Der Wanderweg „Kastanienweg am Donnersberg“ führt auf 15 km um den Donnersberg herum und auf ihn hinauf. Meine persönlichen Highlights waren der Ludwigsturm, der Adlerbogen am Moltkefelsen und das anschließende Einkehren im Landgasthof Pfalzblick.
Im Juli trafen wir uns an einem Samstag um 11 Uhr mit Freunden zum Wandern des Kastanienwegs am Donnersberg. Treffpunkt war der Wanderparkplatz oberhalb der Ortschaft Dannenfels, nicht weit vom Kastanienhof und seinen Landgasthof Pfalzblick. Wir hatten Glück, denn der Parkplatz war fast vollständig belegt.
Der Kastanienweg ist etwa 15 Kilometer lang und führt im Uhrzeigersinn zunächst am Rand des Donnersbergs um ihn herum. Nach etwa zwei Dritteln der Strecke geht es auf den Donnersberg hinauf. Von oben gibt es sehr gute Ausblicke vom Königsstuhl und nicht weit davon entfernt vom Ludwigsturm. Schließlich geht es hinab zum Adlerbogen am Moltkefelsen und dann zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung, wo der Landgasthof Pfalzblick mit einer Einkehr lockt. Nahezu die komplette Tour bleibt innerhalb des schattigen Waldes. Die Tour führt großteils auf Waldwegen ohne festen Belag wie Asphalt. Fußwege und -pfade gibt es lediglich im letzten Drittel. Insbesondere am Wochenende ist auf dem Donnersberg und am Ludwigsturm mit vielen Besuchern zu rechnen. Viele davon sind keine Wanderer, sondern Ausflügler und Spaziergänger.
Inhaltsverzeichnis
Der Königsstuhl
Der Königsstuhl, auch Königstuhl, nahe Dannenfels im rheinland-pfälzischen Donnersbergkreis ist eine markante Felsformation. Sein Gipfel ist der höchste Punkt auf dem 686,5 m ü. NHN[1] hohen Donnersberg, dem höchsten Berg im Nordpfälzer Bergland und in der gesamten Pfalz. Der Name basiert darauf, dass die aus der Umgebung herausragenden Felsmassen an einen Thron erinnern.
(Seite „Königsstuhl (Donnersberg)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. Juni 2020, 19:54 UTC. (Abgerufen: 6. August 2020, 07:06 UTC))
Der Ludwigsturm
Der Ludwigsturm ist 27 Meter hoch und bietet – im Gegensatz zum Königsstuhl – einen kompletten 360-Grad-Rundumblick. Links davor ist ein Kiosk, wo der Donnersbergverein Getränke, Eis, Snacks und allerlei andere Sachen anbietet. Auf 142 Treppenstufen geht es im Turm in einer engen Wendeltreppe nach oben. Bei unserem Besuch achtete ein Mitglied des Vereins darauf, dass immer nur eine Besuchergruppe zur selben Zeit im oder auf dem Turm war.
Bereits 1842 gab es Bestrebungen einen Aussichtsturm zu errichten, und es wurde schon der Grundstein gelegt, jedoch der Bau nicht vollendet. Die zweite Grundsteinlegung wurde 1864 durch das pfälzische Turmbaukomitee Ludwigsturm, im Beisein des Architekten Carl Bleßmann, vollzogen. Der Turm wurde als zinnenkranzbekrönter achteckiger Putzbau[3] errichtet. Seine Fertigstellung erfolgte 1865. Der bayerische König Ludwig II (1845–1886) erteilte die „Allerhöchste Genehmigung“, dass das Bauwerk nach ihm benannt werden durfte. Über 5000 Menschen nahmen an der Einweihungsfeier teil.
1950 wurde der Ludwigsturm für baufällig erklärt. Daher wurde er 1952 von Grund auf durch den Turmbauverein Dannenfels restauriert, um ihn vor dem Abriss zu bewahren. Nach größeren Reparaturen 1987 wurde der Turm 2006 mit Landesmitteln erneut restauriert. Bis heute wird er vom Donnersbergverein, dem ehemaligen Turmbauverein Dannenfels, betreut.
