In der letzten Zeit begannen wir, unsere Einkaufsgewohnheiten zu ändern. Zunehmend kaufen wir in Hofläden oder Obstläden in der Umgebung ein.
Es ist schon bequem, Obst und Gemüse im Supermarkt einzukaufen. Oder eben gleich alles Mögliche fürs Essen in einem Rutsch in den Einkaufswagen und dann in das Auto zu laden. Holt man sich die Lebensmittel in einzelnen Läden fährt man länger und weiter herum, und außerdem ist es dort meistens teuerer.
Dennoch kaufen wir zunehmend in einzelnen Läden ein und verbinden das mit Fahrten, die wir sowieso unternehmen. Manuela beispielsweise hält auf der Fahrt vom Büro nachHause in Klein-Winternheim an und kauft in Reinhildes Hofladen ein. Ich wiederum halte auf der Fahrt zwischen Nieder-Olm und Selzen in Zornheim und kaufe im Obsthof Zimmermann ein.
Und wenn wir Donnerstagnachmittags auf dem Markt in Selzen sind (klein, aber fein), dann kaufen wir dort Lebensmittel ein. Seit drei Wochen ist dort beispielsweise der Stenner Hofladen aus Mainz Bretzenheim. Außerdem ist dort ein Metzger- und ein Bäckerwagen. Gerade Metzger- und Bäckerläden gibt es in Rheinhessen in den Dörfern nur noch wenige. Gegen die Konkurrenz der Supermärkte mit ihren Metzgereien und Bäckereiketten ist es schwierig. Dennoch finden einzelne Familienbetriebe wie der „Herr der Brote“ in Hahnheim mit seiner Holzofenbäckerei Förster ihre Nische.
Insbesondere bei den Hof- und Obstläden haben sich Netzwerke entwickelt, in dem die einzelnen Läden ihre eigenen Produkte mit denen der Läden aus der Umgebung ergänzen. Dennoch ist die Auswahl meistens wesentlich kleiner als in den Supermärkten, und das Angebot ist sehr saisonal.
Also wird gekocht und gegessen, was es gerade gibt.
Beispielsweise gibt es nach einem Wochenmarkteinkauf in Selzen eben Kürbis-Sellerie-Gulasch.
- Zwei Stangen Lauch, geschnipselt und im Topf gedünstet.
- Mit Rotwein vom Paulinenhof aus Selzen abgelöscht.
- Einen kleinen gewürfelten Hokkaido-Kürbis zugegeben.
- Köcheln/simmern, bis der Kürbis etwas weich ist.
- Eine kleine gewürfelte Sellerie-Knolle zugegeben.
- Noch etwas köcheln.
- Fertig.
Okay, ich gebe es zu: Ich habe dann doch noch etwas Rotwein zugegeben.