Die nur 5 km kurze Pfalzblick-Wanderung lockt mit der Klausenkapelle und ihrem Kreuzweg, Ausblicken über das Rheintal, einer Einkehr in der Waldgaststätte Pfalzblick sowie viel Naturboden bei der Umrundung des Hartenbergs.
„Entdeckt“ habe ich die Pfalzblick-Wanderung im Juni, als ich in Neustadt an der Weinstraße zu einer gemeinsamen Weiterbildungsveranstaltung der vier Kultur- und Weinbotschafter-Vereine von Rheinland-Pfalz in Mosel, Nahe, Pfalz und Rheinhessen war. Die Wettervorhersage für den Sonntag war vielversprechend, also wollte ich vor dem Frühstück und unserer Weinwanderung (natürlich nur zur Weiterbildung) einen SunriseRun (aka Sonnenaufgangslauf) einschieben. Die Route sollte mit Ausblicken auf den Nordosten zum Sonnenaufgang dienen. Also kreierte ich mir flugs eine eigene „Pfalzblick-Wanderung“, die ich laufend austestete.
Auch wenn sich doch Wolkenbänder über den Horizont legten, genoss ich die frühe Morgenatmosphäre sehr. Das einzige, was meinen Genuss etwas schmälterte, war, dass die Waldgaststätte Pfalzblick noch geschlossen hatte. Nicht, dass ich nicht damit gerechnet hatte. Denn ich stand um 4:30 Uhr auf, fuhr zum Startpunkt der Tour, lief um 5:07 Uhr los und konnte den Sonnenaufgang genießen.
Die Tour ist nur etwa 5 Kilometer lang und startet am Wanderparkplatz des Ortsteils Königsbach (Navigationsadresse „Kapellenstraße 7, 67435 Neustadt an der Weinstraße“, Google Maps). Der Wanderparkplatz ist am Ende der Kapellenstraße, auf der rechten Seite.
Inhaltsverzeichnis
- Klausenkapelle
- Bank mit Pfalzblick
- Buntsandsteinformationen
- Den Kameraden der Gebirgstruppe
- Sonnenaufgang an der Waldgaststätte Pfalzblick
- Gedenkstein Kaiser Wilhelm II und Bismarck
- Klausenkapelle und Kreuzweg
- Erneut zur Waldgaststätte Pfalzblick
- Die Wanderung auf Outdooractive
- Newsletter
- Neues aus Rheinhessen über Wandern, Genuss und Kultur
Klausenkapelle
Die erste Sehenswürdigkeit war die Klausenkapelle, zusammen mit einem dorthin führenden Kreuzweg.
Als Kreuzweg (Weg des Kreuzes, lateinisch via crucis; auch Prozessionsweg) bezeichnet man einen der Via Dolorosa (‚schmerzensreiche Straße‘) in Jerusalem, dem Leidensweg Jesu Christi, nachgebildeten Stationsweg sowie eine Andachtsübung der römisch-katholischen Kirche, bei der der Beter den einzelnen Stationen dieses Weges folgt und dabei den Leidensweg Jesu betend nachvollzieht.
Durch die frühe Uhrzeit und das dichte Blätterdach war es noch zu dunkel, um einen richtigen Eindruck von den Kreuzstationen zu erhalten. Die Kapelle steht auf einer kleinen Lichtung, sodass ich schon einmal ein Foto machen konnte.
Bank mit Pfalzblick
Von der Kapelle aus nahm ich einen kleinen Pfad schräg rechts hoch, der im Taleinschnitt dann auf einen Weg führte. Der Weg führte mich wieder an den Hang, an einer offenen Stelle stand eine Bank mit Pfalzblick. In der Kurve zweigt dann ein Pfad ab, der im Hang weiter nach Norden führt.
Buntsandsteinformationen
An einer Stelle trat eine Buntsandsteinformation mit dem für die Pfalz so typischen Sandstein hervor. Kurz darauf, als der Pfad eine Kurve nach links oben machte, stand eine Bank, von der aus ich bereits das Morgenrot sehen konnte. Weiter ging es am Hang entlang und an einer Trockenmauer vorbei.
