Am Ortsrand von Höchst im Odenwald liegt die malerische Obrunnschlucht mit ihrem Märchenpfad und seinen Minaturbauten. Der Fachwerkbau vom früheren Hotel Zur Post in Höchst lässt Erinnerungen in mir hochkommen.
Als geborener Rheinhesse wuchs ich ab meinem vierten Lebensjahr in Höchst im Odenwald, dem Heimatort meiner Mutter, auf. Nicht weit von unserem Zuhause liegen am Rand der Gemeinde die Obrunnschlucht und darin ein Märchenpfad. Als Kind und Jugendlicher war ich dort unterwegs und machte auch die umliegenden Wälder unsicher 😁.
Die Obrunnschlucht ist ein tiefer Taleinschnitt des Obrunngrabens bei Höchst im Odenwald im Odenwaldkreis in Hessen. In ihr befindet sich seit etwa 1920 der Obrunnschlucht-Märchenpfad.
[…]
Die Obrunnschlucht wurde 1857 erstmals erwähnt und durch den 1882 gegründeten Odenwaldklub begehbar gemacht. Sie erfreute sich ab 1896 durch die Wandervogel-Bewegung als romantischer Talverlauf zunehmender Beliebtheit. Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden aus einer Privatinitiative nacheinander an besonders schönen Stellen der Schlucht links des Obrunnbachs, ohne Bezug zu realen Bauten, mehrere Modelle von Burgen, Schlössern, Mühlen und Waldhütten etwa im Maßstab 1:20, sowie einige Skulpturen aus der Sagen- und Märchenwelt.
[…]
Erst 2005 gründeten einige engagierte Höchster Bürger die Interessengemeinschaft Obrunnschlucht und begaben sich noch in demselben Jahr an den Wiederaufbau zerstörter Objekte beziehungsweise Restaurierung noch vorhandener Relikte unter tatkräftiger Hilfe der Gemeinde Höchst und finanzieller Unterstützung zahlreicher Geschäftsleute
(Seite „Obrunnschlucht“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 31. Januar 2020, 15:51 UTC.)
1953 hat ein schweres Unwetter die Miniaturen und Holzbrücken zerstört. Nach einem Wiederaufbau war die Obrunnschlucht Ziel vieler Ausflügler und Spaziergänger. Ich kann mich noch gut erinnern, wie in den Siebzigerjahren ein Kiosk mit Tischen und Bänken am oberen Ende des Pfades an den Wochenenden immer überlaufen war. Als in den Achtzigerjahren das Interesse nachgelassen hatte, verfielen die Bauten, auch mutwillige Zerstörungen fanden statt. Auch nach dem Wiederaufbau durch die Interessengemeinschaft Obrunnschlucht gab es 2011 erneut große mutwillige Zerstörungen, doch die Interessengemeinschaft schaffte durch einen Benefizabend und die Hilfe der Gesellschaft für Aus- und Weiterbildung (BAW) Odenwaldkreis den Wiederaufbau.
Am Samstag fuhr zu meiner Mutter, um sie zur ersten Corona-Impfung zu begleiten. Ich machte auf der Hinfahrt einen kurzen Abstecher zur Obrunnschlucht. Auf der Suche nach einem Fotomotiv stieß ich nach dem Kloster Höchst und einem Wasserschloss auf das Miniaturhaus des Hotels Zur Post aus Höchst im Odenwald. Alte Erinnerungen kamen hoch. Ich kann mich noch an den großen Fachwerkbau an der Straßenecke der Erbacher Straße und der Schwanenstraße erinnern (Standort auf Google Maps). Das Gebäude wurde irgendwann abgerissen, anstelledessen entstand 1978 ein Kaufhaus mit dem üblichen Siebzigerjahrecharme.
Auf Oldthing ist eine (bereits verkaufte) Postkarte mit einer Originalansicht des Hotels zu sehen. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Annelsbach machte 2015 eine Wanderung durch die Obrunnschlucht und hat darüber mit ein paar Details zum Hotel berichtet.
