Die Luchstour bei Bad Harzburg ist eine angenehme Wandertour mit Ausblicken, viel Wald – und Luchsen. Der Bad Harzburger Wandertreff im Kurpark ist der ideale Startpunkt für den 16 Kilometer langen Rundwanderwegs.
Im Oktober waren Manuela und ich für ein paar Tage in Bad Harzburg, wo wir uns eine Ferienwohnung gemietet hatten. Von ihr aus als Basis unternahmen wir einige Ausflüge. Der Harz ist eine Wanderregion, deswegen hatten wir uns ein paar Touren vorgenommen. Das Wetter war eher durchwachsen, aber bei unserer Wanderung der Luchstour – an unserem ersten Tag im Harz – schien uns die Sonne.
Inhaltsverzeichnis
Die Luchstour
Startpunkt der Luchstour (Bad Harzburg) ist der Bad Harzburger Wandertreff im Kurpark von Bad Harzburg. Von dort aus gibt es einige Rundtouren. Der zentrale Parkplatz war schon voll, doch es gibt insgesamt 3 oder 4 weitere Parkplätze, von denen wir uns für den oberen im Tal entschieden.
Die Luchstour auf Outdooractive:
Nach einem kurzen Fußweg waren wir am Wandertreff und gingen dort auf der Fußgängerbrücke über die Bundesstraße und ab dort die Tour. Das Wegezeichen der Luchstour ist ein Luchskopf auf einem Holzschild, das oft an Holzpfählen angebracht ist. Leider schienen allerdings einzelne der attraktiven Wegezeichen eben aufgrund ihres schönen Aussehens entwendet worden zu sein. Dennoch ließ sich die Tourführung gut nachvollziehen. Richtig abseits ist man auf der Tour auch nicht, so dass man nach einem übersehenen Abbiegen schnell wieder zurück ist.
Anstelle den Pfad nach oben zu gehen, hätten wir auch die Seilbahn nehmen können. Doch das haben wir uns für einen weiteren Tag aufgehoben.
Krodo-Kopf
Der erste große Aussichtspunkt ist am Krodo-Kopf, von dem aus wir sehr schön auf das nördliche Land und den Sachsenstein blicken konnten.
Krodo war laut Conrad Bothes Sassenchronik von 1492 ein germanischer Gott der Sachsen, der dem römischen Saturnus ähnlich gewesen sei und dessen Standbild im Jahr 780 auf der Harzburg von Karl dem Großen bei Besiegung der Ostsachsen niedergeworfen wurde.
(Seite „Krodo“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. Februar 2019, 20:49 UTC. (Abgerufen: 3. Februar 2020, 11:40 UTC))
Säperstelle und Sachsenbrunnen
Vom Krodo-Kopf aus ging es weiter zur Wegekreuzung der Säperstelle (Säpern: Abschälen der Rinde vom Stamm). Von dem dort gelegenen Sachsenbrunnen aus gab es im Mittelalter eine tönerne Trinkwasserleitung (ca. 800 m) bis zur Harzburg.
Immer wieder faszinierten uns und andere Wanderer die vielen Pilze am Wegesrand. Licht durchflutete die Wälder, und so konnten wir richtig schön entspannen.
Kreuz des deutschen Ostens.
Das Kreuz des deutschen Ostens ist ein 20,5 m großes Gedenkkreuz, das an die Leiden, welche die einst in Böhmen und Mähren lebende deutsche Bevölkerung bei ihrer Vertreibung ab 1945 erlitten hat, erinnern soll. Von dem Kreuz aus ergibt sich ein idyllischer und sehenswerter Blick auf die Stadt Bad Harzburg und das Nordharz-Vorland.
(Kreuz des deutschen Ostens – Bad Harzburg)
Vom Kreuz des deutschen Ostens aus hatte man vermutlich früher einen guten Blick in Richtung Osten. Doch inzwischen verbirgt eine hohe Bewaldung den Blick nach Osten. Dennoch sind Ausblicke und das Kreuz selbst lohnenswert. Das Kreuz wurde vor einigen Jahren neu errichtet, nachdem das alte durch einen Sturm beschädigt worden war.
Auf der weiteren Wanderung hatten wir immer wieder schöne Ausblicke nach Norden auf das Vorland.
Luchsgehege und Rabenklippe
Das Luchsgehege an den Rabenklippen beherbert in zwei getrennten Bereichen 5 Luchse. Jeden Mittwoch und Samstag ist dort um 14:30 Uhr eine Fütterung. Die Fütterung hatten wir uns jedoch für eine weitere Wanderung vorgemerkt. Immerhin konnten wir gelegentlich einen Luchs erkennen, eine bessere Aussicht hatten wir vom Beobachtungsturm aus. Wie wir später bei der Fütterung erfuhren, leben aufgrund von Auswilderungen und einer inzwischen stabilen Population über 100 Luchse in freier Wildbahn im Harz.
Nur einige Dutzend Meter weiter ist die Waldgaststätte Rabenklippen, von wo aus wir den spektakulären Blick auf den Harz und den Harzer Brocken genossen.
Eckertal
Durch die Gaststätte hindurch gelangten wir auf den dahinterliegenden Weg und dort über einen Pfad nach unten ins Eckertal. Unten ging es dann an der Ecker und der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze entlang.
Die Tour führte uns auf unterschiedlich breiten Wegen an der Ecker bis zum Aufstieg wieder aufwärts und bis zum Hasselteich und dem Molkenhaus.
Das Molkenhaus im Mittelgebirge Harz bei Bad Harzburg im niedersächsischen Landkreis Goslar ist ein im Jahr 1822 als Holzhaus gebautes Stallgebäude, das später als Pension und Ausflugsgaststätte diente.
(Seite „Molkenhaus (Bad Harzburg)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 14. April 2019, 19:23 UTC. (Abgerufen: 3. Februar 2020, 12:09 UTC))
Das Molkenhaus war leider geschlossen. Das scheint nicht nur temporär gewesen zu sein, sondern auch weiterhin der Fall zu sein (siehe Molkenhaus – Bad Harzburg)
Zurück zum Parkplatz
Schließlich wanderten wir im Wald weiter, zunächst aufwärts und dann recht steil wieder nach unten. Ein ganzes Stück vor der Brücke über die B 4 zum Wandertreff nahmen wir jedoch eine Abkürzung. Wir gingen direkt zur B 4 und konnten da eine andere Fußgängerbrücke direkt zum Parkplatz auf der anderen Seite nehmen.
Fazit
Die Luchstour war eine angenehme und abwechslungsreiche Wandertour. 16,4 Kilometer sind nicht wirklich weit. Glücklicherweise hatten wir etwas zum Knabbern dabei, so dass es uns nichts ausmachte, dass das Molkenhaus geschlossen war. Knapp 700 Höhenmeter sind für die Strecke nicht wirklich viel, auch wenn kurze steile Stücke dabei waren. In Summe hat uns die Wanderung sehr zugesagt.
Alle Fotos sind im Flickr-Album „Luchstour Bad Harzburg„.