Der Große Pfahl bei Viechtach bietet Natur, Historie und Wandern. Die Tourist-Information Viechtach am Stadtplatz beherbergt das Best-of-Wandern-Testcenter und Informationsräume. Im Rahmen einer Bloggerreise erkundete ich den Pandurensteig im Bayerischen Wald.
Im September wanderten Jens von Overlandtour und ich auf den Spuren der Panduren im Bayerischen Wald und erkundeten Sehenswürdigkeiten.
Am ersten Tag trafen wir uns in Viechtach in der Tourist-Information, besichtigten das Best-of-Wandern-Testcenter und Informationsräume, um danach den Großen Pfahl mit der ehemaligen Steinbruch und der Quarz-Verladestation zu umwandern.
Inhaltsverzeichnis
Der Pandurensteig
Der Pandurensteig führt auf 170 Kilometern in acht Etappen von Waldmünchen nach Passau entlang der Route, den die Panduren 1742 bei ihrem Feldzug im Österreichischen Erbfolgekrieg nahmen.
Tourist-Information und Testcenter
Im ehemaligen Rathaus von Viechtach befinden sich neben der Tourist-Information ein Best-of-Wandern-Testcenter und ein Heimatmuseum. Außerdem finden regelmäßig Dauerausstellungen und Veranstaltungen statt. Viechtach bietet sich als Basis zum Wandern, erleben der Bergwelt, Erkunden des Großen Pfahls und des Nationalparks Bayerischer Wald an. Danach ging es zum Naturparkzentrum Lusen und zum Übernachten nach Spiegelau.
Best-of-Wandern-Testcenter
Best of Wandern bietet in verschiedenen Wanderregionen Europas das kostenlose Ausleihen von Wanderequipment zum Ausprobieren und Testen an.
So befindet sich in jeder Best of Wandern-Region ein Testcenter, bei dem Wanderausrüstung von verschiedenen, namhaften Markenherstellern für einen Tag ausgeliehen werden kann – seien es Wanderschuhe, Rucksäcke, Stöcke uvm. Das spart Platz im Urlaubsgepäck, ist nachhaltig und bietet eine tolle Möglichkeit, neues Equipment zu testen. Und das alles kostenlos!
(Best of Wandern – Testcenter Viechtach)
Pfahl-Informationsraum
In einem Obergeschoss gibt es einen Informationsraum über den Pfahl und den Großen Pfahl mit vielen Erklärungen zum Pfahl und seiner Historie. Der Pfahl bietet vielen Tieren und Pflanzen einen einzigartigen Lebensraum.
Der Große Pfahl
Danach fuhren wir zum Wanderplatz Großer Pfahl an der B85 (Google Maps) und trafen uns mit Ranger Katharina Merkel. Sie ist eine von mehreren Rangern des Naturparks Bayerischer Wald.
Am Großen Pfahl bei Viechtach gibt es den Erlebnispfad Kulturlandschaft (ca. 2 km) und den Naturerlebnispfad Großer Pfahl (ca. 2,6 km), auf denen das Gebiet mit Infotafeln erkundet werden kann. Auf rund 150 km Länge durchquert der Pfahl, eine Bruchlinie bildende Felsformation, das Grundgebirge des Bayerischen Waldes. Bei Viechtach tritt Formation als weißer Quarzfelsen besonders imposant aus der Erdoberfläche und wird dort „Großer Pfahl“ genannt. Auch wenn die Formation auf einer großen Karte tatsächlich das Aussehen eines Pfahles hat, so verdient sie ihren Namen der „fahlen” Farbgebung des weißen Quarzes. Einheimische nannten den Pfahl auch Teufelsmauer oder Hexenwerk. Der Quarz wurde abgebaut und als Schotter im Straßenbau verwendet sowie von der Glasindustrie genutzt.
Der Pfahl besteht aus Quarz, welcher sich als hydrothermale Gangbildung vor etwa 275 Millionen Jahren in die bereits vorhandene Bruchstruktur absetzte. Der Pfahl als Störung war wahrscheinlich mehrfach aktiv. Da das Pfahlgestein härter als das umgebende Gestein ist, wurde es bei der Erosion mauerartig herauspräpariert. Der Pfahl bildet heute einen 150 km langen und 10 bis 40 m hohen Härtlingszug. Der weiß schimmernde Pfahlquarz besteht bis zu 98 % aus Kieselsäure, gelbliche bis rötliche oder graue Farbgebungen werden durch Eisenverbindungen und Verunreinigungen („Pfahlschiefer“) verursacht.
Der Pandurensteig verläuft hier vom Nordwesten an Harrling, Altrandsberg und Moosbach vorbei kommend südlich des Großen Pfahls entlang weiter nach Südosten nach Regen, Weißenstein und Sölden. Vom Wanderparkplatz ging es nur wenige Stufen nach oben, und schon umwanderten wir den Großen Pfahl.
Ehemalige Verladestation
Zunächst ging es zur ehemaligen Verladestation, wo Quarz über eine Seilbahn ins Tal gebracht wurde.
Steinbruch
Nach und nach gruben sich die Arbeiter immer weiter in den Pfahl hinein. Heute ist der Steinbruch eine Oase für Pflanzen und Tiere.
St. Antoniuspfahl
Besonders imposant sind die Felsen am St. Antoniuspfahl.