In Nieder-Olm, zwischen Friedhof und Georg-Taulke-Allee, steht das Rheinhessen-Tor, das die Bildhauer- und Steinmetz-Innung Rheinhessen 2016 zum zweihundertjährigen Bestehen Rheinhessens stiftete.
Immer wieder fuhr ich auf der Georg-Taulke-Alle, und doch übersah ich lange Zeit das Rheinhessen-Tor.
Nachdem die französische Herrschaft am Rhein zusammengebrochen war, gab man auf dem Wiener Kongress Europa eine neue politische Ordnung. Die hiesige Region kam 1816 an den Großherzog von Hessen, der seine Neuerwerbung „Rheinhessen“ nannte. Zum 200. Jahrestag der Gründung Rheinhessens im Jahre 2016 wurde auf Initiative des damaligen Obermeisters der Bildhauer- und Steinmetz-Innung Rheinhessen, Johannes Braum (†), ein aus drei Sandsteinblöcken bestehendes und 18 Tonnen schweres „Rheinhessentor“ eingeweiht.
(Virtueller Rundgang durch Nieder-Olm – Historischer Verein Rheinhessen)
Letztendlich haben wir Rheinhessen als ehemalige Franzosen es Napoleon zu verdanken. Und letztendlich dem Geschachere zwischen Königreich Preußen und Herzogtum Hessen.
Fast wären wir Preußen geworden, doch dann bekam beim Wiener Kongress der Hesse Ludwig das magische Land der tausend Hügel zugeschlagen. Ob Ludwig so richtig glücklich mit uns wurde? Schließlich hatten wir Rheinhessen etliche, nahezu demokratische Sonderrechte im Vergleich zu den „Altbürgern“ Hessens auf der anderen Rheinseite.
Gewidmet ist das Denkmal der Region Rheinhessen, dem uralten Kulturland über die Jahrhunderte, links des Rheins – und mit der Landeshauptstadt Mainz am rechten Fleck. Und weil die Besiedlung bis in die Römerzeit zurückreicht, soll die angedeutete Wegstrecke ein wenig an die römische „Via Appia“ erinnern.
(Informationstafel am Rheinhessen-Tor)
Nun, ein wenig weiter als bis in die Römerzeit reicht die Besiedlungszeit schon zurück, das sei hier angemerkt. Mindestens bis in die Keltenzeit.
In der Latène-Zeit (500-100 v. Chr.) gründeten keltische Stämme die ersten Ortschaften (Mainz, Worms, Alzey). In der La–Tène-Zeit (500-100 v.Chr.) kommt es dann zu Ortsgründungen der in Rheinhessen ansässigen keltischen Stämme der Mediomatriker und Treverer. So enstanden in der Zeit vor 300 v.Chr. die Siedlungen Alzey, Mainz, Worms und wahrscheinlich Bingen.
(Zur Geschichte Rheinhessens, Volker Gallé – Regionalgeschichte.net)
Neben der Innung haben noch die Stadt Nieder-Olm, der Lions Club Nieder-Olm und der Kulturfonds Peter E. Eckes (in der Tat ist „Kulturfonds“ ein Pluraletantum /Pluralwort / Mehrzahlwort: Substantiv, das nur im Plural genutzt wird) zu den 16 Tonnen beigetragen.
„Schon bei der Aufstellung des Monuments 2016 wurde die Idee geboren, das Areal um das von der Taulke-Allee ins Auge fallende Tor aus 16 Tonnen Pfälzer Sandstein durch Pflasterflächen, Beleuchtung, Bäume und Sitzgelegenheiten attraktiver zu machen“, erklärt Stadtbürgermeister Dieter Kuhl. Den Anstoß gab Peter Eckes, der gleichzeitig ankündigte, einen Betrag von 10 000 Euro zu spenden. „Dies ist ein Zeichen der Verbundenheit mit Rheinhessen und der Stadt Nieder-Olm.“
(16 Tonnen Sandstein für Nieder-Olm – Allgemeine Zeitung)
Als Rheinhesse wurmt es mich natürlich schon, dass Sandstein aus der P(f)alz und nicht aus Rheinhessen verwendet wurde. Aber Schwamm drüber.
Das Rheinhessen-Tor in Nieder-Olm
Das Rheinhessen-Tor in Nieder-Olm
Besitzergreifung durch Ludwig I. im Jahre 1816
Rheinhessen war geboren
Das Rheinhessen-Tor in Nieder-Olm
Das Rheinhessen-Tor in Nieder-Olm
Der #Fotomontag
Jeden Montag gibt es bis zu vier Fotos von meiner Canon EOS M50. Auf Flickr sind die Fotos mit einer Breite von 4000 Pixeln im Album #Fotomontag abgelegt. Dort gibt es auch eine Kartenansicht des Albums mit den GPS-Positionen der Fotos. Alle Fotomontage gibt es hier:
Fotomontag – jeden Montag eine gute Tat
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