Das Schiffshebewerk Henrichenburg bei Datteln im Münsterland ist Zeugnis des Technologie-Aufbruchs in Deutschland zum Ende des 19. Jahrhunderts. Ein Ausflug, egal ob alleine oder mit der Familie, belohnt nicht nur mit dem Schiffshebewerk, sondern mit einer weiten Aussicht vom „Gipfel“ des Hebewerks, einer Dauerausstellung, dem Motorgüterschiff MS Franz-Christian, einer Schiffsrundfahrt und einem Spaziergang über das Gelände.

2023 bereits waren Manuela und ich für eine Woche im Jammertal-Resort in der Haard (Münsterland). An einem Tag machten wir einen Ausflug nach Datteln und zum Besichtigen des Schiffshebewerks Henrichenburg.
Das Schiffshebewerk Henrichenburg war seinerzeit das spektakulärste Bauwerk des Dortmund-Ems-Kanals (DEK) und das erste ausgeführte Mehrschwimmer-Schiffshebewerk der Welt. Es war am Ende des 19. Jahrhunderts notwendig geworden, um den Dortmunder Hafen an das entstehende Westdeutsche Kanalnetz anzuschließen. Die feierliche Inbetriebnahme des Hebewerks fand mit der Eröffnung des Kanals am 11. August 1899 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. statt. Zusammen mit der alten Schachtschleuse von 1914 hat es zwei Weltkriege überdauert und wurde nach über 60 Jahren nahezu störungsfreiem Betrieb 1969 außer Betrieb genommen. Heute bildet es den Mittelpunkt und das LWL-Industriemuseum im Schleusenpark Waltrop, zu dem noch das nicht mehr betriebene neue Hebewerk von 1962 und die Großschifffahrtsschleuse von 1989 gehören
Inhaltsverzeichnis
Dauerausstellung im Maschinenhaus
Im leergeräumten Maschinenhaus befindet sich eine Dauerausstellung des ursprünglichen Maschinenparks mit zusätzlichen Modellen und Technikinformationen.
Modelle, Videos und Mitmachstationen laden in der neuen Dauerausstellung dazu ein, die Geschichte des Hebewerks und die Welt der Binnenschifffahrt zu entdecken.
Motorgüterschiff MS Franz-Christian
„Franz-Christian“ wurde im Jahr 1929 in Lauenburg an der Elbe gebaut. Er war damals ein modernes Güterschiff mit einem sparsamen Dieselmotor. Das Schiff wurde benannt nach den Vornamen der beiden Männer, denen es gehörte. Sie hießen Franz Fischer und Christian Schernbeck.
(Motorgüterschiff „Franz-Christian“ – Zur Geschichte 1)
Auch „Franz-Christian“ war anfangs in einer Art Stückgut-Liniendienst eingesetzt. 1940 wurde das Schiff für die Kriegsmarine beschlagnahmt, zum Truppentransporter umgebaut und sollte bei der geplanten „Operation Seelöwe“, d.h. der Landung deutscher Truppen an der englischen Kanalküste, zum Einsatz kommen.
Nach dem Abbruch der Aktion war es auf der Ostsee eingesetzt und wurde nach Kriegsende nach Hamburg geschleppt. Später wurde „Franz-Christian“ an seinen früheren Eigner zurückgegeben und befuhr dann zunächst ausschließlich westdeutsche Flüsse und Kanäle, wobei er nun überwiegend Massengüter wie Steine, Kohle, Erz oder Getreide transportierte.
(Motorgüterschiff „Franz-Christian“ – Zur Geschichte 2)
Impressionen vom Schiffshebewerk und dem Gelände
Adresse Schiffshebewerk Henrichenburg
- Am Hebewerk 26, 45731 Waltrop (Google Maps)
- schiffshebewerk@lwl.org
- Tel: 02363 9707-0
Öffnungszeiten Schiffshebewerk
- Dienstag – Sonntag sowie an Feiertagen 10 – 18 Uhr
- Letzter Einlass: 17.30 Uhr
- Geschlossen: montags (außer an Feiertagen)