Der Entspannende - Entspannen bei Wandern, Genuss und Kultur aus Rheinhessen, dem magischen Land der tausend Hügel.

5-Dörfer-Wanderung in Rhein-Selz (Selzen, Dalheim, Weinolsheim, Friesenheim, Köngernheim)

Die Wanderung führt durch fünf Dörfer der Region Rhein-Selz (Selzen, Dalheim, Weinolsheim, Friesenheim, Köngernheim) und jeweils an den Kirchen der Gemeinden vorbei. Durch Täler und über Hügel erkundeten wir auf knapp 20 km unsere Region und genossen Landschaft, Natur, Brote, Kaffee und Glühwein.

Für eine Wanderung in Corona-Zeiten muss man sich nicht ins Auto setzen – zumindest, wenn man so privilegiert wie wir in einem Dorf in Rheinhessen wohnt. Selzen liegt etwa 15 Kilometer südlich von Mainz an der Selz und in der Verbandsgemeinde Rhein-Selz. Wer hier auf eine Wanderung und durch die Dörfer geht, der macht immer auch einen Streifzug durch die Geschichte.

Am Samstag, 9. Januar, planten wir spontan eine Wanderung für den nächsten Morgen. Die Vorhersage versprach zumindest für den Sonntagmorgen etwas Sonne, auch wenn es später bewölkt sein sollte. Doch daraus – so viel sei schon verraten – wurde nichts: Die Sonne schien die ganze Wanderung über.

Am Sonntagmorgen standen wir gegen 7 Uhr auf, machten uns bereit und packten unseren Rucksack. Manuela schmierte uns ein paar belegte Brote, ich warf die Kaffeemaschine an und erhitzte Glühwein. Brote in die Brotdose, Kaffee in die Thermoskanne und Glühwein in die zweite Thermoskanne. Um 8:30 Uhr durchschritten wir die Haustür und begannen genau da mit der Wanderung. Offiziell war die Sonne kurz zuvor aufgegangen, doch bis sie ihre Strahlen in die Täler wirft, dauert es hier immer ein paar Minuten.

Rhein-Selz

Die Verbandsgemeinde Rhein-Selz ist eine Verwaltungseinheit in der Rechtsform einer Gebietskörperschaft im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören die Städte Nierstein und Oppenheim sowie 18 eigenständige Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der Stadt Oppenheim, in Guntersblum ist eine Verwaltungsstelle eingerichtet worden. Mit 41.491 Einwohnern ist die Verbandsgemeinde vor der Verbandsgemeinde Montabaur die einwohnerstärkste Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz.

(Seite „Verbandsgemeinde Rhein-Selz“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. September 2020, 13:51 UTC.)

Die Verbandsgemeinde wird als Region Rhein-Selz im Osten vom Rhein und im Westen von der Selz begrenzt. In der Region liegen die 20 Kommunen mit zwischen etwa 300 und 8.500 Einwohnern zwischen, in und auf Hügeln, Tälern und Weinbergen.

Erste urkundliche Erwähnungen der Dörfer

Auf ein Wort zu den Gemeinden und ihrem „Alter“. Wenn wieder einmal eine Stadt irgendwo stolz auf ihre tausendjährige Geschichte verweist, dann können wir Rheinhessen eigentlich nur lächeln. Solche Altersangaben beruhen im Allgemeinen auf dem Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung. Und da können wir Rheinhessen locker mithalten.

  • Selzen: 782
  • Dalheim: 766
  • Weinolsheim: 789
  • Friesenheim: 803
  • Köngernheim: 782

Für Rheinhessen ist der Lorscher Codex die oberste Fundgrube und Quelle solcher urkundlichen Erwähnungen.

Der Lorscher Codex (lateinisch Codex Laureshamensis) ist ein ungefähr zwischen den Jahren 1170 und 1195 in der Reichsabtei Lorsch in lateinischer Sprache angelegtes Manuskript. Es enthält eine umfangreiche Klostergeschichte, ein Kopialbuch von über 3800 Urkunden sowie einige Urbare. Der besondere Wert vor allem des Kopialbuches liegt darin, dass die darin enthaltenen Abschriften die einzige erhaltene Überlieferung der vollständig verloren gegangenen Originalurkunden darstellen, die sich einst im Archiv der bedeutenden Reichsabtei befunden hatten.