(Seite „Ludwigsturm (Donnersberg)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. März 2020, 16:10 UTC. (Abgerufen: 3. August 2020, 08:27 UTC))
Adlerbogen am Moltkefelsen
Für mich immer wieder ein besonderes Highlight ist der Adlerbogen am Moltkefelsen, auch wenn dort im Oktober 2017 der Sonnenaufgang am Donnersberg keine gute Sicht bot. Immerhin hatte er etwas Mystisches.
Am linken Ende des Bogens steht die Bronzefigur des Generalfeldmarschalls Graf Helmuth von Moltke. Ihm verdankt der Felsen seinen Namen. Bevor der Adlerbogen 1880 ihm zu Ehren errichtet worden war, hieß der Felsen noch „Dorbisfelsen“. Moltke hatte im Deutsch-Französischen Krieg (1870/1871) die Grenzen der Pfalz verteidigt. Seine Verehrung wurde durch die des Reichskanzlers Otto von Bismarck noch übertroffen. Überall in Deutschland und sogar im Ausland entstanden Bismarckdenkmäler. Dementsprechend steht am rechten Ende des Bogens die Bronzefigur vom Reichskanzler.
Dem Adler oben auf dem Bogen hatten 1945 alliierte Soldaten den Kopf abgeschossen. Aber auch die beiden Standbilder waren in der der Nachkriegszeit zerstört worden. Es gibt ein historisches Foto von 1947, als der damals 12-Jährige Karl-Horst Bitschnau als Mutprobe auf den Adlerbogen kletterte. Sein Bruder hielt den Moment damals fest.
„Es geht da schon ganz schön runter.“ Karl-Horst Bitschnau aus Kirchheimbolanden zeigt ein schwarz-weißes Foto, auf dem er als Junge auf dem Adlerbogen, hoch oben auf dem Donnersberg abgebildet ist: Er grinst frech, seine linker Arm liegt leger auf dem eisernen Adler in der Mitte, seine Beine baumeln von dem mächtigen Stahlbogen. Er reicht von einer Felsnase zur nächsten, dazwischen klafft eine tiefe Schlucht.
(SWR: 70 Jahre Rheinland-Pfalz – Mutprobe auf dem Adlerbogen, leider nicht mehr online)
Erst 1981 wurde der restaurierte Adler mit einem Hubschrauber wieder an seinen Platz gebracht. Die Standbilder fehlten weiterhin. Der Zahn der Zeit nagte am Adlerbogen und am Adler, so dass der Adlerbogen 2015 saniert werden musste.
Herr Gabelmann entrostete den gusseisernen Adler in luftiger Höhe direkt auf dem Bogen, und trug mehrere Schichten Korrosionsschutz auf. Später wurde der Adler dann zweimal vergoldet.
[…]
Nach einigen Vorarbeiten, wie z.B dem Abkleben der Felsen mit Folie, wurde dann auch der Bogen und die Fundamente 3 mal beschichtet. Die Farbe war eine Spende der Pfalzwerke.
(Dannenfels.de: Der Adlerbogen)
Bei der Sanierung übernahmen die Hegergusswerke in Enkenbach-Alsenborn die kompletten Kosten für die Standbilder, so dass inzwischen der Bogen wieder vollständig ist. Unter beiden Standbildern (links von Moltke, rechts von Bismarck) ist eine Tafel angebracht.
Generalfeldmarschall Graf Helmuth von Moltke – Die Figur wurde von Hegerguss Enkenbach hergestellt und gespendet – 16. Juni 2016
Reichskanzler Otto von Bismarck – Die Figur wurde von Hegerguss Enkenbach hergestellt und gespendet – 16. Juni 2016
Landgasthof Pfalzblick
Vom Adlerbogen aus war es nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt der Wanderung. Doch etwa 100 Meter vor dem Wanderparkplatz bogen wir ab und kehrten ein in den Landgasthof Pfalzblick vom Hotel Kastanienhof
Der Kastanienweg auf Outdooractive
Die Tour gibt es zum Navigieren (inklusive Download des GPS-Tracks) auf Outdooractive.
Alle Fotos vom Kastanienweg
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Alle Fotos sind im Fotoalbum „Kastanienweg am Donnersberg„
Lieber Frank,
herzlichen Dank für diese Inspiration… ich glaube meine nächste Tour geht in die Pfalz…
Viele Grüße
Thomas
Hallo Thomas, gerne geschehen. Viel Spaß beim Erkunden der Pfalz!