für die man jedoch trittsicher und schwindelfrei sein sollte. In Kombination mit weiteren Wanderabschnitten – so wie wir es machten – kommen weitere Belohnungen hinzu.
Diese und weitere Fotos sind im Fotoalbum „Sentier des Roches – Hohneck“ auf Flickr.
Herrliche Erinnerungen an unsere Wanderung auf dem Felsenweg vor langer langer Zeit! Tolle Fotos und ein wirklich erstklassiger Wanderweg!
Liebe Grüße, Jörg
Hallo Jörg, es freut mich, dass ich Dir mit meinem Bericht schöne Erinnerung schenken konnte. Ich kann jedem diese Tour, aber auch die Vogesen als Wanderregion empfehlen. Viele Grüße, Frank