Im August hatte ich mir das Trinksystem Streamer 2.0 Liter von Deuter gekauft. Eine 4-Tage-Wanderung und zwei 1-Tage-Wanderungen später fasse ich meine Erfahrungen zusammen.
Bisher habe ich bei Wanderungen vielleicht einmal eine Trinkflasche mitgenommen. Bei kleineren Wanderungen bis 3 oder 4 Stunden brauchte ich oft kein Wasser mitzunehmen. Ich trinke am Morgen vor der Wanderung viel, und das reicht mir für ein paar Stunden. Allerdings ist das bei heißem Wetter etwas anderes. Und besonders, wenn ich dann den ganzen Tag (also beispielsweise 8 Stunden) bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein unterwegs bin.
Bei unserer Selztalwanderung oder auch gelegentlich bei einer unserer Wanderungen im Allgäu hatte ich schon einmal das Gefühl, ich hätte lieber viel Wasser mitgenommen. Und im August wollte ich dann 4 Tage von Worms nach Mainz wandern. Ursprünglich wollte ich dabei Wasserflaschen mitnehmen. Aber Wasserflaschen hängen meistens an der Seite des Rucksacks. Erst sind sie schwer, und zweitens gluckert das Wasser und drittens schubst die Flasche hin und her.
Glücklicherweise empfohl mir eine Arbeitskollegin von Manuela ein Trinksystem (oder auch „Trinkblase“). Sie hat viel Erfahrung mit Wandern und beispielsweise im August die Alpen überquert. Das Trinksystem wird im Rucksack in ein Fach zum Rücken hin eingeschoben, und der Trinkschlauch wird über ein Loch nach außen geführt.
Im August 2016 habe ich mich für den Deuter Streamer 2.0 Liter entschieden. Es gibt eine Version für 3 Liter, aber ich war der Ansicht, dass mir 2 Liter Wasser reichen. Der Streamer hat sehr gute Kritiken, und außerdem habe ich eh schon einen Rucksack von Deuter, den Deuter ACT Trail 24.
Auf drei Wanderungen, eine davon war die viertägige Rheinterrassenwanderung mit über 30 Grad, habe ich das Trinksystem jetzt benutzt.
Inhaltsverzeichnis
Anwendung
Jeweils am Morgen vor der Wanderung und noch vor dem Packen des Rucksacks fülle ich mit dem Brausekopf der Dusche Wasser in die Trinkblase. Unter dem Wasserhahn des Waschbeckens ist nie genügend Platz dafür. Und mit einem Becher mühsam das Wasser auffüllen? Pah! Und Leitungswasser? Eben! In Deutschland haben wir eine so gute Versorgung mit Trinkwasser, dass ich bedenkenlos in Hotels, Pensionen und Weingüter Wasser aus der Leitung nehme.
Dann klappe ich oben die Lasche um und schiebe ich das orangene Teil drüber. Damit ist die Trinkblase dicht. Anschließend hebe ich die Trinkblase in den Rucksack. Von außen führe ich das innere Schlauchende durch das Loch im Nackenbereich des Rucksacks nach innen bis an die Trinkblase. Mit einem Klick schiebe ich die Schlauchendung in das Ventil. Dann schiebe ich die Trinkblase in das Fach im Rucksack, wackele ein bisschen hin und her – fertig. Dann packe ich den Rucksack. Die Trinkblase ist nicht so breit wie der Rucksack, so dass ich zuerst Klamottenpäckchen hochkant links und rechts von der Ausbuchtung der Trinkblase fülle. Danach stapele ich davor weiteres Zeugs.
Beim Wandern hängt der Wasserschlauch mit dem Ventil rechts von meinem Hals vorne am Tragegurt herunter (da ist eine extra Schlaufe an dem Deuter-Rucksack). Wenn ich etwas trinken möchte, ziehe ich die kleine schwarze Abdeckungskappe vom Ventil und drehe das Ventil mit etwa einer drittel Drehung auf. Dann beiße ich leicht auf die Einbuchtung auf dem Ventil und nuckele daran. Das geht sehr schnell und ohne Aufwand. Deswegen fällt es mir auch leicht, nur für ein paar wenige Schlucke kurz etwas zu trinken.
Am Abend ziehe ich den Schlauch an der Trinkblase ab (da ist ein Klick-Schalter zum Öffnen). Danach ziehe ich das orangene Teil ab und schütte das Wasser aus. Das graue Teil, das da an der Trinkblase hängt, ist „Panzerband„. Das habe ich am Ende um die Trinkblase geklebt, um dann mit einem Locher eine Öffnung reinzustanzen. Ich könnte jetzt einen extra Haken dabeihaben, aber ich habe im Zimmer immer Kleiderbügel übrig. Damit hänge ich die Trinkblase umgekehrt irgendwo auf, damit das restliche Wasser abtropfen beziehungsweise trocknen kann. Den Schlauch schiebe ich noch hinein, so dass zwischen den Wänden der Trinkblase Luft und Abstand bleiben.
Fazit
Zwar habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Trinksystemen, aber das Trinksystem von deuter hat mich voll überzeugt:
- Mit dem Trinksystem ist das Gewicht des Wassers zentraler in der Mitte und näher am Schwerpunkt.
- Der Rucksack ist nicht so breit, wie wenn ich eine Flasche an der Seite in ein Fach einschiebe.
- Ich komme auch ohne Absetzen des Rucksacks an das Wasser.
- Das Wasser gluckert in der Trinkblase nicht und schwappt nicht ständig hin und her.
- Bei hohen Außentemperaturen (über 30 Grad) war das Wasser angenehm temperiert, ich habe es fast sogar als leicht kühl empfunden. Nur die ersten 2 Schlucke zogen mir warmes Wasser in den Mund aus dem Bereich des Schlauchs, der außen lag.
- Bei niedrigen Außentemperaturen (etwa 10 Grad) war das Wasser ebenfalls angenehm temperiert, ich habe es als lauwarm empfunden. Nur die ersten 2 Schlucke zogen mir kaltes Wasser in den Mund aus dem Bereich des Schlauchs, der außen lag.
- 2 Liter reichen mir völlig aus. Andere Wanderer mögen da einen ganz anderen Bedarf haben. Wer aber schon Wasser in Flaschen mitgeführt hat, kann den wahrscheinlich ganz gut abschätzen.
Der Tragekomfort ist insgesamt wesentlich besser als mit Wasserflaschen. Für mich war das Trinksystem von Deuter genau die richtige Wahl!
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Videos zum Thema Trinksystem
Wir Ihr in diesem Video erkennen könnt, war die nobelpreisverdächtige Idee mit dem Klebeband und den Löchern nicht von mir 😀
(YouTube: Test Deuter Streamer Trinkblase vs Source Widepac Trinksystem)