[…]

Der Codex wurde erstellt, um die Rechte und Besitztümer des Klosters Lorsch zu dokumentieren und damit der Abtei langfristig zu sichern. Der Codex wurde im 12. Jahrhundert, als die Lorscher Macht bereits zurückging, zusammengestellt. Er besteht aus 3836 urkundlichen Eintragungen (Traditionsnotizen) eines Rechtsvorgangs (zum Beispiel Kauf, Schenkung) mit den dazugehörigen zitierten Urkunden (von Königen, Päpsten und anderen). Diese Urkunden wurden stark verkürzt wiedergegeben. Die ältesten Rechtsgeschäfte sind ab dem Jahr 764 beschrieben und registriert

(Seite „Lorscher Codex“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. März 2020, 09:04 UTC.)

Eigentlich immer dann, wenn es um urkundliche Erwähnung rheinhessischer Gemeinden geht, dann gibt es im Lorscher Codex eine Schenkungs- oder Kaufurkunde. Doch als Güter oder Gemarkungen den Besitzer wechselten, da gab es die entsprechenden Siedlungen meistens schon ein paar Jahrhunderte vorher. Oft entstanden sie rund um das 5. Jahrhundert als fränkische Siedlungen, oder sie wurden von Franken in einer der Siedlungswellen übernommen. Denn oft entstanden die Siedlungen bereits vor den Franken.

Nach verschiedenen Funden erster Siedlungen aus der Jungsteinzeit, aus der sogenannten „Hinkelsteinkultur“, aus der Bronzezeit, der Eisenzeit und der Römerzeit stammt der interessanteste und anschaulichste Kulturzeuge wohl aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, aus der sogenannten „Claudischen Zeit“:

(Der keltische Römerstein von Selzen – Regionalgeschichte.net)

Download und Wandern mit Outdooractive

Wir starteten an unserer Haustür und kamen erst am Ende zum Wandbild und den Selzer Kirchen. Zum Nachwandern startet die Tour an der Selz und mit dem kulturhistorischen Wandgemälde „Selzer Frosch“ als erste Station. In der Hahnheimer Straße zur Selz hin gibt es ein paar wenige Parkplätze. Als Alternative bietet sich der Parkplatz gegenüber vom Friedhof von Weinolsheim als Startpunkt an.

Die Tour gibt es zum Wandern und zum Download mit Outdooractive: 5-Dörfer-Wanderung in Rhein-Selz.

Selzen

Kulturhistorisches Wandgemälde „Selzer Frosch“

Kulturhistorisches Wandbild Selzer Frosch

Nach einem Jahr Planung und Organisation: Das identitätsstiftende und kulturhistorisches Wandbild aus der Gaststätte „Zum Selzer Frosch“ ist am 08./09. Juni 2020 in der Bürgermeister-Siegel-Straße als Street-Art neu entstanden.

(„Der Selzer Frosch“ geht auf die Straße – DerSelzer)

Der Wallufer Ortsmaler Karl-Heinz Roth erschuf 1959/60 das Original des Wandgemäldes in der Gaststätte „Zum Selzer Frosch“ nach einer Idee des damaligen Inhabers Werner Andreas. Bei dem Wandgemälde geht es um Frösche, rote Ärsche und Angeber:

Das Gemälde zeigt im geschichtlichen Zusammenhang mit dem für Rheinhessen verheerenden Dreißigjährigen Krieg und in Anlehnung an den bekannten Schwank „Die Sieben Schwaben“ unser Heimatdorf Selzen und sieben seiner Nachbargemeinden. Dabei besonders bemerkenswert und interessant ist, dass die Gemeinden in Versinnbildlichung ihrer historischen Ortsnecknamen dargestellt sind. So erscheint Selzen als Frosch und die Nachbargemeinden als Spießgesellen des Dreißigjährigen Krieges, eindeutig erkennbar an den Hinweisen bezüglich ihrer Spottnamen.

Katholische Kirche Mariä Geburt

Fünf-Dörfer-Wanderung Rhein-Selz

Nachdem die Katholiken 1875 ihren Gottesdienstraum verloren, wurde hinter dem alten Friedhof 1876 ein neugotisches Kirchlein nach Plänen des Mainzer Architekten Lucas gebaut und am 11. September des Jahres durch Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler eingeweiht.

(Mariä Geburt Selzen, Bistum Mainz)

Das Rathaus war abgerissen worden – die katholische Kirche musste mit einem Standort außerhalb der alten Ortsmauer Vorlieb nehmen.