Den Kameraden der Gebirgstruppe
Ein Gedenkstein ist „den Kameraden der Gebirgstruppe“ gewidmet.
Sonnenaufgang an der Waldgaststätte Pfalzblick
Unmittelbar nach dem Gedenkstein öffnet sich der Pfad zur Waldgaststätte Pfalzblick (geöffnet März bis Oktober sonntags 10 bis 18 Uhr) und dem vorgelagerten Platz mit einer Bank. Hier hielt ich ein paar Minuten inne und erlebte den Sonnenaufgang, bevor ich links neben der Waldgaststätte einen Pfad den Hang hinauflief. Der Pfad ist zunächst steinig und manchmal mit Wurzeln belegt, sodass ich mich vorsichtig ins Schritttempo zurückfallen ließ (und weil mir die Puste ausging).
Gedenkstein Kaiser Wilhelm II und Bismarck
Fast an der höchsten Stelle meiner Tour angekommen, stieß ich auf einen Gedenkstein, am 26. Januar 1894 Kaiser Wilhelm II und Bismarck gewidmet. Schließlich ging es dann einen Weg hinunter bis zu einer scharfen Abbiegung nach links. Die Abbiegung führte mich auf einem Weg parallel des Klausentalbachs zur Klausenkapelle.
Klausenkapelle und Kreuzweg
Die Wallfahrtskapelle zu Ehren der heiligen Vierzehn Nothelfer wurde 1350 zusammen mit einer Klausnerwohnung errichtet.
Der einfache gotische Bau wurde jeweils nach Beschädigungen im Dreißjährigen Krieg und während der Französischen Revolution wiederhergestellt und erweitert.
(Infotafel an Kirchenwand)
Im tiefeingeschnittenen Klausenthal, an der Grenze der bekannten Weinorte Ruppertsberg und Königsbach, stand bereits 1351 eine Fronleichnamskapelle mit der Klause am Zeiselbach.
Im 15. Jahrhundert ging das Patrozinium an die damals hochverehrten Vierzehn Nothelfer über, Schutzheilige, welche volkstümliche Verehrung fanden. In der Verdoppelung der heiligen Zahl sieben sah das Volk eine Gemeinschaft von Fürbittern, die den Menschen in allen Notlagen helfen konnten. Die vierzehn Nothelfer sind jeweils kenntlich durch ihre Attribute.
(Klausenkapelle Königsbach – Pfarrei Hl. Theresia von Avila Neustadt)
Ein Aushang informierte darüber, dass an zehn Sonntagen des Jahres 2024 von 14:30 bis 17 Uhr ein gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen im Pfarrheim von Königsbach sei. Von der Klausenkapelle aus konnte ich diesmal den Kreuzweg besser in Augenschein nehmen.
Erneut zur Waldgaststätte Pfalzblick
Gerade, als ich vom Wanderparkplatz fuhr, riss die Wolkendecke etwas auf und ließ die Sonne kräftig strahlen. Ich machte einen Abstecher mit dem Auto und fuhr zur Waldgaststätte Pfalzblick. Auch wenn sie (immer noch…) geschlossen hatte, so gefiel es mir so gut, und die Speisekarte lockt mich dazu auch noch, dass dies sicherlich eine gute Einkehr bei der kleinen Pfalzblick-Wanderung ist.
Es gibt ofenfrischen Elsässer Flammkuchen und jeden Freitag hausgemachte Dampfnudeln, Kartoffelsuppe und Weinsoße. Auf der Speisekarten stehen unter anderem klassisch-pfälzische Gerichte wie Wurstplatte, Schwartenmagenplatte, Pfalzblickteller (Weinkraut, Bratwurst, Saumagen, Leberknödel), Pälzer Worschtgrumbeere mit grünem Salat (Leberwurst und Griebenwurst zusammen mit Bratkartoffeln gebacken.
Die Wanderung auf Outdooractive
Karte, Beschreibung und GPX-Datei der Wanderung gibt es auf Outdooractive: „Pfalzblick-Wanderung„.
Alle Fotos sind im Flickr-Album „Pfalzblick-Wanderung„.