Es waren meine ersten Aufnahmen mit der Canon EOS M50 auf einem Stativ – und prompt habe ich vergessen, den Bildstabilisator auszuschalten. Womöglich liegt es daran, dass das Hotel auf dem Detailfoto nicht ganz scharf ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Hotel Zur Post – Miniaturhaus in der Obrunnschlucht
(Canon EOS M50, EF-M 15-45mm f/3.5-6.3 IS STM, 40 mm, Manuell, 1/15 sek @ f/6,3, ISO 100, EV 0)
2. Hotel Zur Post – Miniaturhaus in der Obrunnschlucht
(Canon EOS M50, EF-M 15-45mm f/3.5-6.3 IS STM, 45 mm, Manuell, 1/15 sek @ f/6,3, ISO 100, EV 0)
3. Hotel Zur Post – Miniaturhaus in der Obrunnschlucht
(Canon EOS M50, EF-M 15-45mm f/3.5-6.3 IS STM, 23 mm, Manuell, 1/20 sek @ f/4,5, ISO 100, EV
4. Hotel Zur Post – Miniaturhaus in der Obrunnschlucht
(Canon EOS M50, EF-M 15-45mm f/3.5-6.3 IS STM, 23 mm, Manuell, 1/6 sek @ f/7,1, ISO 100, EV 0)
Der #Fotomontag
Jeden Montag gibt es ein bis vier Fotos von meiner Canon EOS M50. Auf Flickr sind die Fotos mit einer Breite von 4000 Pixeln im Album #Fotomontag abgelegt. Dort gibt es auch eine Kartenansicht des Albums mit den GPS-Positionen der Fotos. Alle Fotomontage gibt es hier:
Fotomontag – jeden Montag eine gute Tat
#Fotomontag #3zu2 #Draussenfoto #M50Foto #RAWFoto
Wie immer hab ich mich auf den Fotomontag gefreut. Danke. Ein Satz muss dazu gesenftet werden (my five Cent).
Die Möblierung und Staffage des Waldes (und der Weinberge) ist eine verbreitete Unsitte. Ich frage mich, ob die Verantwortlichen davon nicht Kopfschmerzen bekommen – oder mangels Hirn zum intellektuellen Erfassen dessen, was sie der Natur da antun überhaupt nichts fühlen. Auf der Juhöhe ist auch so ein Mist installiert (sogenannte Kunstwerke aus Metall). Irgendwo – wo genau fällt mir gerade nicht ein – sind in der Gegend um den Kloppberg Teile von Windrädern als Lehrpfad für Windenergie abgelegt. Dümmer gehts nimmer. Informationswert: Zero. Weil alles mit Unkraut zugewuchert. Die Entsorgung der Kunststoffpropellerblätter haben die Energieversorger gespart – und lachen sich schlapp wegen der automatischen Gewinnmaximierung.
Vor Jahren hat sich ein Mann mit Sachverstand, Umweltminister in Rheinland-Pfalz Klaus Töpfer, war das glaub ich – oder sein Nachfolger, (hab beide selbst in Besprechungen erlebt) gegen die Möblierung unserer Wälder ausgesprochen. Der Mann hatte recht. Aber er war auch noch aus echtem Schrot und Korn. Heute werden die dümmsten Ideen politisch vermarktet … und von den Medien hochgejazzt.
Aber wer von den unter Vierzigjährigen kann schon mal mehr als 6 Stunden im Wald oder der Feldflur spazieren? Passiert ja nix, kein Event, nix. Wie langweilig.
Ich halte eine angemessene „Möblierung und Staffage“ durchaus für gerechtfertigt. Es lässt sich durchaus darüber diskutieren, was angemessen bedeutet (und solange das „gepflegt“ wird). Aber gerade mit dem Begriff Natur hast Du allerdings vortrefflich ein Argument geliefert, warum das ja alles nicht relevant ist. Denn gerade Weinberge und ebenso kaum Wälder in Deutschland sind noch Natur, d.h. nicht von Menschen geschaffen. Weinberge sind ein eben keine Natur sondern sind Teil der von Menschen geschaffenen und weiter noch gepflegten Kulturlandschaften. Wenn eine Landschaft renaturiert werden soll, dann muss auch – wie z.B. im Nationalpark Hunsrück-Hochwald – der Einfluss der Menschen eingeschränkt und reguliert werden. Die Wälder rund um Höchst im Odenwald sind alles Kulturwälder, die nach wie vor bewirtschaftet werden. Warum soll da nicht auch eine Bank stehen, oder ein Kunstobjekt oder ein Miniaturhaus, das Kulturgeschichte erläutert. Irgendwelche Sachen einfach abzulegen halte ich auch nicht für gut.
Das Wandern hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Früher wurde oft beispielsweise in Vereinen oder größeren Gruppen „organisiert“ gewandert. Das waren dann auch oft Ältere, so dass Vereine wie der Pfälzer Waldverein extreme Nachwuchsprobleme haben. Mittlerweile ist es nicht mehr so, dass nur noch „die Älteren“ mehrere Stunden z.B. in den Wäldern unterwegs sind. Die Trekking-Strecken werden beispielsweise oft von Jüngeren genutzt, die dann auch in den reservierten Camps übernachten. Meist ist das Wandern oder Trekking dann aber mit nur wenigen gemeinsam.
Bei der Obrunnschlucht ist es erfreulicherweise so, dass da auch Familien mit Kindern unterwegs sind. Die kämen ansonsten kaum raus 🙂