Evangelische Kirche Selzen

Evangelische Kirche Selzen

Die im Jahr 1740 errichtete evangelische Kirche mit einem romanischen Turm steht auf dem ehemals befestigten Friedhof. In der Kirche ist eine der berühmten Stummorgeln aus dem Jahr 1787 Die Friedhofsmauer diente früher als Ortsbefestigung, von ihr kann man die nur wenige Meter entfernte katholische Kirche sehen. Um das Jahr 1800 war Selzen noch „fast gänzlich von einem nassen Graben, einem hohen Erdwall und einer dichten Hecke umgeben„.

Über 300 Jahre lang war Selzen durch eine Dorfbefestigung geschützt. Sie hat das Ortsbild des heutigen Selzen stark geprägt. Wo der „Schutzwall“ verlief, was davon heute noch zu sehen ist und wie er sich in vielen Namen verewigt hat.

(Die „Festung“ Selzen – Der Selzer)

Nach Dalheim

Nur etwa 150 Meter später ging es aus Selzen heraus und in die Weinberge (Weinlage „Rheinpforte“), auf die Hügel und dann in Richtung Dahlheim. Die Sonne stand noch sehr tief, später verzogen sich die wenigen Wolken. Über die B 420 und im Tal dann entlang des Dalheimer Flutgrabens ging es an einigen Tresterhaufen vorbei nach Dalheim.

Sonnenaufgang oberhalb von Selzen

Sonnenaufgang oberhalb von Selzen

Sonnenaufgang oberhalb von Selzen

Rehe in den Weinbergen über Selzen

Sonnenaufgang oberhalb von Selzen

Winter auf der B 420 zwischen Köngernheim und Dexheim

Blick ins Tal vor Dalheim

Dampfende Trester-Haufen vor Dalheim

Dampfende Trester-Haufen vor Dalheim

Dampfende Trester-Haufen vor Dalheim

Dalheim

Evangelische Pfarrkirche

Dalheim mit evangelischer St. Georgskirche

Die Kirchengemeinde ist mit ihrem „freien Platz“ vor der Kirche geschichtlich mit dem Ortszentrum verbunden. Regelmäßig finden in der romanischen Kirche mit Sonnengewölbe auch die katholischen Gottesdienste statt.

(Evangelische Kirchengemeinde Dalheim)

Im Jahr 804 schenkte ein gewisser Bubo dem Kloster Lorsch eine Kirche zu Dalheim, die dem hl. Martin geweiht war, samt dem Grundstück, worauf sie erbaut war und den zugehörigen 25 Tagwerken sowie vier zwischen Dienheim und Oppenheim gelegenen Weinbergen. Diese Kirche wurde später Pfarrkirche. Im Jahr 1548 führte Graf Johann von Falkenstein die lutherische Religion ein. Die Kirche ging damals in lutherischen Besitz über.

(St. Martin in Dalheim – Regionalgeschichte.net)

Nach Weinolsheim

Wir verließen Dalheim im Süden und stiegen auf die Höhe, wo sich von den Weinbergen eine wunderbare Weitsicht öffnet.

Goldfisch-Teich in Dalheim

Weinberge über Dalheim

Weitblick nach Norden

Weinolsheim

Und dann begrüßten uns auch schon Einwohner von Weinolsheim.

Ziegen in Weinolsheim

Ziegen in Weinolsheim

Katholische Kirche St. Peter

Katholische Kirche St. Peter in Weinolsheim

Die Kirche St. Peter Weinolsheim ist ein 1727 erneuerter barocker Saalbau mit einem dreiseitig geschlossenen Chor, die gotisch-barocke Nachfolgerin sicher einiger Vorgängerinnen seit dem 8. Jhdt. Massive römische Fundamente durchziehen die Grundmauern. Hier stand wohl bereits ein gallo-römisches Heiligtum. Eine Kirche wird schon um 1200 in den Besitzbüchern der Abtei Weissenburg für das 9. Jhdt. erwähnt, die bei der Kirche einen großen Meierhof besaß.

(Kirche St. Peter – Bistum Mainz)

Gerade war ein Gottesdienst zu Ende gegangen, so dass wir ins Innere gehen und ein paar Fotos machen durften.

Katholische Kirche St. Peter in Weinolsheim

Krippe in katholischer Kirche St. Peter in Weinolsheim (Fünf-Dörfer-Wanderung Rhein-Selz)

Katholische Kirche St. Peter in Weinolsheim

Katholische Kirche St. Peter in Weinolsheim

Freier Platz Weinolsheim

Unterhalb der katholischen Kirche rasteten wir am freien Platz für eine Vesper. Eigentlich hätten wir noch bis zur Schanzenhütte warten können, doch mit kräftigen Hungergefühlen vertilgten wir auf einer Bank unsere Brote und süffelten den Kaffee.

Freier Platz in Weinolsheim

Vesperpause am Freien Platz in Weinolsheim

Evangelische Kirche Weinolsheim

Evangelische Kirche Weinolsheim

Die Kirche, 1846 als Betsaal und Schulgebäude der Reformierten erbaut, wurde 1898 erweitert, mit dem Dachreiter versehen und zur Kirche ausgebaut. Der Zustand von 1898 wurde mit der Sanierung 1990 wieder weitgehend hergestellt. Sehenswert in der Kirche sind das Deckengemälde und die Orgel, die orchestral gestimmt ist und so mit anderen Instrumenten zusammen spielen kann.

(Evangelische Kirchengemeinde Dolgesheim / Weinolsheim)

Die Geschichte der beiden Kirchen in Weinolsheim steht beispielhaft dafür, wie es nach der Reformation in vielen Gemeinden Rheinhessens zuging. Kirchen waren mal katholisch, wurden evangelisch – und wieder zurück. Oder sie wurden zu einer Simultankirche, die von beiden Konfessionen gemeinsam genutzt wird. Manchmal wichen die Katholiken (die meist in der Minderheit waren) auch – so wie in Selzen – in das Rathaus aus.

Nach der Reformation und dem Konfessionsfrieden von Augsburg im Jahre 1555 wurde die heutige katholische Kirche den Reformierten zugesprochen. Die Bau- und Reparaturpflicht blieb aber beim Wormser Domkapitel, da dieses einen Teil des Zehnten kassierte. Natürlich drückte sich das Domkapitel so lange es nur ging, eine reformierte Kirche zu reparieren.
Nach dem Ende des pfälzischen Erbfolgekrieges werden auf preußischen Druck hin alle Kirchen im Lande unter den Katholiken und Reformierten aufgeteilt. Diese Teilung folgt der Regel: Von sieben Kirchen werden fünf reformiert und zwei katholisch. Durch diese Kirchenteilung kam die Weinolsheimer Kirche wieder in die Hände der Katholiken. Die Reformierten standen ab 1707 ohne Kirche da.

(Die evangelische Kirche in Weinolsheim – Regionalgeschichte.net)

So wurde nach einer kleinen Kirche als Zwischenlösung die heutige evangelische Kirche Weinolsheims gebaut.

Schanzenhütte Weinolsheim

Schanzenhütte Weinolsheim

Schanzenhütte Weinolsheim

Schanzenhütte Weinolsheim

Schanzenhütte Weinolsheim

Schanzenhütte Weinolsheim

Die Schanzenhütte wurde 1995 in Eigenleistung erbaut und von Vereinen, Privatpersonen und der Gemeinde finanziert. 2017 wurden die Hütte renoviert und der Außenbereich neugestaltet. Die Hütte liegt am Schanzenhügel, der mit 202 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung Weinolsheim darstellt. (laut Tafel an der Schanzenhütte)

Friesenheim

Evangelische Kirche (li.) und St. Walburga in Friesenheim

Evangelische Kirche Friesenheim

In Friesenheim neo-klassizistische Kirche mit Buntglasfenstern und reicher Bemalung.

(Evangelische Kirchengemeinde Undenheim – Friesenheim)

1885 wurde mit dem Bau der evangelischen Kirche in Friesenheim begonnen. […]

Die zwei Glocken der Kirche wurden in Frankenthal gegossen und zeichnen sich durch zwei besonders schöne Bildnisse von Luther und Paulus aus. Doch durch die widrigen Umstände der beiden Weltkriege mussten beide Glocken noch im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen werden. Doch die Nachfertigung einer Glocke entging der Einschmelzung im Zweiten Weltkrieg und wurde in Hamburg aufgefunden. Heute befindet sie sich wieder in der evangelischen Kirche.

(Evangelische Kirche in Friesenheim – Regionalgeschichte.net)

Das ist typisch für die Kirchenglocken (nicht nur) in Rheinhessen: Viele Glocken wurden im Ersten und im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen, um an die Edelmetalle, beispielsweise für Geschosshülsen, zu gelangen. Im Ersten Weltkrieg geschah es zunächst noch aus Patriotismus, aber auch dann schon zwangsweise. Hintergründe dazu gibt es am Beispiel der Selzer Kirchenglocken:

St. Walburga

Wer in Friesenheim, von der Gaustraße kommend, die Hauptstraße entlang fährt, trifft auf die beiden Kirchen Friesenheims. Linker Hand die 1886 fertiggestellte evangelische Pfarrkirche und rechter Hand die katholische Pfarrkirche St. Walburga. Der 1740 errichtete barocke Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor war damals als Simultankirche erbaut. 1885 kaufte die katholische Gemeinde für 9000 Mark der evangelischen Gemeinde ihren Teil ab.

[…]

Die Kirche, wie sie sich heute darstellt, ist das Ergebnis einer 1988/89 durchgeführten Innenrenovierung. Sie erhielt einen Fußboden aus italienischem Sandstein, der dem einheimischen Flonheimer Sandstein ähnlich ist. Aus diesem Material erhebt sich auch der Zelebrationaltar im Chroraum, ja er wächst gleichsam aus dem Boden, als Symbol für Christus, den Grundstein.

(St. Walburga Friesenheim – Bistum Mainz)

Nach Köngernheim

Wir verließen Friesenheim und überquerten zunächst die Selz. Bevor es über den Damm und dann weiter an der Selz entlang nach Köngernheim ging, legten wir eine Pause ein und widmeten uns unserem Glühwein.

Glühwein am Ortsrand von Friesenheim

Die Selz zwischen Friesenheim und Köngernheim

Köngernheim

Gartenzwerg in Köngernheim

Kirche Christkönig

Kirche Christkönig in Köngernheim

Eine Kirche in Köngernheim wird erstmals 1299 mit dem Patrozinium „Auferstehung Christi“ erwähnt. Sie besitzt einen Nikolausaltar. Diese Kirche mit ihren Umbauten wurde ab dem Ende des 17. Jhdts. bis 1932 als Simultankirche genutzt. Am 17.07.1932 wird dann die neue „Christkönig“-Kirche eingeweiht.

(Christkönig Köngernheim – Bistum Mainz)

Evangelische Kirche Köngernheim

Evangelische Kirche in Köngernheim

Mit dem Tode Johann Schweickard von Sickingens kehrten dessen Söhne zur katholischen Kirche zurück. Unter Johann Arnold von Sickingen-Ebernburg (1612–1656) und dessen Sohn Franz Friedrich (1650–1710) wurde versucht, den katholischen Untertanen wieder einen Gottesdienstort zu geben. Nach dem Frieden von Rijswijck (1697) wurde die Kirche von Köngernheim schrittweise simultan. Beide Konfessionen mussten sich nun die Köngernheimer Kirche teilen. Seitdem erhielt die Kirche wieder entscheidende Erneuerungen und Verschönerungen.

[…]

Die evangelische Kirche von Köngernheim gehört zu den sehenswertesten Dorfkirchen in Rheinhessen und ist gerade wegen der zahlreich an ihr vorgenommenen Überformungen eine der bauhistorisch interessantesten Kirchen.

(Die evangelische Kirche in Köngernheim – regionalgeschichte.net)

Auch in Köngernheim gab es also lange Zeit nur eine Simultankirche. Erst 1932 kamen die Katholiken zu einer eigenen Kirche.

Nach Selzen

Von der evangelischen Kirche aus ging es dann auf dem asphaltierten Wirtschaftsweg an der Selz entlang bis zur kleinen Fußgänger- und Radfahrerbrück kurz vor Hahnheim. Je Wetter und Zustand des Weges lohnt es sich, hier rechts am Weg entlang der Selz zurück zum Ausgangspunkt zu gehen. Andernfalls geht es auf dem schmalen Wirtschaftsweg am Landhandel Seemann vorbei und an ihm rechts entlang auf der Straße aus Hahnheim hinaus und bis zum Ausgangspunkt am Christianshof.

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Der Entspannende (* 1961 in Ingelheim am Rhein als Frank Hamm) ist Kultur- und Weinbotschafter Rheinhessen, Autor und Wanderblogger (Wandern, Genuss, Kultur, Joggen & SunriseRun). Ich lebe in der Ortsgemeinde Selzen in Rheinhessen, etwa 15 km südlich von Mainz. In den Sozialen Medien findest Du mich im Fediverse als DerEntspannende@Digitalcourage.social und auf Facebook.

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